Das Hamburger Theaterfestival bereichert Hamburgs Bühnen um Großartiges und Besonderes. In der Laeiszhalle gehen Wort und Musik am kommenden Montag, 9. Oktober, eine reizvolle Beziehung ein: Sie verbinden in „Prometheus /Egmont“ zwei große Geschichten von Rebellion und Freiheitskampf. Prometheus, der der Menschheit mit dem Feuer die Kraft des Gedankens und die Fähigkeit zur Reflexion schenkt – die Befreiung aus der Willkür der Götter, und dafür bitter büßen muss. Und Egmont, der flämische Graf, der mit seinem Leben für den Versuch der Befreiung vom Joch der Spanier zahlen muss.
Der Wiener Wegbereiter ungewöhnlicher Musikprojekte, der Dirigent Martin Haselböck, und der Berliner Schauspieler Sebastian Koch präsentieren diese Ideen- und Textcollage des Briten Christopher Hampton in der Regie von Alexander Wiegold nach Motiven von Goethe, Shelley und Byron, Grillparzer, Ovid und Aischylos.
Die Musik dazu stammt aus Werken Ludwig van Beethovens; aus den Schauspielmusiken zu „Egmont“ und „Leonore Prohaska“ und der Ballettmusik „Die Geschöpfe des Prometheus“. Die symphonisch-szenische Lesung wird optisch vertieft durch Videoprojektionen von Atzgerei Visual Design.
Martin Haselböck ist nicht nur international gefragter Organist und Dirigent, sondern auch Egmont-erfahren: Im Rahmen seiner Wiener Reihe „Resound Beethoven“ (Orchesterwerke Beethovens an den Orten ihrer Uraufführung) nahm er eine deutsche und eine englische Egmont-Fassung im Theater in der Josefstadt auf – die englische von keinem Geringeren gesprochen als von John Malkovich, mit dem Haselböck bereits drei große Produktionen auf weltweiten Tourneen präsentiert hat. Dieser Doppel-„Egmont“ ist im Rahmen seiner „Resound Beethoven“-Aufnahmen als Volume 3 (Alpha 472) erschienen.
Auch in Hamburg spielen Musiker seines Originalklang-Ensembles „Wiener Akademie“, die ihrem Beethoven wuchtiges Pathos austreiben und ihn mit agilem Biss auffrischen und wieder spannend machen.
Rezitator Sebastian Koch ist einer der wenigen deutschen Schauspieler von Weltformat. Er spielte u. a. im Oscar-prämierten Film „Das Leben der anderen“. Für seine Darstellung des Klaus Mann in „Die Manns – ein Jahrhundertroman“ erhielt Koch den Grimme-Preis, sein Albert Speer in „Speer und er“ wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. International spielte Koch u.a. unter der Regie von Stephen Spielberg und Ridley Scott. In der amerikanischen Serie „Homeland“ übernahm er die Rolle des Otto Düring. Koch ist ein Sprachkünstler von hohem Rang, wenn er die alten Texte wieder zum Leben erweckt. Mit ihm auf der Bühne: die Sopranistin Marie Arnet.
„Prometheus / Egmont“ ist eine Produktion, für die die Ruhrfestspiele Recklinghausen und Musikkonzepte Wien verantwortlich zeichnen. Die Ruhr-Nachrichten schrieben: „Das Wort tönt schön, Musik und Gesang sind ein Genuss.“ Und die NRZ lobte: „Die reinste Liebeserklärung an das gesprochene Wort.“
Prometheus / Egmont
Laeiszhalle Hamburg
Mo, 9. Oktober 2017, 20:00 Uhr
Karten:
€ 12 bis 68 (nur an der Theaterkasse: € 10 für Schüler, Studenten, Azubis – keine Gruppen). Vorverkauf: Kasse der Laeiszhalle (Tel.: 040 / 357 666 66), bei allen bekannten Vorverkaufsstellen oder online.
Prometheus, Egmont, Beethoven mit Sebastian Koch und Martin Haselböck
- Geschrieben von Redaktion -
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