Literatur Magazin
- Geschrieben von Aline Wetzelaer und Ineke Minuscoli -
Die italo-somalische Schriftstellerin Cristina Ubax Ali Farah gilt als weibliche Schlüsselfigur literarischer Migrationserfahrung aus dem ehemaligen italienischen Kolonialstaat Somaliland.
1973 in Verona/Italien als Tochter einer italienischen Mutter und eines somalischen Vaters geboren, verbringt sie ihre Kindheit in Mogadischu bis dort 1991 der Bürgerkrieg ausbricht. Seitdem erregt Somalia nicht nur durch seine dramatische politische Lage, sondern auch durch einen radikalen Islamismus und durch Piratenübergriffe vor der afrikanischen Küste sowie, als eine der Ursachen, die Hungerkatastrophen, internationales Aufsehen. Noch im gleichen Jahr flüchtet Ali Farah mit ihrem kleinen Sohn über Ungarn nach Verona. Schließlich lässt sie sich 1996 in Rom nieder, wo sie zwei weitere Kinder auf die Welt bringt und ein Literaturwissenschaftsstudium an der römischen Universität abschließt.
- Geschrieben von Carolin Peiseler -
Harbour Front - Sehnsucht und Hafen – das passt gut zusammen. Man guckt auf die Elbe und reist ein paar Sehnsuchtsaugenblicke an Bord eines der Containerschiffe mit.
Das Phänomen „Sehnsucht“ im Rahmen des Harbour Front Literaturfestivals wurde am 17. September denn auch in unterschiedlichsten Facetten beleuchtet. Ganz pragmatisch mit Workshops z.B. zum Thema „Gefahren der Sehnsucht“ anhand der Elbphilharmonie und höchst unterhaltsam im Gespräch zwischen John von Düffel und Rainer Moritz.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Nikola Anne Mehlhorn hat neben anderen literarischen Arbeiten vor allem die Trilogie ‚Brachmond’, ‚Sternwerdungssage’ und ‚Salzflut’ veröffentlicht.
Sie erhielt bisher den Hamburger Literaturförderpreis, den Friedrich-Hebbel-Preis, das Stipendium der Arno-Schmidt-Stiftung, das Heinrich-Heine-Stipendium, das Stipendium der Kester-Haeusler-Stiftung, das Werkstattstipendium des Literarischen Colloquiums Berlin und des Berliner Senats, das Ledig-House-Stipendium, New York sowie das Aufenthaltsstipendium des Literarischen Colloquiums Berlin und des Berliner Senats.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Gino Leineweber: das könnte man für ein geschickt gewähltes Pseudonym halten, nicht weit weg von Tonio Kröger, als Andeutung der Verquickung von romanischer Kreativität und nordischer Pragmatik.
Doch das stand schon auf seinem Türschild, als er noch die wirtschaftlichen und steuerlichen Probleme seiner Mandanten auseinandersortierte, ganz bürgerlich kurz gestutztes Haar trug und die dazugehörigen seriösen Anzüge.
Inzwischen ist er auch äußerlich in den klangvollen Namen hinein gewachsen: mit silberner Löwenmähne, die an Franz Liszt oder die Brüder Grimm erinnert, das Outfit dezent-malerisch, gern mal mit Stehkragen oder Lederhosen (langen, versteht sich!)
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Uwe Friesel, Jahrgang 1939, ist Schriftsteller (u. a. Krimis, Romane, Hörspiele), Übersetzer (u. a. Nabokov, Updike) und Gründervater (u. a. AutorenEdition), also wahrlich ein Urgestein der deutschen Literatur.
Am 22. März wurde er zum Ehrenvorsitzenden des VS (Verband deutscher Schriftsteller) ernannt. Er lebte gut dreizehn Jahre in Italien, anschließend ungefähr dreizehn Jahre in Schweden und zog Anfang dieses Jahres, genau, als der Schnee am höchsten lag, nach Deutschland zurück.
Wieso eigentlich?
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Dagmar Seifert stellt bei Kultur-Port.De exklusiv eine Ihrer neuen Weihnachtsgeschichten vor: “Das Weihnachtsverbrechen”
Viel Spaß beim Lesen!
