Kultur Kolumne
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Zwei solch massive Brocken der Konzertliteratur für Klavier hört man selten in einem einzigen Konzert. Yuja Wang und Gustavo Dudamel – beide längst etablierte Jung-Stars der Deutschen Grammphon – haben für ihre erste gemeinsame Aufnahme ausgesucht: das dritte Klavierkonzert von Sergei Rachmaninov und das zweite von Sergei Prokofiev. Aufgenommen wurde live im Februar 2013 in der venezolanischen Hauptstadt Carácas, in der Sala Simón Bolívar des Centro de Acción Social por la Musica. Yuja Wang, die chinesische Ausnahme-Pianistin, wird begleitet von Dudamels „Simón Bolívar Symphony Orchestra“, dem Vorzeige-Ensemble des überall bewunderten venezolanischen „Sistema“.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die Zeit der Romantik ist nicht nur in der Musik, sondern auch in der Literatur und bildenden Kunst mit dem Begriff „Erhabenheit“ verknüpft. Der empfindsame Mensch fungiert als Mittler zwischen Gott und Natur. Die Seele ist noch ganz im Glauben und in der Religion verhaftet, auch wenn der Verstand allmählich die neuen aufklärerischen Zeichen der Zeit erkennt und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Technik- und Fortschrittsglaube Einzug hält.
- Geschrieben von Christoph Forsthoff -
„Mutations“: Eigentlich ein selbstverständlicher Prozess für den Jazz. Und doch hat Vijay Iyer dieses Spiel mit den Veränderungen auf seinem neuen Album noch eine, oder vielmehr gleich zehn Stufen weitergetrieben, wenn der 42-jährige New Yorker in seiner gleichnamigen Suite der eigenen Neugierde am Klavier mit Streichquartett und Elektronik neue Klang- und Rhythmusräume eröffnet.
- Geschrieben von Claus Friede -
Gleich mehrere CD-Boxen veröffentlicht Warner Classics im 150. Geburtsjahr von Richard Strauss (1864-1949): „Strauss: The Great Operas“ (Nov. 2013), „Strauss: Complete Orchestral Works / Rudolf Kempe“ (Jan. 2014) und „The Other Strauss“ (Feb. 2014).
Ein großer Teil seiner Lieder gehört zu den bekannten Werken des in München geborenen Komponisten, auch die Orchesterwerke werden nicht selten gespielt und schon gar nicht seine großen Opern wie der „Rosenkavalier“, „Also sprach Zarathustra“, „Electra“ oder „Arabella“. Wenig zu hören sind jedoch etliche der Stücke, die in der CD-Box „The Other Strauss“ zusammengetragen wurden.
- Geschrieben von Sabine Meinert -
Ein Libanese und drei Deutsche, arabische Sprache und ein westlicher Musikstil, Experimentelles und traditionelle Klangformen – das Projekt Masaa verbindet scheinbar Widersprüchliches. Und legt mit „Afkar“ erneut eine Veröffentlichung vor, die schwingt und beflügelt. Nach ihrem ersten Album „Freedom Dance“ sicher keine Überraschung mehr, aber doch neu und frisch genug, um als reizvolles Hörpaket auf dem einen oder anderen Geburtstagstisch zu landen.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Die Tanzformen haben sich im Mittelalter erst langsam herauskristallisiert.
Es gab zunächst keine strenge Trennung zwischen Liedern und Tanzmusik wie wir sie heute kennen. Man begleitete die Lieder der Troubadoure und Minnesänger zusehends mit Instrumenten und schließlich machte sich diese Begleitungen oft selbständig und wurde zur Untermalung der höfischen Tänze.
La Danza: Reines Tanzvergnügen
„Ich bin die Bassedanza die Königin der Misure
Ich verdiene die Krone zu tragen...“
Aus dem Tanzbuch des Guglielmo Ebreo da Pesaro, genannt auch ‚Wilhelm der Jude’ (1420-1484), italienischer Tänzer, Tanzmeister und Tanztheoretiker
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
„Dabei unterläuft nun nebst Absichtlich Confusem und Hässlichem manches Ergreifende, Rührende, manches, das den Hörer mit unwiderstehlicher Gewalt bezwingt, sich ihm in Herz und Sinne drängt. Nur eine ernste, tiefe Natur kann solche Töne finden, nur ein ungewöhnliches Talent kann sich auf so dunklem Wege selbst in solcher Weise voranleuchten. Die Aufnahme der Novität war eine geteilte. Viele verhielten sich ruhig, einige zischten, andere applaudierten, im Stehparterre brüllten ein paar junge Leute wie die Löwen.“ So berichtete im März 1902 die Neue Freie Presse in Wien im über die Uraufführung eines Schlüsselwerks der Moderne: Arnold Schönbergs „Verklärte Nacht“.
