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Das Forschungsprojekt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) am Albertinum in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste befasst sich mit der Geschichte privater Dresdner Kunst- und Antiquitätenhandlungen unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges und in der DDR-Zeit. Die Kabinett-Ausstellung „Privater Kunsthandel nach 1945 in Dresden. Einblicke ins Forschungsprojekt“, die vom 23. November 2023 bis zum 3. März 2024 im Georg-Treu-Kabinett zu sehen ist, präsentiert einen ersten Stand nach einem Jahr Forschung und widmet sich damit einem Thema, zu dem bisher nur wenige Untersuchungen vorliegen. Insgesamt ist das Projekt vorerst auf zwei Jahre angelegt (1.10.2022–30.9.2024).

 

Konkret geht es um die Zeit nach 1945, in der es in Dresden einen etablierten privaten Handel mit Kunst und Antiquitäten gab. Erst ab den 1970er Jahren wurde dieser systematisch durch staatliche Institutionen und Maßnahmen verdrängt und bis auf wenige Ausnahmen aufgelöst. In dieser Zeit kam der staatlichen „Kunst- und Antiquitäten GmbH – Internationale Gesellschaft für den Export und Import von Kunstgegenständen“ eine zentrale Rolle zu, nicht zuletzt bei der Beschaffung von Devisen für die DDR.

 

Das Forschungsprojekt will erstmals eine systematische Erfassung und Analyse zum nicht staatlichen Kunstmarkt in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR erbringen. Diese Recherchen sind ein wichtiger Beitrag zur Provenienz- und Kunstmarktforschung. Zugleich tragen sie dazu bei, die eigene Geschichte der SKD in der DDR aufzuarbeiten. Für das Vorhaben werden zahlreiche Archivalien gesichtet und Informationen zum privaten Kunsthandel zusammengetragen. Ferner erfolgt in den SKD eine sammlungsübergreifende Recherche nach Erwerbungen aus Dresdner Kunst- und Antiquitätenhandlungen. Neben wichtigen Dokumenten aus dem Archiv des Museumsverbunds sowie dem privaten Archiv des Dresdner Kunsthändlers Alphons Müller (1909–1972) werden Quellen aus der Handschriftensammlung der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) sowie aus dem Sächsischen Staatsarchiv einbezogen und in der Ausstellung gezeigt. Das gewonnene Material wird systematisch ausgewertet und fließt in eine Art Lexikon zu den einzelnen Firmen und Protagonisten ein.

 

In der Ausstellung werden Einblicke in zentrale Fragestellungen und erste Ergebnisse präsentiert. Zudem werden ausgewählte Kunsthandlungen exemplarisch vorgestellt und Interviews mit Zeitzeugen zu hören sein. Etwa mit dem Sammler Friedrich Pappermann, der besonders gut über die Situation und die Atmosphäre des privaten Kunsthandels in den 1950er und 1960er Jahren zu berichten wusste. In einem Interview von 1990 skizziert er ein lebendiges Bild des im Verborgenen stattfindenden Kunsthandels in der DDR.

 

Im Zusammenhang mit der Ausstellung ist die Stadtbevölkerung zugleich eingeladen, Materialien wie Fotos von Kunsthandlungen, historische Korrespondenzen, Quittungen, erworbene Stücke oder Erinnerungen zu teilen. An welche Kunsthandlungen können Sie sich erinnern? Haben Sie Dokumente, in die wir Einsicht nehmen dürfen?

 

Alle Geschichten, Beschreibungen, Erinnerungen und Fotografien können an folgende Adressen gesendet werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

oder

an die Postanschrift: Staatliche Kunstsammlungen Dresden | Albertinum/Projekt „Privater Kunsthandel nach 1945 in Dresden“ | Postfach 120551 | 01006 Dresden

Laufzeit: 23. November 2023 bis 3. März 2024

Öffnungszeiten: täglich 10–18 Uhr, montags geschlossen

 

Quelle: Staatliche Kunstsammlungen Dresden

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