- Geschrieben von Claus Friede -
Schriftstellerin bin ich am Schreibtisch und dort bin ich allein“, sagte sie zu Beginn der ersten Lesung nach Bekanntgabe, den Literaturnobelpreis gewonnen zu haben.
Herta Müller präsentierte am 27. Oktober im Rolf-Liebermann-Studio des NDR in Hamburg ihren aktuellen Roman „Atemschaukel".
Voll wurde es bei der Veranstaltung, zu der das Literaturhaus Hamburg und NDR Kultur einluden, und nicht jeder Interessierte konnte eine der knapp 450 Karten erhalten.
Bevor Herta Müller zwei Kapitel las, sprach der Journalist und Literaturkritiker Hubert Winkels mit ihr über den momentanen Seinszustand der Preisträgerin, er fragte nach Dazugehörigkeiten, nach herzlichen Gratulanten und Neidern - und er sprach mit ihr über ihre rumänisch-deutschen Wurzeln.
- Geschrieben von Claus Friede -
„Wenn der Eisenvogel fliegt und die Pferde auf Rädern rollen, dann wird das Volk der Tibeter wie die Ameisen über die ganze Welt verstreut, und die buddhistische Lehre wird das Land des roten Mannes erreichen“, besagt eine Prophezeiung des „Lotusgeborenen“ und Begründers des tibetischen Buddhismus, die aus dem 8. Jahrhundert stammen soll.
Schicksale eines ganzes Volkes oder einer Religionsgemeinschaft wirken oft deshalb abstrakt, weil sie auf statische Zahlen und anonyme Fakten reduziert werden.
- Geschrieben von Claus Friede -
Den Hannoverschen Bahnhof in Hamburg gibt es nicht mehr. Einst, im späten 19. Jahrhundert, verband er Hamburg mit dem Süden, mit Harburg und Hannover, mit dem Ruhrgebiet bis zum niederländischen Venlo und weiter nach Paris.
Nach 1906, als die Hamburger ihren Hauptbahnhof bekamen wurde der Hannoversche Bahnhof zum Güterbahnhof und knapp 10 Jahre später zum Truppenbahnhof des Ersten Weltkriegs.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
"Der Einbrecherkönig" von Ernst Stummer (Co-Autor Reinhard M. Czar).
Dies sind die Memoiren eines Diebes, der alles in allem etwa dreißig Jahre seines Lebens in Haft verbringt und in der Zeit dazwischen versucht, es zu schaffen: mit einem Porno-Verlag etwa, mit Partnerschaftsvermittlung, mit Katalogen und kleinen Druckereien, häufig, indem er das benötigte Material entwendet, selten legal.
- Geschrieben von Dagmar Reichardt -
Der 1924 in Mineo bei Catania geborene sizilianische Dichter und Prosaist Giuseppe Bonaviri ist am 21. März in seinem Wohnort Frosinone bei Rom verstorben.
Er gilt als einer der großen italienischen Nachkriegsautoren und neben Italo Calvino und dem Sizilianer Leonardo Sciascia als einer der im Ausland bekanntesten Vertreter belletristisch hoch anspruchsvoller Literatur aus Italien. Der seit 1980 wiederholt für den Literaturnobelpreis vorgeschlagene Schriftsteller, der diesen Sommer 85 Jahre alt geworden wäre, hinterlässt ein ungewöhnlich reichhaltiges Lyrik- und Romanwerk, das im Italienischen rund vierzig Bucherscheinungen umfasst und in viele Sprachen der Welt, darunter Chinesisch und Arabisch, übersetzt worden ist.
- Geschrieben von Claus Friede -
Dramatische Lesung in 34 Folgen.
Seit dem 7. November 2008 stellt der in Hamburg lebende Schauspieler Stephan Benson im Jüdischen Salon am Grindel eindringlich und nuancenreich die Figur des SS-Offiziers Maximilian Aue vor, die in dem 1.350 Seiten langen Epos des französischen Schriftstellers amerikanischer Herkunft Jonathan Littell ein vielschichtiges Bild des Zweiten Weltkriegs und der Verfolgung und Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten beschreibt.