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„KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ – unter diesem Motto lädt der Tag des offenen Denkmals bundesweit dazu ein, sich auf eine spannende Spurensuche zu begeben. Welche Spuren wurden durch menschliches Handeln an Denkmälern hinterlassen? Welche Geschichten erzählen diese und welche Schlüsse zieht die Denkmalpflege daraus? Alle sind eingeladen, sich mit einem vielfältigen Programm aus Rundgängen, Vorträgen, Kultur- und Familienangeboten sowie zahlreichen digitalen Beiträgen auf Spurensuche zu begeben und Hamburgs Denkmäler und die Geschichten drum herum zu entdecken.
 
Manchmal ziehen sich architektonische Kulturspuren ganz offensichtlich durch die ganze Stadt und prägen sie, wie zum Beispiel die traditionsreiche Backsteinbauweise des ehemaligen Oberbaudirektors Fritz Schumacher. Manchmal sind diese Spuren aber auch verdeckt und müssen erst wieder freigelegt werden, wie so manch ausgeklügeltes Farbkonzept in den Bauten der Moderne von Karl Schneider.
Gemeinsam mit Eigentümerinnen und Eigentümern und vielen anderen Aktiven des Denkmalschutzes begeben sich Denkmalschutzamt und Stiftung Denkmalpflege Hamburg auf Spurensuche und zeigen, wie vielfältig, herausfordernd und gesellschaftlich relevant Denkmalpflege ist.
 
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Hamburgs Denkmallandschaft erzählt uns viel über unsere Geschichte. Nicht zuletzt dank der zahlreichen Personen und Initiativen, die sich für ihren Erhalt engagieren, sind Denkmäler so auch ein wichtiger Teil unseres kollektiven Gedächtnisses. Die Kulturspuren an den Denkmälern brauchen oft Expertise, um sie zu entdecken und zu analysieren und Erzählerinnen und Erzähler, die sie in die Gesellschaft hineintragen. Am Tag des offenen Denkmals gibt es viele dieser spannenden Denkmal-Geschichten zu entdecken. Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern viel Freude bei der spannenden Spurensuche und danke all denen, die diesen Tag durch zahlreiche Veranstaltungen und ihr Mitwirken möglich machen.“
 
Irina von Jagow, Stiftung Denkmalpflege Hamburg: „Über 40 Denkmäler konnten mit Hilfe der Stiftung Denkmalpflege gerettet werden. Am Denkmaltag können Sie auch die Arbeit der Restauratoren bewundern: Wie bei der praktischen Restaurierung wollen wir symbolisch ein wenig an der Fassade der historischen Denkmäler kratzen und Spuren der wechselnden Zeiten, Moden und des technischen Wandels aufspüren. Ein besonderes Anliegen in Zeiten des Krieges ist uns, das bedrohte kulturelle Erbe der Ukraine mit der Ausstellung Denkmalromanze in St. Katharinen zu zeigen, die extra für den Denkmaltag produziert wurde.“
 
Am Wochenende vom 9. bis 11. September können Besucherinnen und Besucher bei Rundgängen, Führungen, Vorträgen und einem Kultur- und Familienprogramm die Hamburger Denkmallandschaft in ihrer Vielfalt erleben. Von Kirchen und Mühlen in den Vier- und Marschlanden, über Wohnhäuser namhafter und die Hansestadt Hamburg prägender Architekten, bis hin zu anmutigen Parkanlagen und beeindruckender Industriekultur am Wasser. Auf dem Wasser findet am Sonntag wieder der beliebte Shuttle nach Harburg mit der Barkasse HANSA III statt.
 
Eröffnet wird der Denkmaltag in Hamburg am Freitag, dem 9. September mit der Auftaktveranstaltung des Denkmalschutzamtes in der ehemaligen Kirche St. Maximilian-Kolbe, Wilhelmsburg – einem prägenden Denkmal, das jetzt eine spannende Umnutzung erfährt. Ab 17 Uhr finden Führungen zum denkmalgerecht sanierten Gebäude statt und ab 18 Uhr stimmen Vorträge und ein Podiumsgespräch zum Umgang mit Hamburgs junger Baukultur auf den Tag des offenen Denkmals ein. Teilnahme nur nach Anmeldung bis 5. September möglich.
 
