Kultur Kolumne
- Geschrieben von Fee Isabelle Lingnau -
Manche Bücher irritieren. Manche durch ihre Sprache. Manche durch ihre Erzählung. Manche durch Bilder. Und manche dadurch, dass man nicht weiß, was man in den Händen hält.
So geht es mir mit der jüngsten Veröffentlichung des S. Fischer Verlages des japanischen Autors Kenzaburō Ōe, mit dem lyrischen Titel „Licht scheint auf mein Dach“.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Der gefeierte Bassbariton Thomas Quasthoff singt auch nach seinem Rückzug von der Bühne Jazz – diesmal vier Jazz-Weihnachtsklassiker aus den USA. Dazu liest er deutsche Gedichte von der Suche nach dem wahren Weihnachtszauber.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Daniel Barenboim stand am Pult der Philharmonie in Berlin, seine Staatskapelle begleitete dort im August die Starsopranistin Anna Netrebko bei einer leicht verspäteten Jubiläumsveranstaltung zum 150. Geburtstag von Richard Strauss. Die russische Diva sang Strauss’ „Vier letzte Lieder“, das Orchester steuerte die sinfonische Dichtung „Ein Heldenleben“ bei. Den Live-Mitschnitt hat jetzt die Deutsche Grammophon auf CD herausgebracht.
- Geschrieben von Claus Friede -
Der Roman „The Bride of Lammermoor“ (1819) aus der Reihe „Tales of My Landlord“ des schottischen Schriftstellers Sir Walter Scott (1771-1832) diente als Vorlage für die Oper „Lucia di Lammermoor“ des Belcanto-Komponisten Gaetano Donizetti (1797-1848).
Sie wurde – wie häufig damals – durch Überarbeitung, gleich zwei Mal uraufgeführt: 1835 im Teatro San Carlo in Neapel als auch 1839 als französische Version in Paris. Das Libretto stammt von Salvadore Cammarano (1801-1852), der ebenfalls in Neapel arbeitete und der in glücklich fügender Weise immer wieder mit dem Schnell- und Vielkomponisten Donizetti kooperierte. Letzterer brachte es in seiner überschaubaren Schaffensperiode von 30 Jahren auf nachweislich 71 Opern!
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Begonnen hat alles 2005 mit einem heimeligen Weihnachtskonzert in der mittelalterlichen Odensala-Kirche in Nils Landgrens schwedischer Heimat. Das Ereignis ist auf DVD festgehalten („Christmas Concert with my friends“), sie erschien wie die CD 2006 zur ersten Tour – jedes Konzert eine besinnliche Fermate im hektischen Weihnachtstrubel und weihnachtliche Musik, die nicht auf süßlichen Xmas-Kitsch setzte, sondern auf feinen, leisen Kammer-Jazz.
- Geschrieben von Fee Isabelle Lingnau -
Das ist ein Roman, über den man reden muss! Beim Lesen. Nach dem Lesen. Beim Denken. Und wieder Lesen.
Mit Freunden vielleicht sogar zusammen lesen. Denn Jürgen Neffes „Mehr als wir sind“ zielt in all seinen vielen Schichten aufs Wesentliche. Und es muss ein Heidenspaß sein, gemeinsam den Wirklichkeiten der Erzählung zu folgen. Schon allein ist es ein Genuss.
Den Inhalt gibt der Klappentext an mit der Lebensgeschichte eines Chemielaboranten, der ein Elixier entdeckt, das Schlaf überflüssig und die Konsumenten statt dessen kreativer, ausdauernder und attraktiver macht. Erzählt werde aus einer fernen Zukunft durch einen Biographen. Und die Welt gerate zusehends aus den Fugen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Bachs große Passionen nach Matthäus und Johannes, die h-Moll-Messe und 18 CDs mit Bach-Kantaten hat Sigiswald Kuijken schon eingespielt – mit seinem Originalklang-Ensemble „La Petite Bande“ und auch in den Chorpartien solistisch besetzt. Rechtzeitig zu Wehnachten hat Kuijken nun Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ veröffentlicht. Es ist eine großartige Aufnahme, die Maßstäbe setzt.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Schon zum dritten Mal in diesem Jahr zeigt der „KlassikKompass“ nach Perm, der russischen Millionenstadt im Ural-Vorland, mehr als 1.000 Kilometer nordöstlich von Moskau. Diesmal wegen „Così fan tutte“ – wieder eine Mozart-/da Ponte-Oper – mit der der dortige Theaterchef Teodor Currentzis international von sich reden macht. Seine zweite nach „Le Nozze di Figaro“ im Februar. Und nach einem kürzlich erschienenen großartigen Rameau-Best-of-Album.
