Architektur

Erik Wegerhoff findet in seinem neuen Buch „Automobil und Architektur“ eine ganz eigene Perspektive, die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts zu erzählen.

Ausgehend vom Begriffspaar Statik und Dynamik entwickelt er eine komplexe Beziehungsgeschichte zwischen Verkehr, exemplarischen Bauten und Architekturdiskurs – detailliert, elegant wortreich und unterhaltsam geschrieben, angereichert mit vielen Abbildungen. „Die Beziehung von Architektur und Automobil ist am Ende und damit reif für die Geschichte“ schreibt der Architekturkritiker in der Einleitung seines Buches. Angesichts von verstopften Ausfallstraßen und zersiedelten Landschaften weiß man, er hat Recht.

 
Bildende Kunst

Vom 16. März bis zum 14. Juli 2024 wird die umfassendste Einzelausstellung über Marina Abramović (Belgrad, 1946) im Stedelijk Museum Amsterdam zu sehen sein.

 

Über 60 Schlüsselwerke zeigen die Entwicklung des beeindruckenden Œuvres der preisgekrönten Pionierin der Performancekunst in den letzten 50 Jahren: von ihren frühen Arbeiten, die im ehemaligen Jugoslawien und in Amsterdam entstanden sind, über die bahnbrechenden Performances mit ihrem Partner Ulay bis hin zu den Soloarbeiten, mit denen sie bis heute aktiv ist.

 
Bildende Kunst

Derzeit wird das Publikum in Düsseldorf Zeugen der Wiederentdeckung eines Künstlers. Mit dem Nachlass von Leo Leonhard, der nun von seinem Sohn – dem Londoner Geigenrestaurator und Geigenbauer Florian Leonhard – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, tritt das Werk eines lange Vergessenen, Unentdeckten ans Licht der Öffentlichkeit.

 

Die Ausstellung „Leo Leonhard: Roll Over Tiepolo. Gemälde und Druckgrafiken“ wird kuratiert von Gerolf Schülke, Leo Leonhards ehemaliger Studienkommilitone an der Kunstakademie Düsseldorf und Ko-Gründer des heutigen Kulturbahnhofs Eller. Es war dessen Idee und Engagement, Leonhard dort zu zeigen.

 
Bildende Kunst

Der Maler Auguste Herbin (1882-1960) gehört zu den wichtigsten Künstlern der Moderne. Auch wenn sein Name nicht in vorderster Reihe genannt wird, so hatte er eine aktive Rolle an den kreativen Umbrüchen des frühen 20. Jahrhunderts inne.

Der Mann, der aus der Grenzregion zu Belgien stammte, lebte ab 1909 achtzehn Jahre lang im Bateau-Lavoir[1] auf dem Montmartre, war mit Pablo Picasso, Juan Gris und Amedeo Modigliani befreundet. Paris war und blieb zeitlebens sein künstlerisches Zentrum.

 
Festivals, Medien & TV

Herausragende junge Musiker*innen werden oft mit dem Attribut „Talent“ versehen, in dem Wissen, dass selbiges noch gar nicht ausreichend existieren kann, sondern jenseits des Wissens, des Erlernten und des Geübten, zunächst eine Begabung für etwas Besonderes besteht.

 

Was können die älteren Generationen tun, um junge, zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten zu fördern?

Die „Austrian Composers Association“ (ACA) hat ein Programm um „die Förderung und Stärkung der gesellschaftlichen, kulturpolitischen und wirtschaftlich Positionen der Musikschaffenden in Österreich“ nachhaltig voranzutreiben.

 
Film

An einem verregneten Tag im indischen Ahmedabad stieß Isabel Herguera in einer Buchhandlung auf den Science-Fiction-Band „Sultanas Traum“, geschrieben 1905 von Rokeya Hossain, ein Pionierwerk feministisch-utopischer Literatur. Sofort wusste die spanische Regisseurin, dies würde ihr nächster Animationsfilm.  

 

„Sultanas Traum“ entwickelt sich zur künstlerisch frappierende Vision weiblicher Selbstbehauptung. Unterschiedliche Animationstechniken spiegeln die miteinander verflochtenen Handlungsebenen und deren kulturellen Ursprung.

 
Festivals, Medien & TV

Das 2014 gegründete litauische Künstlerkollektiv Pakui Hardware wird auf der 60. Internationalen Kunstausstellung der Biennale di Venezia die Ausstellung „Inflammation“ präsentieren.

 

Die Schau befasst sich mit dem Thema der Klimakrise und dem Fieber, das den Planeten und seine Bewohner verzehrt, und setzt das Gespräch fort, das bereits durch den litauischen Pavillon 2019 angestoßen wurde, der mit dem Goldenen Löwen für die beste nationale Beteiligung ausgezeichnet wurde. Außerdem werden im litauischen Pavillon Werke der Malerin Marija Teresė Rožanskaitė (1933-2007) zu sehen sein.

 
Literatur

Daniel Kehlmann schreibt filmisch, könnte man sagen. Wie eine Kamera richtet er das Auge, den Blick auf seine Romanfiguren. Den Text schneidet Kehlmann szenisch-visuell (nach)erlebbar. So auch in seinem neuem Roman „Lichtblick“.

 

Geradezu meisterlich verknüpft der Autor wieder einmal Fiktion und Historie. Erzählt wird die Geschichte des Filmemachers G.W. Pabst, der mit seiner Familie vor den Nazis floh. Sein erster Film in Amerika floppt. Pabst kehrt ins Dritte Reich zurück. Fortan kooperiert er mit den Nazis.

 
Film

In seinem NS-Drama „The Zone of Interest" widersetzt sich der britische Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Glazer („Under the Skin“, 2013) radikal jeglicher Art sentimentaler Holocaust-Aufarbeitung. Die Kamera soll die Perspektive eines distanzierten unbeteiligten Betrachters einnehmen, sie fokussiert sich ganz auf den Täter und dessen Familienleben. Nur eine Mauer trennt die Dienstvilla des Kommandanten Rudolf Höß (Christian Friedel) vom Konzentrationslager Auschwitz

 

Voller Schrecken, wie gelähmt starren wir auf jene Mauer, versuchen die Geräusche von der anderen Seite zu dechiffrieren, Schüsse, einzelne Angstschreie und das dumpfe unheilvolle Dröhnen der Verbrennungsöfen. Nachts leuchten die Schlote in der Dunkelheit, tagsüber weht manchmal die Asche der Toten herüber in den Garten.

 
Architektur

Seit 70 Jahren bereichert staatlich beauftragte Kunst unser Leben und unseren Alltag. In nahezu allen Einrichtungen des Bundes, der Länder und Kommunen gibt es Kunst am Bau, gleichwohl sind nur die wenigsten Arbeiten allgemein bekannt.

 

Die Wanderausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ präsentiert im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg knapp 60 Arbeiten – darunter Skulpturen, Wandarbeiten, Installationen und Platzgestaltungen.

 

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