Fotografie

Der Moment in der Fotografie. Das ist der besondere Bruchteil einer Sekunde, in der alles passiert. Doch der entscheidende Moment, der kommt nicht von allein.

Manchmal braucht man viel Geduld. Man muss auf ihn warten. Aber dann, ganz plötzlich, passiert es: Der magische Moment ist da. 

 

Auf solche fotografischen Augenblicke wartet der Würzburger Norbert Schmelz. Er ist ein Fotokünstler mit einem Faible für die analoge Fotografie, doch drückt er sich in den verschiedenen Möglichkeiten der Bildkunst aus – arbeitet mit der Spiegelreflexkamera, mit spiegellosen Kameras und auch mit dem Smartphone. Seine große Einzelausstellung im Spitäle – dem Ausstellungshaus der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens – in Würzburg hat er „Magic Moments“ genannt. Und das Magische, das Wunderbare, das strahlt aus vielen seiner Bilder. Magische Momente, die ganz kurz da sind – und wieder verschwinden. 

 

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Die Ausstellung gliedert sich in drei Teile: Das ist zum einen die Präsentation eines Videos, eines Films aus Fotografien in der Apsis der ehemaligen Hofspitalkirche, die heute als Ausstellungsort des VKU dient. Hier sind etwa hundert Arbeiten als Projektion auf einem großen Monitor zu sehen, unterlegt von Schlagzeug-Sequenzen: sound and vision, ein „fotografisches Tagebuch“, wie Schmelz sagt. Es ist das Unmittelbare, das ihn hier fasziniert. Er ist unterwegs – und fotografiert: Spielerische Spiegelungen treffen hier auf kühne Anschnitte und kräftige Farben. 

 

Der zweite Teil der Ausstellung, das sind die „Weingeister“. Schmelz hat Tänzerinnen und Tänzer aus Würzburg in den umliegenden Weinbergen fotografiert. Diese mal spektakulär-athletischen, dann surreal-rätselhaften Tanzfotografien zeigen ebenfalls magische Momente. Diesen Bildern ordnet Schmelz Porträts der Tänzerinnen und Tänzer zu, die im Polaroid-Image-Transfer-Verfahren entstanden sind, fotografiert mit einer analogen 6x7-Mittelfomat-Kamera. Der Künstler ist fasziniert von Polaroids, denn sie sind einzigartig, sind Unikate. Während der Zeit der Entwicklung unterbricht er den Entwicklungsprozess, trennt Negativ- und Positivseite. Die Entwicklungsemulsion arbeitet weiter und wird auf Büttenpapier übertragen. Die dazugehörige Tanzperformance: „Die Weingeister tanzen“ findet am 23. Januar um 20 Uhr statt.

 

Eine weitere Gruppe von Polaroid-Image-Transfer-Arbeiten, aber auch digitale Werke sind auf der Empore des Spitäle zu sehen, wo Schmelz auch einen Foto-Workshop anbieten wird. Das Thema ist so vergnüglich wie originell: Um das Lachen soll es gehen. Dieses einzufangen, diesen magischen Moment, das ist gar nicht so einfach. Die Ausstellung „Magic Moments“ zeigt mit verschiedenen Werkgruppen viele solcher magischen Momente – an einem großartigen Kunst-Ort. 

 

Wie fängt man solche Momente ein? Wie antizipiert man sie? Man braucht Beobachtungsgabe, Geduld und Aufmerksamkeit, aber nicht nur das. Es kommt etwas dazu, was nicht erklärbar ist. Und genau von diesem Unerklärbaren erzählt diese Ausstellung…

  

Fotograf Norbert Schmelz arbeitet seit Anfang der 2000er Jahre als Fotodesigner und freischaffender Künstler. Er wirkt als Werbefotograf, macht Business- und Mitarbeiterporträts, Architektur- oder Landschaftsaufnahmen, Produkt- und Food-Fotografie. In seinen freien Arbeiten beschäftigt er sich unter anderem mit der Polaroid-Fotografie und dabei insbesondere mit dem Image-Transfer-Verfahren.


Nobert Schmelz: Magic Moments

Zu sehen vom 11. Januar bis 2. Februar im Spitäle an der Alten Mainbrücke, Zeller Straße 1, in 97082 Würzburg

Geöffnet: Di.–So.: 11–18 Uhr. Der Eintritt zu den Ausstellungen ist frei.

Norbert Schmelz ist während des Ausstellungszeitraumes immer sonntags von 11–18 Uhr persönlich vor Ort.

- Weitere Informationen (VKU – Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens)

- Weitere Informationen (Norbert Schmelz)

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