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Nach fünf Jahren Pause meldet sich der „Koloss von Rio“ mit seinem 14. Studioalbum Behind The Tea Chronicles zurück und nimmt uns mit auf eine Reise, die musikalische Grenzen überschreitet und dazu einlädt, nicht nur groovigen, souligen Songs zu lauschen, sondern auch in fast cineastische Stimmungen einzutauchen.

 

Eduardo Motta wurde am 17. August 1971 in Rio de Janeiro geboren und hatte schon früh eine Vorliebe für Musik. Aufgewachsen in einer musikalischen Familie, fand er seine eigene musikalische Sprache und etablierte sich als einer der ganz Großen nicht nur in Brasilien, sondern weltweit.

 

Im Alter von nur 15 Jahren veröffentlichte er seine erste Platte und hat seitdem nicht mehr aufgehört. Im Laufe der Zeit haben sich seine musikalischen Leidenschaften und Einflüsse auf Soul, Funk, Jazz, Classic-Rock, klassische Musik, Blues und Broadway ausgeweitet. So ist es nicht verwunderlich, dass er im Laufe seiner Karriere mit renommierten Musikern wie Ryūichi Sakamoto, Max Middleton, Jean-Paul „Bluey" Maunick (Incognito), Greg Phillinganes, Chucho Valdez, Roy Ayers, Rolf Kühn und vielen anderen zusammengearbeitet hat.

 

Behind The Tea Chronicles stellt einen bedeutenden Meilenstein in Mottas künstlerischem Werdegang dar. Dieses musikalische Meisterwerk zeigt seine einzigartige Fähigkeit, einprägsame Melodien und zum Nachdenken anregende Texte zu schaffen. Bei diesem Album wurde Motta insbesondere von TV-Serien und Filmen inspiriert. „'Colombo', 'Barnaby Jones' und 'Streets of San Fransico' sind meine Lieblingsserien. Aber ich mag auch die Serie 'Quatermass Has Told Us', die eine direkte Inspiration für einen Track auf dem Album war“, sagt Motta. „Ich habe mich auch von alten Filmen inspirieren lassen: Besonders George Cukors Film 'Gaslight' und Filme von Jacques Tati, Jean-Pierre Melville und Basil Dearden gaben mir viele Ideen, um nur einige meiner Lieblingsregisseure zu nennen.“

 

Mit seiner unvergleichlichen Musikalität schaffen Mottas fesselnde Arrangements und vielschichtige Kompositionen einen exzellenten Genre-Mix. Jeder Titel auf Behind The Tea Chronicles zeigt, dass er verschiedene Musikstile beherrscht und Elemente aus Funk, Soul, Jazz und sogar Broadway-Klängen einfließen lässt, die natürlich von seiner samtweichen Stimme untermalt werden. Zu seinem neuesten Werk sagt Ed Motta: "Ich wollte mit 'Behind The Tea Chronicles' etwas wirklich Einzigartiges schaffen. Filme und alte Fernsehserien hatten schon immer einen großen Einfluss auf meine Vorstellungskraft und Musikalität. Ich wollte diesen Einflüssen Tribut zollen und sie als Anknüpfungspunkte nutzen, um ein Album zu schaffen, das nicht nur musikalisch fesselnd ist, sondern den Hörer auch auf eine nostalgische und filmische Reise mitnimmt. Es ist eine Ode an die Freiheit und ein Bekenntnis zur Kunst."

 

Psychadelic Soul

Die Einflüsse für die Tracks sind so vielfältig wie unterschiedlich. Das im Western-Stil gehaltene Buddy Longway ist eine Referenz an die gleichnamige französische Comic-Figur, während das dramatisch und ätherisch klingende 'Confrere's Exile' von französischer impressionistischer Musik und Stephen Sondheim Musicals beeinflusst ist. Der swingende Shuffle-Blues 'Shot In The Park' ist Mottas Liebesbekundung an Donald Fagen und Steely Dan, und für das Soul-Funk-Thema Safely Far hatte Motta ein Paar im Nouvelle-Vague-Stil aus dem französischen Kino der 60er-Jahre im Kopf. „'Slumberland' ist eine direkte Anspielung auf die Zeichentrickfilmserie 'Little Nemo in Slumberland', die von Winsor McCay geschrieben wurde“, sagt Motta. Der Einfluss von Kino und Filmen ist nicht nur auf diesem Track zu hören, sondern auf dem gesamten Album. Motta nennt diesen Musikstil „Psychedelic Soul“. Zu dieser Single gibt es ein von Mottas Frau Edna Lopes gestaltetes Lyric-Video, das sich stark von französischen und belgischen Comics (Bandes Desinées) inspirieren lässt, in diesem Fall vom Stil "ligne claire", von dem Motta ein großer Fan ist.

