Kultur Blog
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Das Hamburger Messegelände ist derzeit ein Ort, an dem Welten aufeinanderprallen. Noch ist in der Halle A3 Hamburgs größte Kleiderkammer für Flüchtlinge untergebracht. Mitte November mutiert sie dann für drei Tage zum Treffpunkt der Hamburger Kunstschickeria: Zum vierten Mal eröffnet am 19. November 2015 die Affordable Art Fair, eine Kunstmesse, deren Namen Programm ist: Die Preisgrenze liegt bei 7.500 Euro und mit etwas Glück ist auch schon eine Zeichnung für 100 Euro zu erstehen.
- Geschrieben von Dirk C. Fleck -
Mike Kühling hatte Cording dazu bewegen können, ihn zu einem Interview mit dem japanischen Dissidenten Akiyama Kobayashi zu begleiten, das dem EMERGENCY-Magazin nach monatelangen Bemühungen endlich gewährt worden war. Aber nur dessen Chefredakteur, darauf hatte der Japaner bestanden. Kobayashi wohnte im Engadin, im Städtchen Maloja, nahe der italienischen Grenze. Ein Interview mit diesem Mann, der als eine der zentralen Gestalten jener Wissenschaftsclique galt, die Japan vor drei Jahren durch einen elektronischen Staatsstreich von der Zivilisation abgekoppelt hatte, wäre, so spekulierte Kühling, die ideale Fingerübung, um Cordings fatale Schreibblockade aufzuheben.
- Geschrieben von Christel Busch -
Schafe sind die Stars des isländischen Eröffnungsfilms „Sture Böcke" von Grímur Hákonarson. Dass Hund und Herrchen sich äußerlich angleichen, ist ein bekanntes Phänomen. Aber Schafe und ihre Züchter?
Stark vertreten waren wie jedes Jahr wieder die skandinavischen Länder und Island, Filme des Filmforums und der norddeutschen Sektion. Hinzu kamen Produktionen der baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen. Insgesamt standen einhundertachtzig Filme auf dem Programm der 57. Nordischen Filmtage Lübeck: Spielfilme und Dokumentationen, Retrospektiven, Kurzfilme, Kinder- und Jugendfilme. Ein Mammutprogramm. Das Publikum hatte – wie immer – die Qual der Wahl.
- Geschrieben von Dirk C. Fleck -
Hintergründe, Bezüge und Wissenswertes zur Arbeitsweise und zu den Informationsquellen des Autors lesen Sie bitte am Ende jeder Folge:
Der Schamane Rauura hatte Tahitis Präsidenten Omai in sein Fare auf den Te Pari bestellt, jener unwegsamen Gebirgslandschaft im äußersten Osten Tahiti Itis, die einer zivilisierten Erschließung bis heute getrotzt hatte. Das Haus lag oberhalb einer verfallenen Tempelanlage der Arioi direkt an der Steilküste über dem Trou du Diable, dem „Teufelsloch”, aus dem sich das gurgelnde Geräusch der Brandung permanent bemerkbar machte.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Die Nordischen Filmtage Lübeck (NFL), die noch bis zum 8. November andauern und 180 Filme im Programm haben, beschreiten mit der „Crisis Cuisine" im 57. Jahr ihres Bestehens neue Wege. An drei Tagen wird im Altstadtbad Krähenteich zur Mittagszeit zum gemeinsamen Essen aus Krisengebieten eingeladen. Die "Krisenküche" bietet auf täglich wechselnder Speisekarte Suppen aus Rumänien, Afghanistan und Eritrea.
- Geschrieben von Dirk C. Fleck -
Tim Burnett betrat den Kontrollraum des Towers am John-F.-Kennedy-Airport um sieben Uhr zwölf, achtzehn Minuten, bevor seine Schicht begann. „Wer ist der Typ auf meinem Platz?”, fragte er seine Kollegin Heather, die er am Kaffeeautomaten traf.
„Das ist Christopher Lamere, der Neue aus Dallas. Ziemlich eingebildeter Knabe. Aber eines muss man ihm lassen: Der reiht die Dinger schnurgerade aneinander, wie auf einer Perlenkette. Vorhin waren es dreizehn am Stück.”
- Geschrieben von Dirk C. Fleck -
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Achtundvierzig Stunden hatte er geschlafen. Als er nach der Morgentoilette im Salon erschien, stand das Frühstück schon bereit. Sein Gastgeber begrüßte ihn so herzlich, dass Cording sich fragte, ob er mit diesem Mann im Wodkarausch eine unverbrüchliche Freundschaft geschlossen hatte, an die er sich nur nicht erinnerte. Zwar war ihm bewusst, wer sein Gegenüber war und wo er sich befand, aber alle anderen Details ihrer Begegnung waren ausgelöscht.
- Geschrieben von Dirk C. Fleck -
KulturPort.De beginnt heute bis Weihnachten mit der exklusiven Veröffentlichung in 19 Folgen des Abschlussromans der „Maeva"-Trilogie von Dirk C. Fleck „Feuer am Fuß”. Hintergründe, Bezüge und Wissenswertes zur Arbeitsweise und zu den Informationsquellen des Autors lesen Sie bitte am Ende jeder Folge:
Vorwort
„Feuer am Fuß” ist eine literarische Hochrechnung, die jeder, der seine Augen offen hält, nachvollziehen kann. In dem Roman geht es um den Zusammenbruch unserer Zivilisation, die in ihren Grundfesten bereits heute stark erschüttert wird. Im Jahre 2035 aber wächst angesichts der globalen Katastrophe in manchen Regionen der Erde ein neues Bewusstsein heran, das die Menschen wieder in Verbindung bringt mit der Schöpfung. Das ist die ganze Geschichte dieses Buches. Allerdings treten einige seiner Protagonisten hier nicht zum ersten Mal auf.
- Geschrieben von Frauke Stroh -
Temporeich, frech-fröhlich, einfach hinreißend – so ist diese umjubelte Neu-Inszenierung von „Figaros Hochzeit“ in der Hamburger Kammeroper.
Applaus schon nach der Ouvertüre. Man vergisst völlig, dass in dem kleinen Orchestergraben nur sechs Musiker Platz haben. Zwei Geigen, eine Flöte, eine Klarinette, ein Fagott, ein Kontrabass, mehr braucht es nicht, damit sich unter der Leitung von Ettore Prandi Mozarts filigraner Klangkosmos klar und kammermusikalisch transparent entfalten kann. Wie immer wird in der Kammeroper auf deutsch gesungen, der Inhalt der Rezitative wird gesprochen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Die „opera stabile“, die kleine Bühne der Hamburgischen Staatsoper, wird – so plant es Neu-Intendant Georges Delnon – künftig ständig bespielt und zu einem Experimentiertheater werden, aus dem auch neue Impulse für das Große Haus kommen sollen. Das Engagement großzügiger Kooperationspartner sichert das Konzept für die nächsten drei Spielzeiten.