Richard Wagner – Musikalischer Revolutionär und rätselhaftes Ärgernis: Wagners Opern II
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Der Ring des Nibelungen (1876)
Aus ‚Das Rheingold’, Vorabend des „Ring des Nibelungen“
Alberich: „Wie durch Fluch er mir geriet, verflucht sei dieser Ring!
Gab sein Gold mir Macht ohne Maß,
Nun zeug’ sein Zauber Tod dem, der ihn trägt!
Kein Froher soll seiner sich freun;
Keinem Glücklichen lache sein lichter Glanz!
Wer ihn besitzt, den sehre die Sorge,
Und wer ihn nicht hat, den nage der Neid!
Jeder giere nach seinem Gut,
Doch keiner genieße mit Nutzen sein!“
Der ‚Ring des Nibelungen’ ist ein aus vier Teilen bestehender Opernzyklus von Richard Wagner, zu dem er den Text schrieb, die Musik komponierte und detaillierte szenische Anweisungen vorgab. An diesem Hauptwerk hat Wagner mit Unterbrechungen von 1848 bis 1874 gearbeitet.
Mit einer Aufführungsdauer von etwa 17 Stunden (einem Vorabend und drei Tagen), einer Orchesterbesetzung von über 100 Musikern (u.a. 6 Harfen und 4 Tenor- bzw. Basstuben, die Wagner speziell anfertigen ließ) und mit 34 Solisten (plus Männer- und Frauenchor) ist es eines der umfangreichsten musikalischen Bühnenwerke überhaupt.
Unter der Leitung des Komponisten wurde die gesamte Tetralogie (auch kurz ,Der Ring’ genannt) im August 1876 erstmals im Bayreuther Festspielhaus aufgeführt.
Der Ring basiert auf der germanischen Mythologie der ‚Edda’-Saga und dem mittelalterlichen ‚Nibelungen Lied’, doch Wagner formte daraus ein unglaublich intensives ‚Großes Welttheater’.
Dessen Hauptthemen: Gier nach Macht und Reichtum, Kapitalismus, Zerstörung der natürlichen Ressourcen, Naivität allen Heldentums, Unfähigkeit und Korruption der herrschenden Kaste und letztendlich die ewig zum Scheitern verurteilte, anarchische Macht der Liebe gestaltet dieses Werk zum ewigen Denkmal menschlichen Schicksals (und auch Scheiterns) auf der Opernbühne.
Im Ring verbindet sich Wagners ganze Kunst – die Sprache des Stabreims als eigene intensive Kunstform, das dichte Gewebe der Leitmotive, die erlauben wenn erkannt Gegenthesen zum gesungenen Wort der Akteure zu erfahren.
Man hört wenn jemand wie zum Beispiel der Zwerg Mime lügt, weil das Leitmotiv unter seinem gesungenen Wort ihn verrät – die großen theatralischen Effekte und Instrumente, Feuer, Wasser, Erde und Luft – ein Makrokosmos der die ganze Welt umfasst und in vielschichtigen Lagen musikalisch, optisch und dramatisch erfahrbar und „erfühlbar“ macht.
Immer wieder haben sich bedeutende Regisseure – nicht nur der Musiktheaterlandschaft mit dem Ring und seiner Inszenierung erfolgreich und manchmal auch nicht so genial auseinandergesetzt.
Der ‚Ring des Nibelungen’ steht in jedem Fall in seiner künstlerischen Herausforderung auf der Opernbühne in der Musikgeschichte alleine da, mit Botschaften, die nie veralten – sie finden immer wieder neue Ausdrucksformen Formen ein immer wieder neues Publikum aktuell zu ergreifen und zu erstaunen.
Die Botschaft ist ewig und wird von den Rheintöchtern als erstes Motiv gleich zu Beginn des Zyklus beschworen: „Der Welt Erbe gewänne zu eigen, wer aus dem Rheingold schüfe den Ring, der maßlose Macht ihm verlieh'. (Doch) Nur wer der Minne Macht entsagt, nur wer der Liebe Lust verjagt, nur der erzielt sich den Zauber, zum Reif zu zwingen das Gold.“
Es folgt nun eine Inhaltsangabe der verschiedenen Teile des Musikdramas:
Vorabend: Das Rheingold
In den Tiefen des Rheins schwimmen die drei Rheintöchter unbekümmert umher. Der Nibelung Alberich beobachtet sie mit wachsendem Begehren und versucht schließlich, sich ihnen um ihre Liebe werbend zu nähern.
Die Rheintöchter gehen zum Schein auf sein Liebeswerben ein, eine nach der anderen, doch jede stößt ihn letztlich wieder zurück. Durch diese Neckereien an die Grenze zur Raserei gebracht, wird Alberich Zeuge, wie ein hervorbrechender Sonnenstrahl das Rheingold zum Erleuchten bringt.
