Kultur Blog
- Geschrieben von Claus Friede -
Im Jahr 1994 entwickelte sich in einem heruntergekommenen und unansehnlichen Vorort nord-östlich von Beijing, im Arbeiter-Stadtbezirk Chaoyang, eine außergewöhnliche Künstler- und Performance-Szene.
Selbst die informelle Namensänderung des Quartiers durch Künstler in „Dàshānzi Yìshùqū“ (Kunstbezirk Dashanzi) wurde 1995 regelrecht zu einer Performance. Das Straßenschild des heute längst veränderten, aufgefrischten und kommerzialisierten Vororts wurde ausgewechselt und durch „East-Village“ ersetzt, als Reminiszenz an den gleichnamigen New Yorker Stadtteil, der in den 1960er-Jahren zum Künstlerzentrum wurde.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Der Hut ist sein Markenzeichen, Frank Sinatra sein großes Idol: Roger Cicero hat dem Swing mit deutschen Texten voller Witz, Ironie und Wortspielereien eine ganz eigene Note verpasst und damit ein Millionenpublikum erobert.
Beim heute beginnenden Elbjazz-Festival spielt er am Sonnabend, den 25.Mai um 19:30 Uhr, in kleiner Besetzung in der Fischerauktionshalle und beweist, dass auch englische Texte und funkiger Beat bei ihm gut aufgehoben sind.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das Ensemble Resonanz ist das Ensemble-in-Residence der Hamburger Laeiszhalle und seit 2002 in der Hansestadt ansässig.
Nach über zehnjähriger erfolgreicher Arbeit mit der eigenen Konzertreihe „Resonanzen“, Neue Musik und Klassik, Bekanntes und Unbekanntes zusammen zubringen sowie Musik thematisch-inhaltlich mit solch wunderbaren Titeln wie: „Schubert in New York“, „Faust-Film-Musik“ und „Action Passion Illusion“ für das Publikum zu fassen, steht nun ein „Relaunch“ vor der Tür.
Mit der Saison 2013/2014 ändern sich zwar inhaltlich weder Fokus, noch Zielgebiet, jedoch sind die Konzertveranstaltungen mit einem neuen Garten umgeben. In ihm werden bislang ungewohnte Erlebnisse und Erfahrungsräume zum Konzerterlebnis und den Klangräumen addiert. Die Ensemblemitglieder sind initiativer denn je, denn sie öffnen nun auch bislang verschlossene Felder für sich selbst und das Publikum. Marketingtechnisch spricht man nun von „Ankerangeboten“, was leider durch die Begriffsgleichheit zu den „Ankerwürfen“ des ebenfalls in Hamburg stattfindenden Elbjazz Festivals nicht wirklich glücklich gewählt ist.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das internationale 'Festival au Désert', gegründet im Jahr 2000, steht für eine Kultur, die in unseren Breitengraden so gut wie unbekannt ist.
In den Dünen von Timbuktu in Mali treffen sich jährlich Musiker, Künstler und Kulturvertreter der nomadischen Tuareg, die sich selbst Kel Tamaschek nennen, um gemeinsam ihrer bedrohten Kultur ein Forum zu geben. Durch die politischen Unruhen und den Krieg mit islamischen Fundamentalisten im Norden Malis sind die Macher und Künstler allerdings seit vergangenem Jahr in alle Sahara-Winde verstreut und das Festival ist "in exile".
Es findet in diesem Jahr quasi auch in Deutschland zumindest auf der Leinwand statt, denn die in München lebende Autorin und Filmemacherin Désirée von Trotha präsentierte soeben ihren Dokumentarfilm „Woodstock in Timbuktu", der mittlerweile seit April in mehreren Städten in den Kinos läuft.
- Geschrieben von Christel Busch -
Wie feiert man ein Jubiläum? Mit Champagner und Häppchen?
Die Kunsthalle St. Annen in Lübeck, 2003 auf den Ruinen der ehemaligen Klosterkirche errichtet, feiert ihren zehnjährigen Geburtstag mit einer großen Jubiläumsaustellung "Emil Schumacher. Beseelte Materie". Aus dem facettenreichen Œuvre des Künstlers präsentiert das Haus Gemälde, Gouachen und Serigraphien aus allen Schaffensperioden.
