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Mastanlagen sind Feldern gewichen, Tiertransporte und Schlachthäuser gehören der Vergangenheit an. Computermodelle ersetzen Tierversuche. Jagd ist obsolet, Tiere werden weder ge- noch verkauft. Haustiere sind aus der Mode gekommen, Tierheime überflüssig. Der Karnismus wird nicht mehr als natürlich, normal und notwendig angesehen – er ist überwunden. Tiere sind von der herrschaftlichen Verfügung des Menschen befreit, denn sie erhielten als fühlende Wesen im Grundgesetz fest verankerte Persönlichkeitsrechte wie seinerzeit Sklaven, Frauen oder Homophile.

Was sich bei diesen Sätzen wie eine andere Welt ausmacht, haben Vordenker wie Jeremy Bentham (1748-1832) oder Tom Regan (1938-2017) schon lange in Worte verfasst. Den meisten Menschen wird immer bewusster, dass Gewalt gegen Tiere (und die Umwelt) ein Verbrechen ist und eines gesellschaftlichen Umdenkens bedarf. Während noch über die ethischen Gesichtspunkte gesellschaftlich gestritten wird, sind die statistischen Fakten bereits unmissverständlich. Allein von 1970 bis 2009 verdreifachte sich die jährliche Fleischproduktion auf fast 300 Mio. Tonnen weltweit. Hierfür halten wir 1,4 Mrd. Rinder, 1 Mrd. Schweine, 1 Mrd. Schafe und ca. 19 Mrd. Hühner. Diese müssen täglich gefüttert werden. Dafür benötigt die Viehwirtschaft bereits heute ein Drittel der gesamten Landoberfläche und ist für 18% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Somit ist der Anteil der globalen Fleischproduktion am Klimawandel größer als der des gesamten Transportsektors (14%).

"I Wanna Be Your Dog #2 - Animal Liberation in der aktuellen Kunst" strebt an, mit zeitgenössischen Positionen aus Kunst und Wissenschaft den allgemein gültigen Konsens zu hinterfragen und nach alternativen Modellen und Utopien zu suchen. Wie kann man die „Anderen“, die enorme Spannbreite der tierlichen Spezies - schlicht auf die Bezeichnung „Tiere“ reduziert - aus der Randposition des menschlichen Denkens befreien und als gleichberechtigte Individuen erkennen? 

"Animal Liberation in der aktuellen Kunst" ist die Fortsetzung der Ausstellung "I Wanna Be Your Dog" von 2015 im Künstlerhaus Dortmund. Die Ausstellung ist mit einem Symposium verbunden, zu dem in der Pauluskirche Dortmund Künstler und Wissenschaftler zum Thema „Kann Kunst Tierbefreiung?“ referieren.
(Die KuratorInnen)

Zur Ausstellungseröffnung erscheint ein Ausstellungskatalog.

Beteiligte KünstlerInnen
Der Artgenosse, Nico Baumgarten, Fjodorrr, Hörner/Antlfinger, Lin May, Robert Matthes, Alfredo Meschi, Chris Moser, Hendrik Müller, Sarah Palmer, Thekla Rickert, RAS, Katharina Rot, Krystyna und Manuel Valverde

Kooperationspartner
Pauluskirche und Kultur / Evangelische Lydia-Gemeinde Dortmund 
ARIWA - Animal Rights Watch e.V. 

Konzept und Organisation
Barbara Koch, Marco Wittkowski, Vera Hänel, Lars Schwind

Freundlich unterstützt von
Kulturbüro Dortmund, Sparkasse Dortmund, DEW 21

"I WANNA BE YOUR DOG #2 - Animal Liberation in der aktuellen Kunst"

ERÖFFNUNG
Freitag, 4. Mai 2018 um 20 Uhr,  Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1, 44147 Dortmund

AUSSTELLUNG
5.5.18. bis 1.7.2018

AUSSTELLUNGSBEGLEITENDE VERANSTALTUNGEN

Samstag, 5. Mai 2018
12 bis ca. 19.30 Uhr

Symposium in der Dortmunder Pauluskirche 
"Kann Kunst Tierbefreiung?“
Im Rahmen des 4. Dortmunder Kirchentages MENSCH-TIER-SCHÖPFUNG

Moderation: Jessica Ullrich
Vorträge: Der Artgenosse, Hörner/Antlfinger, Colin Goldner, Hartmut Kiewert, Chris Moser, Victoria Windtner

Quelle: Künstlerhaus Dortmund

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