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Die Dämmerung (fin.: Hämärä) ist für das Trio von Sähköpaimen (dt.: Elektro-Hirte) ein melodiöser Moment zwischen Licht und Schatten, Tag und Nacht, Nacht und Tag sowie Neuem und Altem.

Die 2011 gegründete finnische Gruppe spielt moderne Folkloremusik, die Extreme verbindet und Gegensätze zusammenschweißt: alte Tradition trifft auf moderne Technik, Organisches verschmilzt mit Elektrischem, Improvisation trifft auf Akkord.

 

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Alle Bandmitglieder sind Absolventen der Sibelius-Akademie in Helsinki und in der Folkmusikszene des Landes proaktiv in verschiedenen Formationen nicht mehr wegzudenken.

 

Obskure Geschichtenerzählungen und seltsame Instrumente

Die Dämmerung ist flüchtig und transformativ, ebenso wie die Improvisation bei den Auftritten der Band – ein magischer Moment des Übergangs und der Gefahr, in dem alles passieren kann.

Dämmerungsmomente waren für die Geschichte der skandinavischen und finno-ugrischen Folklore wichtig – diese wurden nämlich gemeinsam gefeiert, indem Geschichten erzählt und getanzt wurde. Alte teilweise schamanische Riten wurden von einer Generation an die nächste weitergegeben.

 

Hämära COVERSkurrile Volksmärchen werden bei Sähköpaimen nicht nur erzählerisch-gesanglich intoniert, sondern – neben elektronischen Synthesizer-Sounds – auf kuriosen, archaischen Instrumenten begleitet: Eisharfen, Hirtenpfeifen, Jouhikko (Bogenharfe) und Holzhörner. Diese historischen Instrumente – eingeschlossen die Liru (eine klarinettenartige Birkenholztröte) bringen ihre unverwechselbaren Farben in den Sound der Band. Früher waren Hirtenpfeifen vertraut und alltäglich, sie gehörten vom Frühling bis zum Herbst zur alltäglichen Geräuschkulisse in den Dörfern und den nahe gelegenen Wäldern, um miteinander zu kommunizieren. Mit dem Verschwinden der Hirtenkultur ist auch die Hirtenmusik rar geworden. Selten werden die ausdrucksstarken Klänge dieses einzigartigen Instruments mehr genutzt. Hinzukommen elektronische Pieptöne und Glocken-Sounds, die rein auf der karelischen Kantele- und Horntradition basieren.

 

Auf dem Album Hämärä werden, über den eigenen Horizont der finnischen und karelischen Region hinaus, Ausflüge in die norditalienische Alpenregion gemacht.

 

Der italienische Cantoira-Folklorechor Li Magnoutoun ist mehrfach und im Stück „Jyrinpäivä“ (dt. Tag des Mähens) zu hören. Gesungen wird in der dortigen piemontesischen Bergwelt in der Minderheitensprache: Franko-Provenzalisch. Beschwörungsformeln für die Heuernte, traditionelle Lieder, Viehglocken, Rufe, um das Vieh zu sammeln und auf die Bergwiesen zu treiben ergeben eine eigene Mischung von Klängen und Konversationen. Gigi Ubaudi, einer der bekanntesten Folksänger, der seinen poetischen Gesang mit sonoren Klängen verbindet, verwandelt im schnell rhythmischen Stück „Tuli Tuli Painajainen“ (dt.: Feuer Feuer Albtraum) gemeinsam mit Sängerin Amanda Kauranne eine Lied des Hexensabbats in ein finales sanftes Wiegenlied.

 

Das Album enthält mit dem Stück „Koivumetsä“ (dt.: Birkenwald) auch einen Gastauftritt der Finno-Roma-Folksängerin Hilja Grönfors, die nicht nur seit Jahrzehnten die Roma-Musik Finnlands untersucht, sondern diese auch sammelt. Eine Musiksammlung nordeuropäischer Kulturgeschichte, die bis heute wirkt.

 


Sähköpaimen: Hämärä

Eero Grundström, Musikproduktion

Amanda Kauranne, Gesang, Klarinette und Eierharfe

Kirsi Ojala, Blasinstrumente und Eisharfe

Label: Nordic Notes

CD

EAN: 4251329506025

Weitere Informationen (Sähköpaimen, engl./fin.)

 

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