- Geschrieben von Claus Friede -
„Im Schatten großer Bäume wächst man nicht“, sagt ein deutsches Sprichwort. Ausnahmen bestätigen jede Regel, insbesondere wenn es um Johann Sebastian Bach und seine Söhne geht.
KulturPort.De hat sich in den letzten Wochen ausgiebig mit Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) und seinen Werken beschäftigt. Er feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum, er wäre 300 Jahre alt geworden.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Nach der Reise rund ums Mittelmeer, die die österreichische Harfenistin und Lautenistin Christina Pluhar, in ihrem letzten Album „Mediterraneo“ mit Freunden und Gästen und ihrem Ensemble ‚L’Arpeggiata’ unternahm hat, folgt die „Jamsession-Domina der Alten Musik“, wie der Spiegel sie mal genannt hat, den Lockrufen des „Orpheus Britannicus“ – wie der frühbarocke Tonsetzer Henry Purcell (1659-1695) schon zu Lebzeiten genannt wurde.
- Geschrieben von Sven Sorgenfrey -
Für ein eigenwilliges Gespann halten sie wohl nur Außenstehende: Wolfgang Dauner, deutsche Jazz- und Jazzrocklegende, und sein Sohn Flo, als Produzent und als Drummer u.a. der Fantasischen Vier kaum weniger legendär. Auf ihrem ersten gemeinsamen Album machen sie sich entspannt und gleichermaßen konzentriert wie inspiriert über Kompositionen des Vaters her. Während dieser seine Piano- und Synthiemagie in gewohnter Wachheit und Agilität beschwört, zeigt Flo als sehr präsenter und souveräner Schlagzeuger neue rhythmische Räume auf.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Ein guter erster Einstieg in die musikalischen Welten des Carl Philipp Emanuel Bach ist die eben erschienene 10-CD-Box „C.P.E. Bach Edition", auf der die deutsche ‚harmonia mundi’ hochwertige Aufnahmen aus den vergangenen 50 Jahren zusammengestellt hat.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Die Zeit zwischen 1000 nach Christus und dem 15. Jahrhundert ist als die Geburt und Wiege der musikalischen Formen zu betrachten, die wir heute noch kennen und die Musik bis in unsere Zeit bestimmt.
Der KulturPort.De-KlassikKompass unternimmt in einer Serie in losen Folgen eine Reise in die Musik des Mittelalters. Wir beenden diese Fahrt nun und betrachten abschließend die ‚Popmusik’, der Edelleute, Bauern und Bürger bis zur Morgenröte der frühen Renaissance.
„Jetzt wende ich mich jenen Balli und Bassedanze zu
Die weit vom Volk entfernt sind
Die für die Säle der Adeligen geschaffen wurden
Und nur von würdigen Damen getanzt werden können
Aber nicht vom niedrigen Volk.“
Aus dem Tanzbuch des Guglielmo Ebreo da Pesaro, genannt auch ‚Wilhelm der Jude’ (1420-1484), italienischer Tänzer, Tanzmeister und Tanztheoretiker.
- Geschrieben von Claus Friede -
Viele der großen Sopranistinnen haben sie gesungen: Lieder von Richard Strauss (1864-1949). Elisabeth Schwarzkopf, Barbara Hendricks, Jessye Norman und Evelyn Lear sangen sie und jede Stimmfarbe, jede Klavierbegleitung, jede Interpretation machen diese klanglich und inhaltlich einzigartig. Das liegt an den Interpreten, aber insbesondere am Komponisten, der Zeit seines Lebens an die 220 Lieder schreibt.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Fast jeder Geigenschüler quält das unschuldige Haydn-Violinkonzert G-Dur, auch die acht Jahre alte Midori Seiler. Aber nur weil es technisch eigentlich einfach zu spielen ist, ist es noch lange keine Musik nur für den Unterrichtsgebrauch. Midori Seiler hat sich drei der vier Haydn-Violinkonzerte neu vorgenommen, die als authentisch erkannt sind. Und zusammen mit Concerto Köln ordentlich aufpoliert.