Auf Alberichs Fragen hin berichten die Rheintöchter ihm von der Bewandnis des Goldes, das sie bewachen müssen: Maßlose Macht verleiht es demjenigen, dem es gelingt, aus dem Gold einen Ring zu schmieden. Alberich verflucht die Liebe, reißt das Gold an sich und verschwindet in der Tiefe, aus der er gekommen ist.
Auf Bergeshöhen schläft der Oberste der Götter, Wotan. Seine Gemahlin Fricka weckt ihn auf: Wotan hat den Erbauern der Burg, den Riesen Fasolt und Fafner, Frickas Schwester Freia, die Göttin der ewigen Jugend, zum Lohn versprochen, und Fricka fürchtet nun, das die Riesen ihren Lohn einfordern.
Wotan hingegen verlässt sich ganz auf den Halbgott Loge, der für das Feuer steht, und der Wotan beim Vertragsschluss mit den Riesen beraten hat. Loge hat ihm versprochen, Freia aus dem Vertrag zu lösen, und Wotan verlässt sich auf dieses Wort, auch wenn Fricka auf die Unzuverlässigkeit Loges hinweist.
Die Riesen Fasolt und Fafner betreten die Szene und fordern als Lohn für ihre Arbeit die Göttin Freia. Froh und Donner versuchen die Riesen mit Gewalt davon abzuhalten, Freia zu entführen, doch Wotan fährt dazwischen und offenbart, dass er an die Verträge gebunden ist, die in seines Speeres Schaft eingekeilt worden sind.
Es wird klar, dass Wotans gesamtes Machtgefüge auf Verträgen basiert, was der Riese Fasolt in die Worte fasst: „Was du bist, bist Du nur durch Verträge: bedungen ist, wohl bedacht, deine Macht!“
Es erscheint nun doch Loge, der aber zunächst auf Wotans Drängen, Freia zu lösen, überhaupt nicht eingeht, sondern berichtet, was er auf seiner Suche, Ersatz für Freia zu finden, alles gesehen hat. Letztlich jedoch habe er keinen Ersatz für ‚Weibes Wonne und Wert’ gefunden. Er habe nur einen gesehen, der der Liebe abgesagt habe.
Der Nibelung Alberich, der sich aus dem geraubten Rheingold einen Ring geschmiedet hat und ihn nun benutzt, um die Nibelungen zu knechten und einen riesigen Hort anzuhäufen. Den Rheintöchtern hat Loge versprochen, Wotan von dem Raub zu berichten und ihn in ihrem Namen um Hilfe zu bitten.
Die beiden Riesen entschließen sich, an Freias Statt den Hort des Nibelungen als Lohn für das von ihnen vollendete Bauwerk anzunehmen, doch bis der Hort in ihre Hände gelangt ist, wollen sie Freia entführen. Schnell befiehlt Wotan Loge, ihn nach Nibelheim zu führen.
An der schmiedenden Nibelungenschar vorbei gelangen Wotan und Loge nach Nibelheim. Dort jedoch sieht der Zuschauer zunächst Alberich und seinen Bruder Mime, den Alberich gezwungen hat, für ihn einen Tarnhelm zu schmieden, der ihm die Fähigkeit verleiht, sich in jede Gestalt, die er sich wünscht, zu verwandeln.
Sein Versuch, den Helm für sich zu behalten, um ihn gegen seinen Bruder zu verwenden, scheitert: Alberich entreißt ihm den Helm, macht sich mit seiner Hilfe unsichtbar und züchtigt dann seinen Bruder, dem die Zauberwirkung des Helmes so auf recht schmerzhafte Weise klar wird.
Listig und Bewunderung heuchelnd fragen Wotan und Loge Alberich aus. Loge lenkt das Gespräch geschickt auf den Tarnhelm, an dessen Zauberkraft er zu zweifeln vorgibt. Alberich verwandelt sich zur Demonstration zunächst in einen riesigen Wurm, und schließlich auf Wunsch Loges in eine winzige Kröte. So ist er für Wotan zu fangen. Loge fesselt den Zwerg, und man tritt den Rückweg an.
Dieselbe Gegend wie zu Beginn der zweiten Szene. Loge und Wotan geben den gefesselten Zwerg zu verstehen, dass er ihnen seinen Hort herbeischaffen muss, um sich aus der Gefangenschaft zu lösen. Notgedrungen ruft Alberich die Nibelungen herbei, die den Hort auf seinen Befehl hin aufschichten.
Doch Wotan ist nicht zufrieden: Alberich sei erst gelöst, wenn er auch den Ring zum Hort lege. Als Alberich widerstrebt, entreißt Wotan ihm den Ring. Doch Alberich, endlich frei, belegt den Ring sogleich mit einem schrecklichen Fluch (siehe oben).
Es erscheinen wieder die Riesen und bestimmen als Maß für den Hort die Gestalt Freias: Der Hort soll so geschichtet werden, dass man Freia nicht mehr sehen kann. Die Götter kommen der Aufforderung nach, auch der Tarnhelm landet auf dem Hort, doch als alles geschichtet ist, erspäht Fasolt durch eine Ritze im Hort noch Freias Auge. Doch der Hort ist ganz aufgebraucht, allein der Ring, den Wotan am Finger trägt, könnte die Lücke schließen.
