Kultur Blog
- Geschrieben von Anna Grillet -
Ein brillanter, packender Dokumentarfilm über den amerikanischen Fotografen Robert Mapplethorpe: kompromisslos, mutig, einzigartig wie der Künstler selber.
Die Dualität von Schwarz und Weiß bestimmte nicht nur seine ästhetisch virtuos komponierten Arbeiten sondern sein gesamtes Leben. Der Titel bezieht sich auf jene unheilvolle Rede, die Senator Jesse Helms im Sommer 1989 vor dem Kongress hielt: „Schaut Euch die Bilder an”, die hasserfüllten Worte des Republikaners aus North Carolina sind Ausdruck tiefsten Abscheus für die ungewöhnlichen Aktaufnahmen und Homosexualität generell.
- Geschrieben von Dagmar Reichardt -
Gibt es eine „schöne“ Migration? Das mag sich der moderne Welt- und Europa-Reisende zwischen China, Wien und Spaniens Costa Blanca nach dem Sommerausklang 2016 mit sehr gemischten Gefühlen fragen. Insbesondere wenn es ihn in Wien in die neue Ausstellung „Translocation – Transformation“ von Ai Weiwei verschlägt. Der 1957 in Peking geborene und seit 2015 an der Berliner Universität der Künste als Einstein-Gastprofessor lehrende Konzeptkünstler, Dokumentarist und Aktivist präsentiert als einer der bekanntesten Gegenwartskünstler noch bis zum 20. November in Österreichs Hauptstadt erstmals eine Einzelpräsentation zu einem großen europäischen politischen Thema: der Flüchtlingskrise.
- Geschrieben von Carola Hug, Birgit Ziegler -
Am 1. Dezember öffnet die Art Basel Miami Beach zum 15. Mal ihre Pforten. Trotz des schillernden Images gilt sie als eine der wichtigsten Kunstmessen weltweit. Fast 80.000 Menschen drängeln sich durch die Gänge des Convention Centers oder besuchen eine der zahlreichen Satelliten-Messen. 269 Galerien stellen dieses Jahr aus, 32 davon kommen aus Deutschland. Fast alle sind Dauergäste auf der Kunstmesse – nicht ohne Grund.
- Geschrieben von Mirjam Kappes -
Schnuckelige 10 Jahre wird das Kurzfilmfestival Köln (KFFK); als „junges Festival mit einem jungen Publikum“ testet man hier gerne neue Formen und Formate. Großes Thema dieses Mal: Virtual Reality, Cyborgs, künstliche Intelligenz, und eine Reihe mit 360-Grad-Filmen, die durch spezielle Brillen angeschaut werden können. Dafür gibt es dieses Jahr sogar einen Preis zu gewinnen.
- Geschrieben von Klaus von Seckendorff -
Jazz & The City Salzburg. Klaus von Seckendorff, einer der Programmmacher beim Festival und Gastautor bei KulturPort.De berichtet in diesem Blog über das, was den Jazz häufig ausmacht: Improvisation. Eine kleine Anekdote.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Die „Katze Ivanka“ auf der kleinen Bühne der Hamburgischen Staatsoper ist ein kleines, funkelndes Juwel der Kinder- und Familienoper. Eine mit Spaß und großartiger Musik erzählte Geschichte über die Katze, die der Primadonna Konkurrenz macht. Vera Nemirova (Libretto und Regie) und Massimiliano Matesic (Musik) ist damit ein großer Wurf gelungen.
- Geschrieben von Anna Grillet -
A.L. Kennedys Roman „Gleißendes Glück” erschien 1997. Regisseur Sven Taddicken verwandelt das sarkastische wortgewaltige Beziehungsdrama der schottischen Schriftstellerin in einen seltsam verstörenden Film von grotesk düsterer Schönheit und Poesie.
Ob Selbsterniedrigung, Pornosucht, Sadismus oder religiöser Wahn als Formen tiefster Einsamkeit, „Gleißendes Glück” verschlingt seine Protagonisten gnadenlos. Überragend: Martina Gedeck und Ulrich Tukur.
- Geschrieben von Redaktion -
Mit einem Symposium zum Thema „4.0 – Kunsthandwerk im digitalen Zeitalter“ in der Handwerkskammer Hamburg sind die Jubiläums-Veranstaltungen der AdK Hamburg zu ihrem 60jährigen Bestehen vergangenes Wochenende erfolgreich abgeschlossen worden.
Rund 80 Teilnehmer verfolgten einen Tag lang die spannenden Vorträge von Dr. Jürgen Bönig (Hamburg), Dr. Inga Ganzer (Berlin), Dr. Sven Hauschke (Coburg) Nils Jockel (Hamburg), Dr. Rüdiger Joppien (Hamburg), Dr. Nicolaus König (München), Prof. Mechthild Lobisch (München), Daniel Michel (München) und Dr. Nina Wiedemeyer (Erfurt).
Mehr als 2.000 Besucher sahen die insgesamt drei Ausstellungen in der Galerie Hilde Leiss, bei „designxport“ und in der Handwerkskammer Hamburg.
- Geschrieben von Christel Busch -
Das Ernst Barlach Haus in Hamburg präsentiert bis zum 15. Januar 2017 Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken von George Grosz aus den Jahren 1912 bis 1930.
Mit bitterböser Feder entlarvt er darin das Spießbürgertum der Weimarer Republik, das Großstadtleben, die Reichen und Mächtigen aus Politik, Militär und Klerus, das Protelariat sowie das Rotlichtmilieu. Seine politischen und sozialkritischen Bildsatiren treffen den Nerv seiner Zeitgenossen. Mehrfach wird der Künstler wegen Beleidigung, Gotteslästerung und Angriff auf die öffentliche Moral angeklagt und verurteilt. Die aktuelle Diskussion um Schmähkritik und Meinungsfreiheit ist also keine Erfindung unserer heutigen Zeit.
- Geschrieben von Claus Friede -
Ein Stiftungsjubiläum ist ein guter Grund die Vergangenheit Revue passieren zu lassen, innezuhalten und das Geschaffene rückwirkend zu betrachten, aber auch, um zu überprüfen, ob die einmal gesetzten Ziele auch zukünftig noch von Relevanz sind und wohin Inhalte und Ausrichtung steuern sollen.
Zugegeben, im tiefen Tal der europäischen Zinspolitik haben viele kleinere und mittlere Kunststiftungen schwer zu leiden und sogar um das Überleben zu kämpfen. Sie müssen sich einschränken und einerseits erfinderisch versuchen finanzielles und künstlerisches Niveau zu halten und andererseits permanent am Publikum zu bleiben. Die Aufgabe ist nicht einfach, aber machbar.