 

Behind The Tea Chronicles wartet mit einer beeindruckenden Reihe von hervorragenden Musikern auf, darunter bemerkenswerte Kollaborationen mit brasilianischen und internationalen Künstlern. Die berühmten Sänger Paulette McWilliams und Philip Ingram sind als Background-Sänger zu hören, ebenso wie das tschechische FILMharmonic Orchestra.

 

Ed Motta BTTC COVERWas den Klang seiner Alben angeht, geht Motta keine Kompromisse ein und bietet auch mit seinem neuen Album einen audiophilen Leckerbissen. „Durch Steely Dan wurde ich besessen von einer hohen Audioqualität. Wenn ich etwas Neues aufnehme, teste ich immer das Studio und die Monitore, indem ich 'Aja' und 'Black Cow' abspiele, um die Höhen und Tiefen zu hören.“

 

Mit seinem 1997 veröffentlichten „Manual Prático para Festas, Bailes e Afins“ verkaufte Motta in Brasilien über 300.000 Exemplare, erhielt Platin und wurde in seinem Heimatland zum „Popstar“. Der Brasilianer experimentierte weiter damit Genres miteinander zu Verknüpfen und neue musikalische Welten zu erkunden, auch indem er in die Welt des Films eintauchte. Er lieferte die Musik für zwei Kurzfilme - den preisgekrönten „Ninó“ unter der Regie von Flávia Alfinito und „Famine“ von Patrícia Alves Dias. Im selben Jahr kehrte Ed mit dem Titelsong für den Spielfilm „Pequeno Dicionário Amoroso“ (Regie: Sandra Werneck) an die Spitze der Charts zurück. 1999 nahm er den Soundtrack für den Kurzfilm „De Janela Pro Cinema“ (Regie: Quiá Rodrigues) auf, der auf brasilianischen Filmfestivals ausgezeichnet wurde.  

 

Im Jahr 2001 setzte Motta seine Arbeit an Filmen fort und lieferte Musik für die Spielfilme „A Partilha“ (Regie: Daniel Filho) und „Sexo, Amor e Traição“ (Regie: Jorge Fernando). In den darauffolgenden Jahren erweiterte und diversifizierte sich sein Arbeitsfeld, indem er sein Können und seine Expertise auch auf Bereiche außerhalb der Musik anwandte. Er verfasste die Texte für DVDs von Filmklassiker und Neuveröffentlichungen und schrieb für verschiedene Medien über seine liebsten Filmemacher und Filme.

 

Für sein 2005 erschienenes Album „Aystelum“ kombinierte Motta zwei seiner Leidenschaften, den „spirituellen Jazz“ der 1970er Jahre und die von Stephen Sondheim geprägte BroadwayTradition. Das Repertoire des Albums bestand abwechselnd aus Liedern mit Texten und Instrumentalstücken, darunter zwei Sambas in Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Schriftsteller Nei Lopes und drei Lieder aus dem Musical „7 - O Musical“, das Motta selbst komponiert hat. Ab September 2007 wurde das „dunkle“ Musical ein Jahr lang in Rio de Janeiro und ein weiteres Jahr in São Paulo aufgeführt und gewann renommierte Preise.

 

Motta erkundete sogar die Welt der klassischen Musik, die er immer wieder mit seinen brasilianischen Wurzeln und verschiedenen Stilen aus der ganzen Welt verknüpfte. Seine Hingabe und harte Arbeit brachten ihm 2006 eine Latin Grammy-Nominierung für sein Album „Aystelum“ ein. Über die Jahre hinweg veröffentlichte Ed Motta stetig weiter Musik und 2018 erschien sein bis dahin letztes Album „Criterion Of The Senses“. Mit Behind The Tea Chronicles geht seine außergewöhnliche Reise nun weiter.


Ed Motta: Behind The Tea Chronicles

Label: MPS Records (LC 01666) Vertrieb: KNM / EDEL

CD, Vinyl

EAN (CD): 4029759189442

EAN (Vinyl): 4029759189459

VÖ: 20. Oktober 2023

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