Literatur
Dirk C. Fleck: Feuer am Fuß16

Tetiaroa verschlug Eric Becher jeden Morgen aufs Neue die Sprache. Das zweiundvierzig Kilometer nördlich von Tahiti gelegene Atoll mit seinen dreizehn kleinen Inseln (Motus), die sich wie eine Perlenkette um den Hals der kristallklaren Lagune legten, war eine faszinierende Naturschönheit, dessen fragiles Ökosystem durch den ansteigenden Meeresspiegel in absehbarer Zukunft allerdings stark gefährdet war. Aber noch fanden hier über dreißigtausend einheimische Seevögel Zuflucht, diente das Korallenriff den Meeresschildkröten als Brutstätte, war es die Heimat der größten Landkrabbe der Welt.

 
Literatur
Dirk C. Fleck: Feuer am Fuß16

Sie waren alle abgereist, Steve eingeschlossen. Nur er hockte noch in diesem Kaff und wartete darauf, dass die Garage ihm endlich das versprochene Elektroauto zur Verfügung stellte. Das konnte noch drei bis vier Tage dauern. Beim Frühstück stieß Cording auf die dreiköpfige Delegation der Tukano, die zu seiner Überraschung ebenfalls zurückgeblieben war. Die Tukano lebten im Uaupes-Becken im nordöstlichen Regenwald des Amazonas.

 
Literatur
Dirk C. Fleck: Feuer am Fuß 14

Cording war früh wach geworden. Er wartete auf der Terrasse, wo er in einer Stunde mit Steve verabredet war. Außer ihm war niemand da. Zwei Drosseln nutzten das Geschenk der Stille, um sich über eine Entfernung von fünfzig Metern ausgiebig miteinander zu unterhalten, von Baum zu Baum. Keine der beiden fiel der anderen ins Wort, aber die Antworten erfolgten prompt.

 
Festivals, Medien & TV
Paul Scharner: „Ein eigenes Buch war immer ein Traum!“

Im August 2014 erschien „Position Querdenker“ von Paul Scharner, einem ehemaligen Fußball-Profi des Hamburger SV. Das Buch bekam gute Kritiken. KulturPort.de dokumentiert, wie genau die Autobiographie entstand und die Zusammenarbeit zwischen dem Sportler und seinem Ghostwriter Lars Dobbertin funktionierte.

 
Literatur
Dirk C. Fleck: Feuer am Fuß13

Steve konnte es nicht erwarten, Maeva wiederzusehen. Kaum hatte der Reva Tae die Endstation in Tautira erreicht, begann er seine Schritte zu beschleunigen. Im Vaiami-Tal fing er an zu laufen, und weil ihm der Weg am Flussufer zu steinig war, lief er dort entlang, wo das Wasser drei Zentimeter hoch war und unter seinen Schritten gehörig spritzte. Dass Rudolf ein anderes Tempo angeschlagen hatte, bemerkte er nicht einmal. Nach fünfhundert Metern hockte er sich atemlos ins Gras, Rudolf setzte sich zwei Minuten später dazu.

 
Literatur
Dirk C. Fleck: Feuer am Fuss12

Die Straße war in einem erbärmlichen Zustand. Die Busse hatten das Tempo entsprechend gedrosselt, sodass man sich in Ruhe der Ödnis Oklahomas widmen konnte, die sich durch die Dürren der letzten Jahre in Richtung Wüste orientierte. Die Wälder auf den abgewirtschafteten Feldern und verdorrten Maisplantagen bestanden aus jenen Bohrtürmen, von denen Ted Holcomb gesprochen hatte. Menschen sah man dort draußen kaum, nur Bauarbeiter mit roten, gelben, blauen oder grünen Schutzhelmen, je nachdem, für welche Firma sie die Erde schändeten. Zu einer Kontaktaufnahme mit seinem Sitznachbarn war es gestern Abend nicht gekommen, der Penner war sofort auf sein Zimmer verschwunden.

 
Film
Ewige Jugend Film Trailer

Es ist sein persönlichster Film, von ungewohnter Zärtlichkeit. Der italienische Regisseur Paolo Sorrentino entführt den Zuschauer nach dem Welterfolg von “La Grande Bellezza” in die Idylle der Schweizer Alpen. „Ewige Jugend” lässt Musik und Bilder, Leben und Kunst zu einer betörenden Wehmutswelt verschmelzen.
Fred (Michael Caine) zuckt zusammen. Eben hat er noch den nächtlichen Markusplatz in Venedig überquert, ist fast in den Wellen des Hochwassers ertrunken.

 
Theater - Tanz
Havana Nights – ein Stück Karibik in Hamburg

Die Lage ist nicht ideal, das aufgeblasene „Grandezza“-Palastzelt hat wenig Charme und die Songs kommen zur Hälfte vom Band. Die 36 mitreißenden Artisten, Tänzer und Musiker aus Kuba lassen die Mängel jedoch vergessen: Die Show „Havana Nights“ auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld präsentiert sich als ein gelungener Mix aus karibischer Lebens- und Gaumenfreude, Tanzbesessenheit und Spitzenakrobatik. Genau das richtige, um dem Hamburger Schmuddelwetter zu entkommen und das innere Thermometer für ein paar Stunden auf Sommer einzustellen.

 
Literatur
Feuer am Fuß 11

Den etwas unrund laufenden Mustang hatten sie vor der Stadtgrenze einem Gebrauchtwagenhändler für vierhundert Dollar abgekauft. Der Mann war weder an ihren Ausweisen noch an den Führerscheinen, Sozialversicherungsnachweisen oder Kreditkarten interessiert, er strich das Geld bar ein.
Sechs Stunden waren Cording und Ted Holcomb mittlerweile unterwegs, sechs Stunden, in denen sie es von Detroit nach Fort Wayne in Indiana geschafft hatten. Cording tat das, was er Ted versprochen hatte: Er hörte ihm zu. Da sein Begleiter keinen Führerschein besaß, war er der Verpflichtung enthoben, ihm permanent in sein beklagenswertes Gesicht schauen zu müssen.

 
Kunsthandwerk, Grafik & Design
„Kunst in der Eisdiele“

Das Konzept klingt verrückt, doch es funktioniert: „Kunst in der Eisdiele“ feiert in diesem Herbst sein zehnjähriges Jubiläum.
Die wohl ungewöhnlichste Messe-Location der Stadt befindet sich nur ein paar Schritte vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt – in der Langen Reihe 47. Das Entree ist so schmal, dass man es leicht übersieht, doch im Inneren wird es überraschend geräumig. Wie ein langgezogenes Handtuch erstreckt sich die Eisdiele durch das gesamte Erdgeschoss. Das heißt: Eis wird ab Oktober gar nicht mehr verkauft. Dann lautet das Motto: „Drei Monate Gestaltung außer der Reihe“ und der Laden verwandelt sich in einen Hotspot angewandter Kunst.

 

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