Der alte Film ist tot, wir glauben an den neuen (Oberhausener Manifest).
Die Kurzfilmtage Oberhausen haben sich im Verlauf von mehr als fünf Jahrzehnten zu einer der angesehensten Filmveranstaltungen der Welt entwickelt - ein Ort, wo FilmemacherInnen und KünstlerInnen wie Martin Scorsese, George Lucas, Roman Polanski, Alexander Kluge oder Werner Herzog, in jüngerer Zeit Ulrike Ottinger, Romuald Karmakar, Pipilotti Rist, Jean-Pierre Jeunet oder François Ozon ihre ersten Filme präsentiert haben.
Bis in die Gegenwart hinein konnten die Kurzfilmtage immer wieder Filmemacher auf den Weg bringen und Trends setzen - sei es die frühe Anerkennung von Videos, die Beschäftigung mit Musikvideos, die Reflektion neuer digitaler Formate oder die Offenheit für die Interaktionen zwischen Kunst und kurzer Form.
Durch ihre unkonventionelle Sicht des Kurzfilms entzogen die Kurzfilmtage sich immer mit großem Erfolg einer Festlegung auf ein bestimmtes Image, obschon durch das Festival viele politische und ästhetische Entwicklungen angestoßen wurden, wie etwa durch das Oberhausener Manifest, dem vielleicht wichtigsten Gruppendokument des deutschen Films.
Durch sorgfältige Programmgestaltung und zukunftsweisende Themenwahl konnten die Kurzfilmtage ihre bemerkenswerte Alleinstellung in einem immer unüberschaubarer werdenden Markt ausbauen.
"Hier habe ich meine erste Zigarette geraucht. Hier habe ich bei den Westdeutschen Kurzfilmtagen jahrelang jeden Film gesehen, mich alljährlich gefreut auf die Tage in Oberhausen. Diese Ereignisse waren für mich, für meinen Entschluss Filme zu machen, wichtig." Wim Wenders
"Der Kurzfilm ist ein großartiger erster Schritt für einen jungen Filmemacher. So habe ich angefangen, und Oberhausen war eine wichtige Station meiner Entwicklung zum Regisseur." Roman Polanski
"Die Oberhausener Kurzfilmtage haben ohne Zweifel Filmgeschichte geschrieben... Der Kurzfilm hat sich jung gehalten, und Oberhausen auch. Diese Atmosphäre, diese kraftvolle Kreativität prägen die Kurzfilmtage immer noch." Gerhard Schröder (Deutscher Bundeskanzler 1998-2005)
(Anmerkung der Red.: Dieser Artikel erscheint im Zuge des Schriftenaustausches mit unserem Partnerportal Sehnsucht Deutschland)
Foto: NRW-Wettbewerb, Wellenreiter, Markus Mischkowski/Kai-Maria Steinkühler, Deutschland 2009, © Markus Mischkowski/Kai-Maria Steinkühler
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