Film
Tom of Finland

Er inspirierte Künstler wie Andy Warhol, Robert Mapplethorpe und die Village People, seine markanten erotischen Zeichnungen veränderten radikal das Selbstverständnis homosexueller Männer: Tom of Finland, mit bürgerlichem Namen Touko Laaksonen.
Er starb 1991. Sein wechselhaftes Leben und den Aufstieg zur legendären Kultfigur schildert Regisseur Dome Karukoski in dem berührenden Film-Porträt „Tom of Finland”. Es ist die Geschichte hinter den Bildern, sie verrät aus welchen Albträumen, Geheimnissen und Fantasien jene muskulösen aufreizenden Biker, Polizisten oder Holzfäller entstanden und welche subversive Message ihr überdimensionaler Phallus signalisiert.

 
Musik
Achim Freyer und sein „Parsifal“ in Hamburg: Viel Bühne, wenig Weihe, eine Menge Spiel

Es ist dunkel in der Hamburger Gralsburg, als Achim Freyer mit seiner „Parsifal“-Interpretation den Start in die neue Saison der Staatsoper zelebriert. Der 83 Jahre junge Regie-Zauberer setzt seine Akzente für Richard Wagners Bühnenweihfestspiel klar: ganz viel Bühne, ganz wenig Weihe, eine Menge Spiel mit Wagners Ideen – und ein Sänger- und Orchesterfest ist es.

 
Musik
Maria Callas – zum 40. Todestag am 16. September 2017

Ingeborg Bachmann erahnte es Anfang 1956, als sie in der Mailänder Scala Maria Callas, die einzige Person erlebte, „die rechtmäßig die Bühne in diesen Jahrzehnten betreten hat, um den Zuhörer unten erfrieren, leiden, zittern zu machen".
Die Schriftstellerin erlebte, wie Violetta in „La Traviata" in den Taumel der Liebe und in den Abgrund gestürzt wurde und hatte gefühlt, dass die Sängerin „die Ärmste, Heimgesuchteste nicht Rollen gesungen, sondern auf der Rasierklinge gelebt" hat.

 
Kunsthandwerk, Grafik & Design
AfK-Symposium Foto Jan Spille

„So interessant und inspirierend! Das muss man unbedingt wiederholen!“
Der Tag war lang, acht Vorträge in fast zehn Stunden – doch die rund 50 Teilnehmer des zweiten AdK (Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks Hamburg)-Symposiums waren durch die Bank zufrieden. Zum Abschluss der AdK-Ausstellung „Geld oder Leben – Nachdenken über Nachhaltigkeit“ im Reinbeker Schloss sprachen dort Künstler, Ingenieure, Handwerker und Kaufleute über den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, über nachhaltige Entwicklungshilfe und alternative Bau- und Arbeitsweisen. Das Ergebnis: Spannende Einsichten rund um ein Thema, das angesichts des Klimawandels immer bedeutender wird.

 
Musik
Richard Davis Safety Net

Richard Davis, aufgewachsen Ende der Sechziger Jahre in London und seit den 1990er-Jahren in Berlin lebend, hat eine weiche, helle, aber sehr eigene Stimme, die jedoch auch dezidierte kleine, raue und präzise Schärfen produzieren kann. Ungewollt passend dazu heißt das Hamburger Label „A Clean Cut“, welches seine neue EP „Safety Net“ heute veröffentlicht.

 
Festivals, Medien & TV
Edelzarte Miniaturen und ganz großer Schubert – mit dem Auryn Quartett Foto Manfred Esser

Mit einem anspruchsvollen Programm wurde das Internationale Mendelssohn Festival in der Laeiszhalle Hamburg eröffnet. Kammermusik von Mendelssohn und Schubert, die Lust macht auf mehr. Das Festival läuft noch bis zum 24. September.

