Kultur Blog
- Geschrieben von Claus Friede -
Man stelle sich vor, ein englischer Regisseur drehe einen Film über eine der deutschen Literatur- und Denkikonen, beispielsweise über Goethe und seine Zeit und er stürze ihn radikal vom Sockel mit der Behauptung, seine, ihm zugeschriebenen Werke seien gar nicht von ihm.
Ein Aufschrei würde durch deutsche Lande gehen, von Kulturvandalismus wäre die Rede und von nationaler Kränkung. Vielen Engländern wird es ähnlich gehen, wenn sie den neuen Film von Roland Emmerich sehen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Wenn es so etwas wie einen Paten von St. Pauli gibt, dann ist es Günter Zint. Einst hob der Kiezfotograf, Journalist und Autor die legendären St. Pauli Nachrichten aus der Taufe, dann das St. Pauli Archiv und zuletzt das St. Pauli Museum.
Isabelle Hofmann sprach mit Günter Zint über seinen Bildband über Domenica, Deutschlands bekannteste (Ex-)Hure.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Jahrelang galt sie als Geheimtipp, nun ist sie im Olymp des Chansons angekommen - und hat ihr Erfolgsalbum gleich zweimal aufgenommen.
Mit der „Mathematik der Anna Depenbusch in Schwarz-Weiss“ tourt die 34-jährige Sängerin derzeit durch Deutschland. Isabelle Hofmann traf die Hamburgerin zu einem Gespräch über Sehnsucht, das richtige Bauchgefühl und die Leidenschaft der Tango-Spieler.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das Kunstforum Markert zeigt in seiner neuen Ausstellung „Schichten“ Werke zweier junger, in Hamburg lebender Künstler.
Viviane Gernaert (*1976) studierte Kunst am Institut Superieur de Peintre in Brüssel und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Florian Breetzke (*1974) absolvierte sein Kunststudium an der University British Columbia Canada und an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Salzburg, die Stadt Mozarts, die Stadt der Festspiele und des unverwüstlichen „Jedermann“, etabliert sich zunehmend auch als Stadt der bildenden Künste.
Im spektakulär schön gelegenen Museum der Moderne, das 2004 auf dem Mönchsberg, dem steinernen Herzen der Stadt, eröffnet wurde, läuft noch bis Ende Oktober eine Schau, die so gut ist, dass man kurzentschlossen seine sieben Sachen packen sollte, um sie noch zu sehen: „Rollenbilder – Rollenspiele“ ist eine grandiose Tour d’Horizon über die Spielarten künstlerischer Verkleidung – von den Tableaux vivants des 19. Jahrhunderts bis zu den Selbstdarstellungen im Internet.
- Geschrieben von Christel Busch -
Vor Jahrzehnten noch als „Knipserei“ belächelt, ist die „Fotografie“ inzwischen fest in die aktuelle Kunstszene integriert.
Die Kunst- und Dokumentarfotografie hat sich gleichwertig neben den klassischen Gattungen der Malerei wie Porträt, Landschaft, Stillleben oder Architektur etabliert. Im Fokus der Ausstellung in Hannover steht der sogenannte dokumentarische Stil, ein Begriff, den der Amerikaner Walker Evans 1971 prägte. Das Sprengel Museum zeigt eine Retrospektive künstlerischer Fotoarbeiten aus den 1960er- und 1970er-Jahren und vergleicht diese mit Bildern zeitgenössischer Fotokunst. Wie haben sich diese Fotografietypen in den vergangenen vierzig Jahren verändert?
- Geschrieben von Claus Friede -
„Die alte jüdische Gemeinde in Bad Segeberg und ihre Synagoge wurden 1938 von Nationalsozialisten zerstört. Die neue jüdische Gemeinde hat eine Vision: In einer verfallenen Mühle im Stadtzentrum soll eine neue Synagoge entstehen.
Gemeinsam mit jüdischen Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion kämpfen die aus Weißrussland zugewanderte Ljudmila Budnikov und der deutsche Kripobeamte Walter Blender für den jüdischen Neuanfang in Schleswig-Holstein“, schreibt Regisseur Ulrich Selle zu seiner neuen, sehenswerten Langzeitdokumentation. Selle beobachtete den Neuaufbau der jüdischen Gemeinde in Bad Segeberg, die internen und externen Konflikte, die Solidarität vieler Segeberger Bürger bis zur Einweihung der Synagoge im Jahr 2007. Das Hauptaugenmerk des Films liegt nicht auf der leidvollen Vergangenheit, sondern auf einem modernen, weltoffenen jüdischen Leben in Schleswig-Holstein.
Claus Friede traf Ulrich Selle und Kiel und sprach mit ihm über seinen Film.
- Geschrieben von Lilian Tietjen -
Echte Spione müssen herausragende Schauspieler sein, erklärt die vielfach ausgezeichnete Helen Mirren während des Interviews zu „Eine offene Rechnung“ in Berlin.
Doch Geheimnisse vor engsten Vertrauten zu verheimlichen, läge trotz ihrer neuen Hauptrolle als Ex-Mossad-Agentin nicht in ihrer Natur. Spätestens bei einer Flasche Wodka würde sie mit der Wahrheit herausplatzen, bekennt die Britin mit russischen Wurzeln lachend.
„Eine offene Rechnung“ (Originaltitel: „The Debt“) ist das Thriller-Debüt des „Shakespeare in Love“-Regisseurs John Madden. Dieses spannungsgeladene Agentendrama beweist durch bewegende schauspielerische Leistungen, dass Geheimnisse toxische Wirkungen besitzen, sollten sie durch Lüge fortbestehen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Es ist still und einsam nachts in der alten Klosteranlage von Haeinsa, im Gaya Mountain National Park von Südkorea, nur ab und zu das raue Krächzen der Krähen und gegen 3 Uhr 30 nacheinander der Klang einer Glocke, eines Gongs und einer Trommel.
Dann erwachen die Mönche und beginnen ihren noch dunklen Tag mit sonoren Gesängen in den Tempeln.
Tagsüber ist es dagegen umso belebter, quirliger und lauter. Mönche, Touristen und Meditationsjünger bevölkern die über 1.200 Jahre alte Klosteranlage, die durch Alter, Größe, Architektur, räumliches Verständnis und kunsthandwerkliche Ausstattung beeindruckt. Hier oben, auf über 1.800 Metern Höhe, ist das geregelte Leben von mehreren Dingen geprägt: Beten und Meditation, Arbeit und Instanthaltung sowie von der Betreuung der Touristen und Besucher.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
„Nur noch kurz die Welt retten“, Tim Bendzkos Rap ist nicht allein wegen der locker flockigen Melodie zum Sommerhit des Jahres geworden.
Der Song trifft den Nerv unserer Zeit: Eine Klimakatastrophe jagt die nächste, wer wünschte sich da nicht einen Supermann, der die Erde bewahrt. Es gibt allerdings auch Möglichkeiten, selbst etwas zu tun. Wie, das zeigt die Ausstellung „Zur Nachahmung empfohlen – Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit“ in der Hamburger HafenCity.