Wotan, sich der Macht des Ringes bewusst, weigert sich, den Ring herzugeben.
Da erscheint aus der Tiefe die Urmutter Erda. Sie warnt Wotan: Ein schreckliches Schicksal droht den Göttern durch den Ring: „Alles was ist, endet. Ein düstrer Tag dämmert den Göttern: Dir rat ich, meide den Ring!“
Nun findet sich Wotan bereit, den Riesen auch den Ring zu überlassen. Sogleich fordert Alberichs Fluch sein erstes Opfer. Im Streit um den Ring erschlägt Fafner seinen Bruder Fasolt.
Wotan, entschließt sich, Erda aufzusuchen, um Näheres über das von ihr prophezeite Ende der Götter zu erfahren.
Der Gewittergott Donner zwingt nun ein Gewitter herbei, in dem sich die schwüle, bedrückende Atmosphäre des ganzen Tages entlädt, woraufhin Froh den Göttern eine Regenbogenbrücke zu der neuen Heimstatt weist, der er den Namen ‚Walhall’ gibt.
Loge will da lieber eigene Wege gehen: „Ihrem Ende eilen sie zu, die so stark im Bestehen sich wähnen. Fast schäm‘ ich mich, mit ihnen zu schaffen; zur leckenden Lohe mich wieder zu wandeln, spür‘ ich lockende Lust. Sie aufzuzehren, die einst mich gezähmt, statt mit den Blinden blöd‘ zu vergehen, und wären es göttlichste Götter! Nicht dumm dünkte mich das! Bedenken will ich’s: wer weiß, was ich tu‘!“
Das Klagen der Rheintöchter missachtend, ziehen die Götter zu triumphalen Orchesterklängen in ihre neue Burg, Walhall, ein.
1. Tag: Die Walküre
Im ersten Aufzug der ‚Walküre’ erscheint Siegmund bei Sieglinde, der Gattin Hundings. Siegmund und Sieglinde sind Zwillinge, von Wotan gezeugt, den sie unter dem Namen ,Wälse’ kennen. Heimgekehrt erfragt Hunding die Herkunft des Gastes und stellt fest, dass Siegmund ausgerechnet jenem verhassten ‚wilden Geschlecht’ angehört, das er soeben – erfolglos – gejagt hat.
Zwar zwingt ihn das Gastrecht, Siegmund für die Nacht zu beherbergen, doch bestimmt er, dass am anderen Morgen der Zweikampf zwischen ihm und Siegmund entscheiden solle.
Hunding legt sich schlafen. Sieglinde schleicht sich zu Siegmund und erzählt ihm von dem Schwert in der mitten im Saal stehenden Esche, das von einem mysteriösen Fremden eines Tages dort hineingestoßen worden war und nur demjenigen bestimmt sei, der es herauszuziehen vermöchte, was bisher jedoch noch niemandem gelungen ist.
Siegmund nennt das Schwert ‚Notung’, und zieht es voll Begeisterung aus dem Stamm. Die Geschwister erkennen sich, sie glühen in Liebe zueinander. In der inzestuösen Vereinigung der Geschwister wird Siegfried gezeugt.
Der zweite Aufzug entspinnt sich zwischen Wotan und Fricka, ein heftiger Streit Wotans Plan, den er am Ende des Rheingolds gefasst hatte, war inzwischen weiter umgesetzt worden. Helden, die im Kampf gefallen sind, werden von den neun Walküren, Wotans Töchtern, auf die von den Riesen errichtete Burg Walhall gebracht, um Wotan zur Seite zu stehen, falls Alberich jemals einen Angriff auf die Herrschaft der Götter unternehmen sollte.
Doch Wotan will auch verhindern, dass Alberich wieder in den Besitz des Ringes gelangte. Er selbst darf aber gegen Fafner, der Goldschatz und Ring nun hütet, nicht antreten; so wünscht er sich einen unabhängigen Helden, der den Ring für ihn zurückgewinnen könnte. In dieser Rolle sieht er Siegmund.
Fricka verlangt nun jedoch von ihm, im Zweikampf für Hunding einzutreten, weil Hunding Opfer eines Ehebruchs - noch dazu eines inzestuösen - geworden sei. Als Brünnhilde kurz darauf zu Wotan zurückkehrt und ihn zutiefst erschüttert vorfindet, gelingt es ihr, Wotan zum Reden zu bringen.
Er offenbart ihr die Vorgeschichte des Rings: „Was keinem in Worten ich künde, unausgesprochen bleib es denn ewig. Mit mir nur rat ich, red ich zu dir.“
Das nämlich dass ihn die Erdgöttin Erda warnte, er jedoch die Warnung in den Wind schlug, und was ihm jetzt daraus erwuchs. Als Brünnhilde schließlich von Wotan den Auftrag erhält, das Kampfeslos zu Gunsten Hundings zu wenden, ist sie verzweifelt.