- Geschrieben von Sarah Seidel -
Die vierte Ausgabe des Elbjazz-Festivals wartet 2013 mit neuen Spielstätten auf.
Mittlerweile findet das Elbjazz-Festival im vierten Jahr entlang der Elbe rund um den Hamburger Hafen, den Fischmarkt und auf der Blohm & Voss-Werft statt. Das bedeutet auch in diesem Jahr wieder am letzten Maiwochenende: Barkassen gestopft voll mit erwartungsvollem Publikum, Pendelverkehr von einem Ufer zum anderen via Altem Elbtunnel, Schiffe, in deren Rumpf das Gebräu aller möglichen musikalischen Mixturen brodelt. Jedoch vor allem auf Open-Air-Bühnen, in Clubs, Maschinenbauhallen, Design-Möbelläden und einer Kirche – zwei Tage und Nächte lang wird man überall dort auf jede Menge spannende Musik treffen und sich mitreißen lassen können. Neu zu den Spielstätten hinzugekommen ist unter anderem der Mojo-Club, dessen unterirdisches Inneres besondere Konzerterlebnisse während des Elbjazz-Festivals verspricht.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die in der Steiermark ansässige Sammlung Cserni hat ihren Fokus auf österreichische Kunst ab den 1960er-Jahren.
Eine Auswahl der Werke aus der Sammlung ist nun erstmalig in Hamburg zu sehen. Das Kunstforum Markert zeigt bis Ende Juni über fünfzig Arbeiten in einer Ausstellung, die von Franz Cserni eigens kuratiert wurde. Cserni, der selbst in seiner langjährigen malerischen Tätigkeit ein beachtliches umfangreiches Oeuvre geschaffen hat, übertrug seine Leidenschaft für die Kunst auf seinen Sohn Martin.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die „Große Proletarische Kulturrevolution“ stellte in ihrer Gesamtheit vor allem eine große Tragödie für das chinesische Volk dar, die bis heute nachwirkt.
Für jene Menschen, die zur Zeit der chinesischen Kampagnen der 1950er- und 60er-Jahre aufwuchsen, bedeutete dies ihre Kindheit und Jugend unter permanenten starkem politischen und propagandistischem Druck verbracht zu haben. Doch die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Land der Mitte gehen unaufhaltsam voran und ändern auch Bewusstsein. Es dauerte für viele der Generation der Kulturrevolution sehr lange, sich aus der Ideologie und den Prägungen befreien zu können – wenn sie dies überhaupt schafften. Die Nachwirkungen sind jedenfalls bis heute in allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar.
- Geschrieben von Sam Geller -
Als Anfang des Jahres bekannt gegeben wurde, dass „Star Trek“-Regisseur J.J. Abrams, auch noch die Regie für den kommenden „Star Wars“ Film übernehmen würde, ging ein Aufschrei durch das „Star Trek“-Universum.
Werden „Star Wars“ und „Star Trek“-Fans doch seit jeher als Kontrahenten angesehen. Es wird als eine Art Glaubensfrage gehandhabt. So wie die alles entscheidende Frage ob Beatles ODER Rolling Stones. Beides geht angeblich nicht…
- Geschrieben von Maria Willer -
Multimedial, interaktiv und höchst unterhaltsam – bei diesem Orchester-Erlebnis auf der Dauerbaustelle der Hamburger Elbphilharmonie ist Herumlaufen und Mitmachen ausdrücklich erwünscht.
Als vor 100 Jahren Igor Strawinskis Ballett „Le sacre du printemps“ in Paris uraufgeführt wurde, kam es zu wilden Tumulten im Publikum. Schon bei den ersten hohen Tönen des Fagotts gab es lautes Gelächter im Saal, später dann Pfiffe und Buh-Rufe. Zum 100. Jubiläum dieses Skandalstücks bekommt das Hamburger Publikum nun ein ganz besonderes „Sacre“-Erlebnis geschenkt.