Vom 18. Dezember 2020 bis 11. April 2021 zeigt das Archäologische Museum Frankfurt am Main die Ausstellung „SYRIEN. Fragmente einer Reise, Fragmente einer Zeit“ mit Fotografien von Yvonne von Schweinitz (1921 – 2015).
Die Fotografin reiste 1953 und 1960 nach Syrien in die heute zerstörten Städte Damaskus, Homs, Hama und Aleppo, mit Abstechern in die Wüstenoase Palmyra und ins Alawitengebirge. Ihr Weg führte sie weiter bis zur Kreuzritterburg „Krak des Chevaliers“ und an die nördliche Grenze zur Türkei, zum Simeonskloster, Qal’at Sim‘an. Zu sehen sind über 80 S/W-Fotografien und zahlreiche Farbdiapositive, die Yvonne von Schweinitz mit ihrer Rolleiflex und verschiedenen Kleinbildkameras aufgenommen hat. Ergänzendes Material bietet Einblick in die aktuelle, vom Bürgerkrieg erschütterte Situation in Syrien. Syrien – das unbekannte Land Mit der Ausstellung, die von Prof. Claus Friede und Mathias von Marcard zusammengestellt wurde, möchte das Museum ein Land in den Fokus stellen, dessen bedeutende Kultur und viele Jahrtausende währende Geschichte den meisten von uns wenig bekannt ist.
Das aktuelle Bild von Syrien ist nach wie vor geprägt von der medialen Berichterstattung über den Bürgerkrieg mit unzähligen Toten, zerstörten Städten und Kulturdenkmälern und Millionen von Menschen auf der Flucht. Die Ausstellung vergegenwärtigt den kulturellen Reichtum und die historische Bedeutung Syriens und möchte dazu auffordern, das Land und seine Menschen nicht aufzugeben.
Erstmals zu sehen: Syrien-Fotografien von Yvonne v. Schweinitz Yvonne von Schweinitz, geb. Gräfin von Kanitz, wurde 1921 in Danzig geboren. Sie studierte Romanistik und Kunstgeschichte in und war anschließend als Übersetzerin tätig. Ihre erste große Foto-Reise führte sie 1952 nach Marokko. 1953 bereiste sie sieben Monate lang zusammen mit Kollegen, darunter auch der Journalist und Abenteurer Hans von Meiss-Teuffen, der für britische und US-amerikanische Auftraggeber arbeitete den Vorderen Orient mit dem Auto: die Türkei, Syrien, Jordanien, Israel, Irak, Iran, Afghanistan und Pakistan. Ihre legendären Fotos brachte sie als Mitarbeiterin in das Atelier des bekannten Fotojournalisten Willy Pragher (1908 – 1992) in Freiburg i. Br. ein. 1957 heiratete sie Viktor von Schweinitz. Ihren Beruf als Fotografin übte sie weiter aus. Auf ausgedehnten Reisen mit ihrem Mann nach Nordafrika, in den Nahen und Mittleren Osten und nach Südamerika, entstanden zahlreiche Bildreportagen. Eine Auswahl ihrer Syrien-Fotografien aus den Jahren 1953 und 1960 ist nun erstmals in einer eigenen Schau zu sehen.
Die Ausstellung ist ein Projekt von Claus Friede*Contemporary Arts und Marcard Pro Arte & V V GmbH, Hamburg. Mit Unterstützung der Fondation Erica Sauter, Genève
Zur Sonderausstellung ist eine Begleitpublikation erschienen: C. Friede/M. v. Marcard, Syrien – Fragmente einer Reise, Fragmente einer Zeit (Hamburg 2018); ISBN 978-3-9818282-5-2. Die Begleitpublikation ist im Museumsshop für 15,00€ erhältlich.
Archäologisches Museum Frankfurt
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main
Weiter Informationen unter www.archaeologisches-museum-frankfurt.de
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