Sie erscheint Siegmund in der vierten Szene des zweiten Aufzugs, der sogenannten ‚Todesverkündung’. Tief gerührt stellt sie fest, dass Siegmund mehr an Sieglinde hängt als an Walhall, dem Traum aller Helden. Sie beschließt, sich Wotans Befehl zu widersetzen und Siegmund zu helfen.
Erzürnt greift Wotan selbst ein. Siegmund fällt, da Wotans Speer sein Schwert zerschlägt. Grimmig beauftragt Wotan Hunding, Fricka den Verlauf des Kampfes zu schildern, und tötet ihn mit einer verächtlichen Handbewegung.
Auf dem Walküren-Felsen treffen sich alle Töchter Wotans, die Walküren, um gemeinsam mit den im Kampf gefallenen Helden, die sie gesammelt haben, nach Walhall zu ziehen.
Das wohl bekannteste Musikstück aus dem Ring des Nibelungen, der ,Ritt der Walküren’, erklingt als Vorspiel und Anfang dieser Szene.
Wotan verfolgt die unbotmäßige Brünnhilde - die mit Sieglinde geflohen ist , um sie für ihren Ungehorsam zu bestrafen. Brünnhilde gelingt es noch, Sieglinde den Weg zur Flucht zu weisen, wobei sie der verzweifelten und lebensmüden Frau auch verkündet, dass sie einen Sohn gebären wird.
Das Schwert Siegmunds, das bei dem Zweikampf zerbrach, gibt sie ihr für diesen Sohn als väterliches Erbteil mit. In überschwänglichem Jubel über das verheißene Liebespfand, das in ihr heranwächst, flieht Sieglinde.
Brünnhilde dagegen stellt sich dem Zorn Wotans, der ihr die härteste Strafe verkündet: dass sie fortan nicht mehr als Walküre existieren wird. Menschlich, als ‚Weib’ soll sie dem erstbesten Manne folgen, der sie weckt, in den er sie versetzen wird, und fortan das öde Leben einer Hausfrau führen.
Brünnhilde weist Wotan darauf hin, dass seine Weisung an sie, da er Siegmund ja liebe, immer war, ihn zu schützen, und dass seine widersprüchliche Rücknahme dieser Weisung lediglich darauf beruhe, dass Fricka ihn mit ihren Argumenten sich selbst entfremdet habe.
Sie wagt den Vorschlag, dass Wotan ein Feuer um den Berg legt, auf den er sie schlafend verbannen will. Sie erreicht die Zusage Wotans, dass es nur ein Held sein solle der furchtlos das Feuer durchbrechen kann.
Wotan nimmt bewegt Abschied von seiner Tochter, sieht ihr zum letzten Mal in die Augen und küsst die Gottheit von ihr. Dann befiehlt er Loge, den Fels mit Feuer zu umgeben, und bestimmt: „Wer meines Speeres Spitze fürchtet, durchschreite das Feuer nie!“
2. Tag: Siegfried
Siegfried, Sieglindes und Siegmunds Sohn, ist im Wald von dem Schmied Mime, Alberichs Bruder, großgezogen worden. Mime hofft, der Knabe würde ihm den Ring aus dem Rheingold erbeuten, den Fafner, der sich in einen Lindwurm verwandelt hat, bewacht. Allerdings hält kein Schwert Siegfrieds Kraft stand.
Mime besitzt immer noch die Trümmer von Notung weiß aber nicht, wie daraus wieder ein Schwert werden kann. In Siegfrieds Abwesenheit bekommt er Besuch von Wotan in Gestalt eines Wanderers. Die letzte Frage in einem von dem Wanderer aufgezwungenen Ratespiel kann Mime nicht lösen. Von ihm erfährt er, wie Notung neu entsteht: „Nur wer das Fürchten nie erfuhr, schmiedet Notung neu.“
Siegfried zerfeilt nun die Trümmer, schmilzt sie ein und schmiedet sich selbst daraus das Schwert neu. Mime ersinnt inzwischen den Plan, Siegfried, nachdem dieser Fafner besiegt hat, mit Hilfe eines Betäubungstrankes einzuschläfern und dann zu töten, um so seinen eigenen Kopf zu retten und den Ring an sich zu reißen.
Alberich hält vor Fafners Höhle Wacht, der ‚Neidhöhle’. Er bezichtigt Wotan, den Ring rauben zu wollen, dieser aber erklärt seinen Verzicht zugunsten Siegfrieds. – Mime und Siegfried erscheinen. Mime zieht sich aus Furcht vor Fafner zurück, während Siegfried die Stimmung des Waldes und das Gezwitscher der Vögel genießt.
Dabei weckt er versehentlich Fafner, er kämpft mit ihm und ersticht ihn. Fafners Blut gerät auf Siegfrieds Zunge, und plötzlich versteht er den Gesang der Vögel. Der Waldvogel rät ihm, den Ring und den Tarnhelm aus dem Schatz zu nehmen.