Was für ein Auftakt für das Internationale Mendelssohn Festival! Im gut besetzten kleinen Saal der Laeiszhalle zelebrierten Hochkaräter Werke des Namenspatrons – Kammermusik, die etliche Facetten von Mendelssohns Schaffen ausleuchtete und für Schuberts mehr als einstündiges Oktett den Zuhörern große Geduld abverlangte. Die allerdings reich belohnt wurde.

 
Theater - Tanz
Hamburger Theater Festival 2017: Arthur Schnitzler – Professor Bernhardi

Als eigenwilliger, unberechenbarer, schlunzig-cholerischer Kommissar Peter Faber eroberte Jörg Hartmann die Herzen der TV-Nation, nun steht er wieder auf der Bühne – als Titelheld „Professor Bernhardi“ von Arthur Schnitzler, inszeniert von Thomas Ostermeier.
Am vergangenen Montag eröffnete das Gastspiel der Schaubühne Berlin das Hamburger Theater Festival 2017 im Thalia: Eine hochkonzentrierte, intensive Produktion – intelligent, fesselnd und durch die Bank exzellent besetzt.

 
Musik
Diana Krall - PR - Foto Mary McCartney

Celine Dion (49) feiert diesen Sommer laut Süddeutscher Zeitung ein so „cooles“ Comeback, dass ihre Songs sogar in den angesagtesten Coffeeshops im New Yorker Hipster-Stadtteil Williamsburg laufen. – Ihre kanadische Landsmännin Diana Krall (52) steht ihr da in nichts nach.
Krall, seit 2003 mit dem britischen Musiker Elvis Costello verheiratet, hat bereits im Millenniumjahr 2000 den Jazz-Olymp auf dem Montreux Jazz Festival erklommen und gilt seitdem als „die“ Jazzsängerin überhaupt. Dieser Tage tourt Diana Krall mit Stücken aus ihrem neuesten Studioalbum „Turn Up The Quiet“ – „Stell die Stille lauter“ – durch deutsche Lande und präsentiert unvergleichliche Klassiker des amerikanischen Jazz.

 
Fotografie
Huber – Umbach – von Schweinitz. Afghanistan im Fokus dreier Fotografen Foto Claus Friede

Die Leica Galerie Wetzlar präsentiert bis zum 20. November 2017 eine Ausstellung mit fotografischen Werken des österreichischen Künstlers Dieter Huber, des Fotografen Jens Umbach aus Hamburg sowie der verstorbenen Reisefotografin Yvonne von Schweinitz.
Im Fokus der Ausstellung mit insgesamt ungefähr 50 Arbeiten steht Afghanistan. Die Annäherungen der drei Ausstellenden an das Thema sind sehr unterschiedlich und so entsteht beim Betrachter ein großer Raum zur Auseinandersetzung.

 
Film
Logan Lucky

Wundervoll skurriles Heist-Movie, der herbe Südstaaten-Charme begeistert Kritiker wie Publikum.
Mit „Logan Lucky” stellt US-Regisseur Steven Soderbergh seine „Ocean’s”-Trilogie auf den Kopf: Autorennen statt Casino, Prekariat statt High Society. Der neue Held heißt Jimmy Logan (Channing Tatum), hinkt und wurde gerade gefeuert, angeblich erhöhtes Haftungsrisiko wegen einer alten Sportverletzung. Die fristlose Kündigung ist für den eigenwilligen Bulldozer-Fahrer eine Katastrophe. Jobs sind in rar in West Virginia, einem der ärmsten Bundesstaaten Amerikas. Schon jetzt fehlt ihm das Geld, seine Handyrechnungen zu bezahlen. Abgesehen davon hasst der geschiedene Ex-Football-Spieler es, kontrolliert zu werden genau wie Oscar-Preisträger Soderbergh, der beharrte auf absoluter kreativer Freiheit und rebelliert mit seiner unabhängig produzierten Hillbilly-Komödie erfolgreich gegen die Allmacht Hollywoods.