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Der Hermann Kesten-Preis des PEN-Zentrums Deutschland, gestiftet vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, geht in diesem Jahr an den italienischen Schriftsteller Fabio Stassi. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Mit dem Hermann Kesten-Förderpreis wird die internationale Literaturzeitschrift „Words Without Borders“ geehrt, die sich der Förderung und Übersetzung weltweiter Literatur widmet.

 

Die Verleihung der Preise findet am 14. November um 19 Uhr in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt statt.

 

Najem Wali, Writers-in-Prison-Beauftragter und PEN-Vizepräsident: „Fabio Stassi schreibt als Kosmopolit und Aufklärer im Sinne eines radikalen Humanismus ganz in der Erzähltradition des Mittelmeers. Er äußert lautstark seine Besorgnis, sein Entsetzen und seine Abscheu vor den Symptomen einer Infektion, die uns zu den Gespenstern der Vergangenheit zurückbringt, zu den Diktaturen des zwanzigsten Jahrhunderts und ihren Methoden. Wegen seiner mutigen Haltung gegen die neo-faschistischen Tendenzen in Italien, dem Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, und da er auch zum Thema Bücherverbrennungen forscht, ist er ein mehr als würdiger Preisträger.“


Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels: „Alle Werke Fabio Stassis eint der starke Glauben an die heilende Kraft des Geschichtenerzählens. Dabei ignoriert er keinesfalls die Probleme und Herausforderungen unserer heutigen Zeit. Stassi gelingt es mit einem poetischen Realismus seine Leserschaft davon zu überzeugen, dass alle Menschen aus sich heraus Gutes bewegen können. Neben seinem literarischen Talent setzt sich Stassi für die Verteidigung der Meinungsfreiheit und der Demokratie ein. Erkenntnisse aus seinen Forschungen zu Bücherverbrennungen verbindet er mit den aktuellen politischen Entwicklungen im Heimatland Italien und zeigt mit lauter Stimme, dass es wichtiger denn je ist, für Menschlichkeit und Freiheit einzustehen. Ich gratuliere herzlich zum Hermann Kesten-Preis.“

 

„Words Without Borders“ ist eine im Jahr 2003 gegründete Literaturzeitschrift, die sich der Übersetzung und Verbreitung herausragender zeitgenössischer Texte widmet. Die Zeitschrift ermöglicht es, Literatur aus der ganzen Welt für englischsprachige Leser zugänglich zu machen und fördert so ein globales literarisches Bewusstsein. Mit über 120 veröffentlichten Autoren und mehreren Nobelpreisträgern hat „Words Without Borders“ seit ihrer Gründung die internationale Literaturlandschaft beeinflusst.

 

Der Hermann Kesten-Preis würdigt Persönlichkeiten, die sich im Sinne der Charta des internationalen PEN in besonderer Weise für bedrohte, verfolgte und inhaftierte Schriftsteller und Journalistinnen einsetzen. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören Günter Grass, Anna Politkowskaja, Liu Xiaobo, Can Dündar, Gioconda Belli, Philippe Lançon sowie Joan Manuel Serrat. Erstmals im Jahr 2000 stiftete das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. 2022 hob das Ministerium seine Förderung für den Preis auf 20.000 Euro an.

 

Seit 2015 wird zusätzlich alle zwei Jahre der Hermann Kesten-Förderpreis vergeben, der vor allem die Arbeit von Institutionen und Vereinen würdigt, die sich für inhaftierte Autoren eingesetzt haben. Das Preisgeld stiftet ebenfalls das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur. Bisherige Preisträger waren u.a. Gefangenes Wort e.V, Translate for Justice sowie Direkt36 und Mada Masr. 2022 stieg die Preissumme des Hermann Kesten-Förderpreises von 3.000 auf 5.000 Euro.

Quelle: PEN-Zentrum Deutschland e.V.

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