Siegfried befolgt zu Mimes und Alberichs Entsetzen diesen Rat. Er erfährt von Mime, dass dieser ihn nur benutzen und dann umbringen wollte. Angeekelt von seiner Falschheit erschlägt er ihn. Vom Waldvogel geleitet, macht er sich auf die Suche nach der schlafenden Brünnhilde.
Wotan weckt die Erdgöttin Erda, Mutter der gemeinsamen Tochter Brünnhilde; von ihr erhofft er sich Rat – er weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Auch Erda kann ihm nichts raten. Der Untergang, die ‘Götterdämmerung’, scheint unausweichlich.
Wotan trifft vor dem Brünnhildenfelsen auf Siegfried, seinen Enkel. Erhofft er sich eine letzte Chance, den Ring von ihm zu erhalten, oder will er die Furchtlosigkeit des Helden prüfen? Siegfried erweist sich als furcht- und respektlos und zerschlägt Wotans Speer. Resigniert zieht sich der Gott nach Walhall zurück.
Siegfried durchschreitet den Feuergürtel um den Felsen, entdeckt die schlafende Brünnhilde und weckt sie mit einem Kuss. Brünnhilde begrüßt feierlich den Tag. Nach anfänglichem Zurückschrecken vor Siegfrieds Liebesglut und Klage über die Schmach, dass sie nun nicht mehr Walküre ist, bekennt sie ihre Liebe zu Siegfried.
Beide überwinden ihre Furcht. Jubelnd feiern sie ihre Liebe, mögen dabei Götter und Welt, und auch sie selbst zugrunde gehen.
3. Tag: Götterdämmerung
Am Walkürenfelsen lagern die drei Nornen. Sie erzählen die Geschichte Wotans und des Rings Nibelungen: „Aus Not und Neid ragt mir des Nibelungen Ring: Ein rächender Fluch nagt meiner Fäden Geflecht.“
Das Seil reißt: „Zu End’ ewiges Wissen! Der Welt melden Weise nichts mehr.“
Brünnhilde und Siegfried treten aus dem Steingemach. Siegfried zieht es hinaus ‚zu neuen Taten’. Er reicht Brünnhilde als Pfand seiner Liebe zum Abschied den von Fafner erbeuteten Ring.
Die Halle der Gibichungen am Rhein. Dort sitzen Gunther und seine Schwester Gutrune und der Halbbruder Hagen, Sohn des Alberich. Das Geschwisterpaar erkennt den verschlagenen Hagen neidlos als Ratgeber an.
Listig hält er ihnen vor, noch unvermählt zu sein und fädelt einen geschickten Plan ein: Für Gunther weiß er ein Weib Brünnhilde das nur Siegfried vom Feuer umloderten Berg holen kann. Dieser aber werde Gunthers Bitte erfüllen, um dafür Gutrune als Ehefrau zu gewinnen.
Gutrune mag nicht glauben, dass der ‚herrlichste Held der Welt’ sie begehrt. Doch Hagen erinnert an einen Trank: Genösse Siegfried den, vergäße er, ‘daß je ein Weib ihm genaht’. Die Geschwister stimmen diesem Plan begeistert zu, ohne zu bedenken, welches Weib Siegfried vergäße.
Auf seiner Rheinfahrt legt Siegfried bei der Gibichungenhalle an. Gutrune reicht ihm den von Hagen präparierten Begrüßungstrunk. Kaum hat er diesen geleert, hat er Brünnhilde vergessen. Er entbrennt in wilder Leidenschaft für Gutrune. Er ist sogleich bereit, für Gunther die Braut - Brünnhilde - zu holen, wenn er dadurch ‚Gutrun zum Weib’ gewinnt.
Er beschwört mit Gunther Blutsbrüderschaft. Gunther und Siegfried besteigen das Schiff. Hagen bleibt zurück und bewacht die Halle.
Im Selbstgespräch höhnt er ihnen nach: „Ihr freien Söhne, frohe Gesellen, segelt nur lustig dahin! Dünkt er euch niedrig, ihr dient ihm doch, des Nib’lungen Sohn!“
Brünnhilde sitzt auf dem Walküren-Felsen. Waltraute, eine der Walküren, sucht sie auf. Sie beschwört eindringlich Brünnhilde, sich vom Ring zu trennen, doch diese weist das entrüstet ab: Der Ring wahre Siegfrieds Liebe.
Es ist Abend geworden, der Feuerschein lodert plötzlich heller auf. Brünnhilde glaubt, Siegfried kehre zurück. Doch sie erblickt einen Fremden: Es ist zwar Siegfried, aber er hat sich durch den Tarnhelm in Gunthers Gestalt verwandelt. Er fordert sie mit verstellter Stimme auf, ihm willig zu folgen.
Vor der Gibichungenhalle. Hagen schläft, an eine Säule gelehnt, vor ihm kauert Alberich. Er schwört seinen Sohn eindringlich auf das gemeinsame Begehren ein: Fafner sei tot, Wotan nicht mehr zu fürchten, Siegfried ahne nichts von der Kraft des Ringes, den er besitzt.
