Kultur Blog
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Das kann doch nicht wahr sein! Das ist doch nicht möglich! Für alle, die Roger Cicero kannten und seine Musik liebten, ist sein plötzlicher Tod wie ein Schlag ins Gesicht. Unfassbar und hundsgemein.
Es hat mal wieder einen der Besten getroffen - einen der besten Jazz-Interpreten unserer Zeit. Sein Charme, sein Witz und seine Liebenswürdigkeit werden uns immer in Erinnerung bleiben. Und, natürlich, seine begnadete Musikalität: Er war es, der dem deutschen Swing neuen Auftrieb gab – mit humorvoll-banalen „Männersachen“, die vor allem Frauen begeisterte. Gründonnerstag starb der Wahl-Hamburger, dessen Markenzeichen Hut oder Schiebermütze waren, an einem Hirnschlag.
Roger Cicero wurde nur 45 Jahre alt.
- Geschrieben von Anna Grillet -
Ihre Chronik einer Amour Fou inszeniert die französische Regisseurin Maïwenn als mitreißenden rauschhaften Taumel der Gegensätze und Leidenschaften. „Mein Ein, mein Alles”, das sind große Gefühle in Nahaufnahme: spontan, verstörend, schonungslos, doch für Momente immer wieder voll irrwitzigem Zauber.
- Geschrieben von Christel Busch -
Das Ernst Barlach Museum Wedel präsentiert den spanischen Künstler Jorge Rando, einen bedeutenden Vertreter des Neoexpressionismus in Spanien. Das Haus zeigt Blumen- und Landschaftsbilder, Darstellungen der Prostitution und der Passion, der Leidensgeschichte Christi. Themen, die den Künstler seit Jahren beschäftigen. Die farbintensiven, ausdrucksstarken Arbeiten spiegeln seine eigene bildkünstlerische Realität wider: „Die Kunst zu malen ist für mich die Kunst zu lieben. Ohne die Liebe können keine erhabenen Gefühle existieren, die es sind, die am Ende das Meisterwerk formen, von dem jeder Künstler träumt."
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Da ist sie also endlich, die Saison 2016/17, die dem Hamburger Musikleben den großen Sprung vom „bis jetzt“ zum „jetzt aber“ bescheren soll. Als erster der großen Hamburger Player in Laeiszhalle und Elbphilharmonie stellte nun das Philharmonische Staatsorchester Hamburg seine Pläne für die zweihälftige Saison vor.
- Geschrieben von Anna Grillet -
Der irische Regisseur Lenny Abrahamson kreiert mit „Raum” einen bezaubernden wie beklemmenden, manchmal auch unendlich traurigen Film über Kindheit, Gefangenschaft und grenzenlose Liebe.
Jack (Jacob Tremblay) ist ein aufgeweckter, temperamentvoller Junge. An diesem Tag feiert er seinen fünften Geburtstag. Noch nie hat das Kind Regen oder den Wind gespürt. Draußen, hinter den schalldichten fensterlosen Wänden und der Stahltür beginnt das Weltall, so hat es ihm Ma (Brie Larson) erklärt. Seit ihrer Entführung vor sieben Jahren wird sie in einem Gartenschuppen gefangen gehalten. Trotzdem soll der Sohn unbeschwert aufwachsen, allein dafür lebt die Mutter. Und tatsächlich, jene klaustrophobische Hölle empfindet Jack als einen aufregenden Teil des Universums voller Märchen, Abenteuer aber auch Geborgenheit.
- Geschrieben von Christel Busch -
Vinyl is back! Vor Jahren bereits totgesagt, erlebt die Vinylplatte eine Renaissance. Nicht nur Nostalgiker, sondern auch Hipster und Liebhaber künstlerischer Plattencover freuen sich über das Comeback der Langspielplatte. Schallplatte und Kunst? Kein Problem, wie die aktuelle Ausstellung in der Herbert Gerisch-Stiftung Neumünster zeigt.
Der künstlerische Leiter der Stiftung, Claus Friede wählte gemeinsam mit Rainer Haarmann aus der Sammlung Schlüsselwerke mit künstlerischen und biographischen Bezügen, exklusiv gestaltete Schallplatten-Cover dessen Edition Longplay sowie originale Entwürfe und Skizzen von Künstlern, die im Dialog mit den Musikern entstanden sind. Mit Haarmanns Edition vereint der ehemalige Festivalleiter von JazzBaltica zwei Leidenschaften: seine Liebe zum Jazz und zur Kunst.
- Geschrieben von Anna Grillet -
„Son of Saul”, der Film des ungarischen Regisseurs László Nemes, ist niederschmetternd wie kaum ein anderer Film je zuvor. Er packt uns mit aller Wucht, zerrt uns hinein ins Geschehen, zerstört radikal die sonst übliche komfortable Beobachterposition und eröffnet völlig neue Perspektiven auf die Vergangenheit. Ein überwältigendes kompromissloses Meisterwerk von ungeheuer Weisheit, Ästhetik, Demut und Einsicht, dem Wissen um die Bedeutung des Judentums und das Leiden der Menschen und unserer Schwächen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Mit Picasso fing ihre Zeit am Bucerius Kunst Forum an und mit Picasso verabschiedet sie sich nun aus Hamburg: Rund 10 Jahre verantwortete Ortrud Westheider den Ausstellungsbetrieb im Haus am Rathausmarkt, davor stand sie schon vier Jahre dem Gründungsdirektor Heinz Spielmann zur Seite. Jetzt wechselt Westheider nach Potsdam – als Direktorin des neuen Museums Barberini. Damit öffnet sich auch für die Museumsfrau ein neues „Fenster zur Welt“, wie die bis 16. Mai laufenden Picasso-Schau überschrieben ist.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Kräftige Buhs für die Regie: Roger Vontobel nimmt für Rossinis „Guillaume Tell“ in der Hamburgischen Staatsoper den Gründungsmythos der Schweizer Eidgenossenschaft komplett auseinander. Das funktioniert prima. Aber was soll daraus in den Köpfen des Publikums entstehen? Ein unbefriedigender Premierenabend, der viele Fragen offen lässt.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Der Musiker, Dirigent und passionierte Musikforscher Nikolaus Harnoncourt ist tot. Er starb am 5. März im Alter von 86 Jahren, nur drei Monate, nachdem er sich aus dem Konzertleben zurückgezogen hatte. Er wird in Erinnerung bleiben als einer, der die Türen zur historisch informierten Musizierpraxis weit aufgestoßen und die Wege in alte Klanglandschaften neu erkundet hat.