- Geschrieben von Harry Popow -
Es ist ein Geschenk für alle, die Geschichte ernst nehmen und ernsthaft nach den Ursachen von Kriegen, speziell der Deutschen Schuld am zweiten Weltkrieg, fragen.
Kein Geringerer als Kurt Pätzold hat nunmehr im PapyRossa Verlag auf 143 Seiten einen Abriss über die Geschichte des Zweiten Weltkrieges vorgelegt. Ein Geschenk deshalb, weil die Ursachen sowohl des Ersten als auch des Zweiten Weltkrieges weitgehend umgangen werden. Der Autor kommt damit, wie er schreibt, dem „Bedürfnis nach gedrängter erste Orientierung ermöglichender Literatur“ der jüngsten Generation entgegen. Das umso mehr, da es „noch immer unterschiedliche, teils konträre Sichten auf den Krieg, namentlich auf seine Vorgeschichte gibt.“
- Geschrieben von Sven Sorgenfrey -
Jean-Marie Machado, Wahlfranzose mit portugiesisch-italienischen Wurzeln, gehört zu denjenigen Musikern, die verschiedene Genres zu einem einzigartigen Personalstil verschmelzen. Als Pianist hat er sich zunächst in diversen Jazzformationen bewährt. Seit einigen Jahren bezieht er sich stärker auf andere musikalische Traditionen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Claudio Monteverdi (1567-1643) gehört zu den namhaftesten Komponisten der Übergangszeit von der Renaissance zum Barock. Kaum ein anderes Werk des 17. Jahrhunderts hat solchen Eingang in die heutige Musikpraxis gefunden. Die Marienvesper wurde um 1610 veröffentlicht, also etwa drei Jahre nach seiner bedeutenden Oper „L’Orfeo“. Sie wurde am Hofe von Mantua erarbeitet und besteht aus einem Invitatorium, fünf Psalmen, einem Hymnus und einem Magnificat, in Lateinischer Sprache und wurde Papst Paul V. gewidmet.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Am 8. Juni 1937 wird in der Oper in Frankfurt/Main eine neue Musiktheater-Produktion uraufgeführt: „Carmina Burana. Cantiones profanae cantoribus et choris cantandae comitantibus intrumentis atque imaginibus magicis“ (übersetzt: Carmina Burana. Weltliche Kantaten für Sänger und Chöre begleitet von Instrumenten und magischen Bildern). Carl Orffs Werk wird die ganze Welt erobern. Jetzt hat es der Originalklang-Sucher Jos van Immerseel neu eingespielt.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Über die unschöne Sitte, hohe Männerstimmen durch schnelle Schnitte zu produzieren, ist die Musikgeschichte glücklicherweise schon lange hinweg gegangen. Aber wenigstens eine Ahnung davon, für welche Stimmen Händel oder Vivaldi ihre schönsten Opernarien geschrieben haben, kann man auch heute noch haben, seit sich verstärkt Sänger auf das hohe Kopfstimmenregister, das Falsett, konzentrieren, mit dem sie nach oben über die Alt- und sogar bis in die Sopranlage vordringen können.
- Geschrieben von Sven Sorgenfrey -
Da geht die Sonne auf: Es rappelt ein wenig, ein paar einleitende Akkorde und schon gehts los; in Musik gegossene Lichtreflexionen, ein einziges Glitzern wie Sonne auf gekräuseltem Wasser. Karlzon lässt perlen – ein bisschen wie Lyle Mays. Das Stück liegt in Sound, Stimmung und Charakter sehr nahe an den Klassikern der Pat Metheny Group. Man erwartet jeden Moment das notorische Gitarrensynthesizer-Quaken des blauweißgeringelten Grinsemanns.