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Neil Cowley Trio Spacebound Apes

„Dies ist ein Projekt, an dem ich lange gearbeitet habe. Es beinhaltet Themen wie Schuld, Angst, Verlust und Sehnsucht – mit ein paar überraschenden Wendungen auf dem Weg. Es war absolut überwältigend und gleichzeitig unglaublich aufregend. Und ja, ich schäme mich nicht, es als Konzeptablum zu präsentieren“, sagt Pianist und Komponist Neil Cowley.

Dieses Zitat ist erklärungsbedürftig und die Hintergründe sind komplex. Der Londoner Jazzmusiker Neil Cowley (Piano) hat zusammen mit Evan Jenkins (Drums), Rex Horan (Bass) und Leo Abrahams (Gitarre) – wenn auch der bebilderte Film (noch) fehlt – mit dem Album eine großartige musikalisch abgeschlossene Erzählung veröffentlicht. Tagebuchartig, offen und ehrlich, über vertane Chancen, über Verlust und Frust, über Angst und Sterblichkeit. Das klingt düster, jedoch belehren uns die Kompositionen eines besseren, denn in jeder zweiten Note ist auch immer ein Aspekt von Hoffnung und die Aufforderung des Weiter-klangs-gehens-denkens. Das Universum erstickt mal im Alltag und den kleinen Sorgen der Großstadtmenschen, mal eröffnet es sich als einzigartiger Raum in dem wir dahinschweben und uns treiben lassen können. Kleine und große Gefühle liegen dicht nebeneinander. Lyrische Momente wechseln sich mit kontrastreichem Speedjazz ab. Empathie zieht sich als roter Faden durch diesen hörenwerten und höchst intelligenten Soundtrack.

„Spacebound Apes” ist eine Inspiration
Das 1956 erschienene Sci-Fi-Book „City and the Stars“ von Arthur C. Clarke (1917-2008) dienst als Quelle. Der Autor der Kurzgeschichte „2001: Space Odyssey“ schrieb übrigens später gemeinsam mit Stanley Kubrick das Drehbuch des gleichnamigen Films. So ist es nicht verwunderlich, dass eines der Stücke des Albums den Titel „The City And The Stars“ trägt.

neilcowleytrio com COVERIm Sommer 2015 lädt Neil Cowley seine Band Mates, Evan Jenkins und Rex Horan nach Cooper Hall ein, einem Studio auf dem Lande in der Grafschaft Somerset, um das Album aufzunehmen. Der Film Space Odysee läuft als Loop während und nach den Aufnahmen.
Inhaltlich allerdings bezieht sich Cowley auf ein fiktives Tagebuch, dass er selbst als Blog angelegt hat. Lincoln, ein in den 40gern dahinlebender „Jedermann“ dokumentiert teils gelangweit sein recht unglückliches Leben, das von Furcht durchdrungen ist.
„Lincoln falls foul of a 21st century tech firm that subjects him to a mind boggling, bizarre ordeal and an outlandish trail of events. He is taken on an otherworldly journey, visiting a man-made solar system where planets are governed unequivocally by one single human emotion. Through his journey he is transformed”, heißt es zum Hintergrund der zweiteiligen Geschichte.
Die Reise (Teil 1) und Aufenthalt auf unterschiedlichen Planeten (Teil 2) sowie die Veränderungen Lincolns und symbolträchtigen Auflösungen sind in kraftvollen und wundervollen musikalischen Episoden erzählt. So stehen die Planeten symbolisch für Gefühlsbegriffe: “He visits Hubris Major, where the overriding emotion is arrogance; Governance where control and law prevail. Garden of Love is where innocence and love rule, while Duty to the Last is where all beings are bound by a sense of unending duty.
On these planets Lincoln meets beings and is subjected to experiences that begin to answer lifelong questions relating to man’s inner struggles and demons as well as the virtues of humanity.
Towards the end of this journey he visits Amygdala. Amygdala is the centre of the brain that controls fear. Witnessing the ‘Death of Amygdala’ he realises that man’s biggest enemy is in fact fear.”

Als Gast mit dabei ist Leo Abrahams, der Gitarrist, Produzent und Komponist, der mit Brian Eno, Paul Simon, Natalie Imbruglia und Grace Jones arbeitete. Sein Gitarrensound gibt dem Album, neben dem dominaten Piano, seine spezielle Würze.

Der ehemalige Kneipenmusiker und Rock’n’Roller Neil Cowley braucht sich längst nicht mehr als Glanzlicht der Jazzmusik zu verstecken. Spätestens mit diesem Album ist er in der Premier League.

Im November beginnt die Release-Tour. Die Musiker live zu erleben ist etwas ganz besonderes, denn die Bühnenpräsenz Cowleys und sein humorvolles Entertainer-Talent sind mehr als empfehlenswert.

Neil Cowley Trio: Spacebound Apes
Neil Cowley (piano), Evan Jenkins (drums), Rex Horan (bass), Leo Abrahams (guitar)
CD
Label: Hide Inside
Vertrieb: Indigo
VÖ: 18.9.2016

Tracking List
1. Weightless
2. Hubris Major
3. Governance
4. The City and the Stars
5. Grace
6. Echo Nebula
7. Sharks of Competition
8. Duty to the Last
9. Garden of Love
10. Death of Amygdala
11. The Return of Lincoln

Weitere Informationen: www.neilcowleytrio.com

YouTube-Videos:
Neil Cowley Trio - Grace
Neil Cowley Trio: The City and the Stars (excerpt)
Neil Cowley Trio (taken from „Spacebound Apes“


Abbildungsnachweis:
Header: Neil Cowley Trio/PR
CD-Cover

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