Kultur Blog
- Geschrieben von Christoph Forsthoff -
Neustart in der Hamburgischen Staatsoper
Klassischer Hamburger Empfang: Draußen regnerisches Schmuddelwetter, drinnen höflicher, doch kurzer Applaus – von einer glanzvollen Jubelfeier war Kent Naganos konzertanter Amtsantritt als neuer Generalmusikdirektor weit entfernt.
- Geschrieben von Malte Ubenauf -
Anlässlich von Christoph Marthalers Inszenierung „Isoldes Abendbrot“ öffnet ein Herr namens Frederic Seul (66) seine Geheimakten – und berichtet von einer Französin mit deutsch-schwedischen Wurzeln, die in jungen Jahren entschied, von jetzt auf gleich spurlos zu verschwinden.
- Geschrieben von Anna Grillet -
Sinnsuche im 21. Jahrhundert: US-Regisseur Terrence Malick inszeniert „Knight of Cups” als kunstvolle metaphysische Expedition. Mitreißend und erschreckend suggestiv. Der kühne Visionär bricht radikal mit traditionellen Erzählstrukturen.
Schauplatz Los Angeles, gleitende, taumelnde Bilder, ständig wechselnde Eindrücke, sie formieren sich zu einem düsteren aber nach Außen hin glitzernden Weltbild, um sich dann wieder aufzulösen und wenig später mit neuer verblüffender Botschaft zurückzukehren.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Es ist ein Zeitzeugenbericht, der niemanden unberührt lässt: Anne Franks Tagebuch, entstanden 1942 bis 1944, überwiegend geschrieben, als Anne Frank mit ihrer Familie und vier anderen Menschen untergetaucht war, um den Judenverfolgungen der Nazis in Holland zu entgehen. Ein Buch, das weltweit bekannt ist. Wie bringt man das auf die Bühne? Das Ernst Deutsch Theater macht es mit einer großartigen Inszenierung vor.
- Geschrieben von Anna Grillet -
Vielleicht ist sie die Ungewöhnlichste aller Protagonisten von Regisseur Werner Herzog: Gertrude Bell, englische Forschungsreisende und Abenteurerin. In „Königin der Wüste” schildert der geniale deutsche Filmemacher ihr Leben als wäre es ein Hollywood-Epos. Die Kritiker sind empört, aber das hat Tradition.
1892, die Ballsaison wird für Gertrude Bell (Nicole Kidman), Tochter eines Industriellen und Oxford-Absolventin, wieder zur Qual. Sie dreht sich beschwingt im Walzertakt, hat ein Lächeln für jeden der Verehrer, aber macht ihnen unmissverständlich klar, dass sie weder an einem Gatten mit riesigen Rinderherden noch einer erotischen Eskapade interessiert ist.
- Geschrieben von Christel Busch -
„Wir fühlten uns wie Rock’n’Roller innerhalb der Malerei! Es wurde so mit dem Pinsel gefuchtelt, als stünde man auf der Bühne und spielte Gitarre." (Bernd Zimmer)
„Wir", das sind junge Künstlerinnen und Künstler aus den Metropolen Berlin, Hamburg und Köln. Sie rebellieren gegen das Establishment, gegen Minimal und Concept Art, gegen die akademischen Positionen eines Markus Lüpertz, Georg Baselitz oder Gerhard Richter. Im Fokus ihrer neuartigen, figurativen Malerei steht das individuelle Lebensgefühl. Die wilde Lust am Malen. Die Lust an der Provokation, am Brechen gesellschaftlicher Tabus. Gefeiert als die "Neuen Wilden" oder "Jungen Wilden" sind sie die Stars der damaligen Kunstszene. Allerdings nur vorübergehend. Wie Strohfeuer verpufft ihre Strahlkraft nach wenigen Jahren; die einstigen jungen Wilden verschwinden für Jahrzehnte aus dem Blickfeld der Kunstgeschichte.
- Geschrieben von Mirjam Kappes -
„Edward mit den Scherenhänden“, „Beetlejuice“ oder „Frankenweenie“: Regisseur und Produzent Tim Burton fängt seine charmant-morbiden Geschichten in ebenso surreal-grotesken Bildwelten ein. Die Ausstellung „The World of Tim Burton“ im Max-Ernst-Museum Brühl gibt bis Januar 2016 Einblicke in den Schaffensprozess des eigenwilligen, amerikanischen Filmemachers.
- Geschrieben von Dirk Meyhöfer -
Deutschland feiert Paul Schneider von Esleben (1915-2005), den eigenwilligen bis widerborstigen Architekten-Popstar der deutschen Nachkriegsmoderne.
Kein wirklicher Zufall: In diesen Tagen fallen zwei markante Ereignis der jüngsten Architekturgeschichte zusammen: der 100. Geburtstag am 23. August des Architekten Paul Schneider von Esleben, der mit zwei großen Ausstellungen gewürdigt wird, und der 50. Todestag von Le Corbusier (1887-1965). Was haben die beiden Herren miteinander zu tun?
- Geschrieben von Anna Grillet -
„Straight Outta Compton” ist die Geschichte der Gangsta-Rapper N.W.A. um Ice Cube und Dr. Dre. Ein Film, der unter die Haut geht wie vor 27 Jahren ihr Protestsong „F-k tha Police”. US-Regisseur F. Gary Gray erzählt vom Ghetto, der Polizeigewalt gegen Schwarze, von Rebellion, blutigen Unruhen, einem kometenhaften Aufstieg und den brutalen Praktiken der Musikindustrie.
- Geschrieben von Mirjam Kappes -
Wim Wenders Filmklassiker „Der Himmel über Berlin“ gilt als Meisterwerk des deutschen Kinos. Die nun erschienene Graphic-Novel-Adaption versucht sich an der grafischen Neuinterpretation des preisgekrönten Films und re-inszeniert die poetische Erzählung im Berlin von heute.