Unvermittelt steht Siegfried neben Hagen. Der Tarnhelm hat ihn in einem Atemzug vom Walkürenfelsen an den Rhein versetzt. Er berichtet vom Erfolg der Fahrt. Der Kahn mit Gunther und Brünnhilde trifft ein.
Feierlich schreitet er mit ihr, ‚welche bleich und gesenkten Blickes ihm folgt,’ an Land. Erst als Gunther das andere Brautpaar ankündigt, Gutrune und Siegfried, blickt sie erschreckt auf: „Siegfried – kennt mich nicht?“
Sie mag es nicht fassen. Erst recht nicht, als sie an Siegfrieds Hand den ihr vermeintlich von Gunther entrissenen Ring entdeckt. Sie schreit ob des Betrugs und Verrats furchtbar auf. Hagen bietet sich der Brünnhilde als Rächer an. Brünnhilde, Gunther und Hagen beschließen Siegfrieds Tod. Auf einer Jagd am nächsten Tag soll ein ‚wilder Eber’ ihn zerfleischen – Hagen.
Siegfried, der sich auf der gemeinsamen Jagd verirrt hat, trifft auf die Rheintöchter, die im Sonnenlicht emportauchen. Sie bitten ihn um seinen Ring. Da er die Gabe verweigert, warnen sie ihn vor dem auf dem Ring lastenden Fluch. Dem werde er, prophezeien sie, wie einst Fafner, und zwar noch heute, zum Opfer fallen. Doch Siegfried will den Ring nicht hergeben.
Während die Rheintöchter entschwinden, trifft die restliche Jagdgesellschaft ein. Von Hagen geschickt gelockt, erzählt Siegfried dem schwermütig bedrückten Gunther von seiner Jugend. Schon hat Siegfried geschildert, wie ihn das Waldvöglein vor Mime gewarnt hatte, da füllt Hagen ein Trinkhorn und träufelt ‚den Saft eines Krautes’ hinein, der die Wirkung des Vergessenstrankes aufhebt.
Siegfried berichtet verzückt, wie er „die Lohe durchschritt“ und mit einem Kuss in „der schönen Brünnhilde Arm“ lag. „Was hör’ ich!“ ruft Gunther in höchstem Schrecken aufspringend. Hagen stößt seinen Speer in Siegfrieds Rücken. Der Sterbende erschaut in einer Vision, wie er noch einmal Brünnhilde erweckt.
Während der folgenden Trauermusik verwandelt sich die Bühne wieder in die Gibichungenhalle. Die von Albträumen gequälte Gutrune irrt durch die Nacht. Der tote Siegfried wird gebracht. Hagen brüstet sich trotzig mit dem Mord, und fordert den Ring. Gunther stellt sich ihm in den Weg, doch Hagen erschlägt ihn und greift nach Siegfrieds Hand um den Ring abzuziehen.
Jetzt erscheint Brünnhilde. Sie befiehlt, einen Scheiterhaufen am Rande des Rheins zu errichten, in dessen Flammen Siegfried, sie selbst und Grane verbrannt werden sollen. Noch einmal preist sie den Toten. Sie zieht nun den Ring von Siegfrieds Finger. Aus ihrer Asche sollen die Rheintöchter den durch das Feuer vom Fluch Gereinigten an sich nehmen.
Dann wirft sie eine Fackel in den Holzstoß, besteigt Grane und sprengt mit einem Satze in den brennenden Scheiterhaufen. Als das Feuer am höchsten lodert, tritt der Rhein über die Ufer, der Brand erlischt, die Rheintöchter schwimmen heran.
Als Hagen diese erblickt, stürzt er sich mit dem Ruf: ‚Zurück vom Ring!’ in die Flut. Doch die Rheintöchter ziehen ihn in die Tiefe.
In einem hellen Feuerschein am Himmel sieht man das brennende Walhall. Als die Götter von den Flammen gänzlich verhüllt sind, fällt der Vorhang.
Parsifal (1882)
Aus Parsifal, 2.Akt
„Des Heilands Klage da vernehm ich,
Die Klage - ach! Die Klage
Um das entweihte Heiligtum.
Erlöse, rette mich
Aus schuldbefleckten Händen!“
Parsifal ist das letzte musikdramatische Werk von Richard Wagner. Wagner selbst bezeichnete das dreiaktige Stück als ein ‚Bühnenweihfestspiel’ und verfügte, dass es ausschließlich im Bayreuther Festspielhaus aufgeführt werden sollte.
Parsifal ist die wohl intensivste mystische Erlösungsoper der Musikgeschichte. Wagner besticht mit einer schlichten, hochdramatischen und im besten Sinne ‚weihevollen’ Musik – eine Art von neuer Kirchenmusik.
Es ist wirklich schade, das Wagner nicht mehr sakrale Werke geschaffen hat sieht man mal von dem ‚Liebesmahl der Apostel’ - einer Kantate zum Sängerfest in Dresden 1843 - und dem Choral am Anfang der Meistersinger und eben Parsifal ab.
Wagner gelingt es im Parsifal eine überkonfessionelle Heilsmusik zu schaffen die tief menschlich und vergebend ist – der ‚Karfreitagszauber’ im 3. Akt der Oper – der wohl bekannteste Teil des Parsifal Dramas – ist in seiner musikalischen Schönheit wohl kaum übertroffen.
Die Botschaft berührt:
„Ich sah sie welken, die einst mir lachten;
Ob heut sie nach Erlösung schmachten?
Auch deine Träne ward zum Segenstaue;
Du weinest! Sieh! Es lacht die Aue.“
Es folgt der Inhalt des Parsifal der heute noch zu den meist aufgeführten Musikdramen der internationalen Opernbühnen zählt.
Wagner soll übrigens (angeblich) angeordnet haben, dass man wegen des weihevollen Inhalts der Oper auf Applaus an ihrem Ende verzichten soll – viele Wagneriarer halten sich noch heute daran.
Aber man spendet trotzdem oft gerne – selbst frenetischen Applaus – nach einer gelungenen Parsifal Aufführung. Wagner hätte es wohl gefreut – ließ er sich doch nicht nehmen die Blumenmädchen Szene am Anfang des 2. Aktes sogar in Bayreuth höchstpersönlich zu dirigieren ...
Der Inhalt der Oper:
Auf einer Waldlichtung nahe der Gralsburg weckt Ritter Gurnemanz einige Knappen. Er fordert sie auf, zu beten und das Morgenbad des Königs Amfortas vorzubereiten. Kundry, die geheimnisvoll wilde Helferin der Gralsritter, kommt eilig herbeigeritten. Mit letzter Kraft überreicht sie Balsam für den verletzten König.
Doch halb verzweifelt bemerkt sie, er werde wohl so wenig helfen wie das Heilkraut, das Ritter Gawan bereits gebracht hat. Kundry wird von den Knappen als ‘Heidin’ und ‚Zauberweib’ verhöhnt. Nur Gurnemanz nimmt sie in Schutz, als die Knappen spottend fordern, Kundry solle doch losziehen, um die verloren gegangene heilige Lanze zurückzuholen.
Jetzt erzählt Gurnemanz, dass nach einer Prophezeiung nur der ‚durch Mitleid wissend, der reine Tor’ den Speer zurückgewinnen und damit Amfortas heilen könne. Denn die Wunde schließe ‘nur der Speer, der sie auch schlug’.
Die Szene wird durch Lärm vom nahen See gestört. Die Ritter fingen einen Knaben, der einen Schwan mit Pfeil und Bogen getötet hat. Es ist Parsifal, der Sohn der Herzeleide und des im Kampf gefallenen Ritters Gamuret.
Der Knabe wuchs unter der Obhut seiner Mutter im Wald ohne Kontakt zur Außenwelt auf. Er weiß selbst weder seinen Namen, noch woher er kommt und wer sein Vater ist. Doch Kundry kennt seine Geschichte und erzählt vom Tod seiner Mutter. Gurnemanz glaubt, den in der Vision des Amfortas angekündigten ‘reinen Toren’ gefunden zu haben, und nimmt ihn mit zur Gralsburg, während Kundry in einen hypnotischen Schlaf fällt.
Dort versammeln sich die Ritter, Amfortas, Titurel und, als stummer Zuschauer, Parsifal zur Enthüllung des Grals. Amfortas beklagt seine Schmerzen, die der Anblick des Grals nur kurz lindern kann.
Titurel und die Ritter fordern ihn auf, den Gral zu enthüllen. Der Kelch mit dem Blut Christi leuchtet in einem magischen Lichtschein. Die Ritter nehmen daraufhin das Mahl, Brot und Wein, und verlassen danach gestärkt den Tempel.
Parsifal ist nicht fähig, zu all dem, was er sah, etwas zu sagen, und wird von Gurnemanz, der glaubt, sich in ihm getäuscht zu haben, vor die Tür gesetzt. Jedoch: eine Stimme aus der Höhe wiederholt mit den letzten Klängen der Gralsglocken die Worte der Prophezeiung: „Durch Mitleid wissend, der reine Tor.“
In seinem Zauberspiegel sieht Klingsor Parsifal sich seinem Garten nähern und ahnt, dass er seinem gefährlichsten Gegner entgegensieht. Er beschwört die sich seiner Macht wehrende Kundry herbei. Unter Klingsors Bann wird sie dazu gezwungen, den nahenden ‘reinen Toren’ zu verführen. Parsifal bahnt sich seinen Weg an Klingsors Wächtern, ehemaligen Gralsrittern, vorbei in den Garten.
Endlich im Zaubergarten wird Parsifal von aufreizende Blumenmädchen umringt, die versuchen ihn zu verführen. Er geht jedoch nicht auf das Spiel ein.
Gerade als er den Garten wieder verlassen will, wird er mit ‚Parsifal’ angerufen – dem Namen, mit dem ihn einst seine Mutter rief – eine Umformung des Begriffes ‚Fal Parsi’ – heißt harmloser Mensch in Altprovencalisch - oder eben ‚reiner Tor’. In betörend schöner Gestalt erscheint Kundry. Sie gewinnt sein Vertrauen und erzählt ihm von seiner Mutter, die aus Trennungsschmerz starb.
Erstmals fühlt Parsifal tiefe Schuld und Reue. Kundry küsst Parsifal intensiv, wodurch Parsifal ‘welthellsichtig’ wird: Er erkennt urplötzlich den Zusammenhang zwischen Amfortas‘ Leiden, Sünde und Sexualität. Parsifal wird sich seiner Mission bewusst; er widersetzt sich Kundrys weiteren Verführungskünsten.
Kundry verflucht Parsifal und ruft Klingsor zu Hilfe. Dieser schleudert den heiligen Speer auf Parsifal, doch die Waffe bleibt über Parsifals Haupt schweben. Parsifal ergreift die Lanze und schlägt mit ihr ein Kreuzzeichen – Klingsors Reich stürzt in sich zusammen.
Jahre sind vergangen. Am Morgen des Karfreitags entdeckt der als Einsiedler außerhalb Montsalvats lebende Gurnemanz die leblose Kundry und weckt sie. Sie erscheint völlig verwandelt und will nunmehr nur noch dienen.
Ein fremder schwarzer Ritter erscheint in Rüstung und mit einem Speer bewaffnet.
Als er auf Grunemanz‘ Geheiß wegen des Feiertags Rüstung und Waffen ablegt, erkennt Gurnemanz Parsifal wieder. Dieser, wegen Kundrys Fluch auf seiner Suche nach dem Gral lange Jahre auf Irrwegen, kehrt endlich zurück, um den Speer zurückzubringen und Amfortas Wunde zu schließen. Gurnemanz begrüßt Parsifal tief ergriffen und berichtet ihm von dem Leid der Gralsritter.
Titurel ist gestorben und Amfortas weigert sich seit Monaten, den Gral zu enthüllen; ohne geistige Stärkung schleppen sich die Gralsritter geschwächt ohne Führung und Ziel dahin.
Gurnemanz führt Parsifal an die heiligen Quellen: Kundry wäscht Parsifal die Füße und Gurnemanz tauft und salbt ihn, so dass Parsifal das ihm vorbestimmte Amt des Gralshüters antreten kann. Nachdem Parsifal Kundry getauft hat, führt Gurnemanz Parsifal ein zweites Mal in die Gralsburg.
In der Halle versammelt sich die Ritterschaft zur Totenfeier Titurels. Amfortas soll ein letztes Mal den Gral enthüllen, doch wiederum weigert er sich und fordert die Ritter verzweifelt auf, ihn endlich durch den Tod von seinen Qualen zu erlösen.
Da tritt Parsifal hervor und berührt mit dem Speer die Wunde, die sich sofort schließt:
„Nur eine Waffe taugt -
Die Wunde schliesst
Der Speer nur, der sie schlug.
Sei heil, entsündigt und gesühnt!
Denn ich verwalte nun dein Amt.
Gesegnet sei dein Leiden,
Das Mitleids höchste Kraft,
Und reinsten Wissens Macht
Dem zagen Toren gab!
Den heil'gen Speer -
Ich bring' ihn euch zurück!“
Parsifal übernimmt das Königsamt und enthüllt den Gral. Amfortas ist entsühnt, der Gralsorden aus seiner Lethargie befreit. Auch Kundry ist von ihrem Fluch des ewigen Lebens erlöst und sinkt zu Boden.
Parsifal ist die Krönung des Komponistenlebens Richard Wagners der in seinen Opern den tiefen menschlichen Dramen, des Leidens und der Hoffnung auf Erlösung, dem Wunsch nach befreiender Liebe gültige Denkmale setzte.
Diese ewigen humanen Fundamental-Themen machen Wagners ungebrochene Modernität und dramatische Brisanz aus, die bis heute immer wieder aufs Neue erstaunt und mittlerweile ein weltweites Publikum begeistert.
Ihr Herby Neubacher
Herby Neubacher stammt aus Wuppertal und wurde in Salzburg zum Musikliebhaber: Mit sieben Jahren hat er als Sopranist im Salzburger Dom Bach-Kantaten aufgeführt. Nach einem Kunststudium arbeitere er 20 Jahre in der Musikindustrie. Heute ist er als Journalist und PR-Experte tätig. Seit 2012 schreibt er regelmäßig für Kultur-Port.De über Alte Musik, Barock bis zur Romantik. Er lebt und arbeitet in Vietnam.
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Bildnachweis:
Header: Hamburgische Staatsoper, "Götterdämmerung", Christian Franz (Siegfried). Foto und Copyright: Monika Rittershaus
Galerie:
01. "Walküre", 1865, Öl auf Leinwand, 263x203 cm, Nationalgalerie Oslo
02. 'Siegfried'; Deborah Humble (Erda), Falk Struckmann (Wanderer). Foto: Monika Rittershaus
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