Jung und schon Denkmal
In einem umfassenden Projekt überprüft das Denkmalschutzamt Hamburg seit 2020 Objekte aus den Jahren zwischen 1975 bis 1995. Einige Einzeldenkmäler und Ensembles aus dieser Zeit wurden bereits unter Schutz gestellt und werden zum Tag des offenen Denkmals durch Führungen des Denkmalschutzamtes präsentiert. Zu ihnen gehört die Wohnbebauung am Fischmarkt (1988–89), die nun das Denkmalensemble Fischmarkt ergänzt und ein gelungenes Beispiel für Stadtreparatur der Postmoderne ist. Auch das Verlagsgebäude von Hoffmann und Campe (1991) an der Alster steht für Hamburgs Postmoderne, ebenso wie das Verlagsgebäude Gruner und Jahr (1987-90) an der Elbe und ganz neu, der Johannes-Brahms-Platz (1980/81) bei der Laeiszhalle, der signifikant für die Freiraumgestaltung der frühen 1980er Jahre ist.
 
Am Sonnabend, dem 10. September, gibt es ein vielfältiges Programm um sich auf Spurensuche zu begeben: Der Verein Hamburger Unterwelten e.V. bietet nach Anmeldung zwischen 10 bis 18 Uhr Führungen in einem Luftschutzturm der Bauart Zombeck am S-Bahnhof Hasselbrook an (auch am Sonntag). Insgesamt neun dieser Art sind in Hamburg vorhanden. Sie wurden im Zweiten Weltkrieg gebaut und erinnern bewusst an mittelalterliche Wehrtürme. Dass es sich um Bunker handelt, die mehr als 1.000 Menschen Schutz bei Bombenangriffen boten, erschließt sich dem Betrachter nicht auf den ersten Blick.
 
Ebenfalls am Samstag öffnet das Kraftwerk Bille, ein Zeugnis der Hamburger Industrie- und Baugeschichte sowie der Entwicklung des Stadtteils Hammerbrook, seine Türen. Als eines der wenigen Gebäude im Hamburger Osten überstand es den Zweiten Weltkrieg. Eine Führung wird um 14 Uhr angeboten.
 
Ein Besuch in der Zentralbibliothek der Bücherhallen am Hühnerposten empfiehlt sich nicht nur wegen der Bücher. Zum Denkmaltag geht es am Samstag um 10, 12 und 14 Uhr auf Spurensuche zur bewegten Geschichte des Hauses, das einmal das kaiserliche Postamt war.
 
Auch zu Hamburgs UNESCO-Welterbe, der Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus gibt es zum Tag des offenen Denkmals einige Angebote. Am Samstagabend um 18.30 Uhr findet im Kesselhaus in der Speicherstadt eine Podiumsdiskussion (auch als Stream) statt, in der es um die Verbindung und Werte hinter Denkmalschutz, Klimaschutz und Stadtentwicklung geht.
 
 Am Sonntag, dem 11. September wird um 13 Uhr eine Führung durch die denkmalgeschützte Siedlung Berne angeboten. Mit ihrem einheitlichen Erscheinungsbild aus 540 Doppelhaushälften gilt die Siedlung als besonders beispielhaft für die deutsche Gartenstadt-Bewegung. Auch die Kirche St. Jacobi, erstmalig erwähnt 1255, öffnet ihre Türen. Eine Ausstellung zeigt die Spuren der baulichen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte und die Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg. Zudem lädt dieRestaurierungswerkstatt St. Jacobi bei Führungen durch die Werkstatt (12 und 13 Uhr) dazu ein, ihre Geschichte, Gegenwart und die Pläne für die Zukunft kennenzulernen. Für Kinder gibt es von 14-16 Uhr in der Mini-Werkstatt den kreativen Workshop „Spurensuche Stein für Stein. Ein Denkmal entdecken für Kinder ab 6“.
 
Zusätzlich bieten ein buntes Kulturprogramm und Angebote für Familien die Möglichkeit, ausgewählte Denkmäler neu zu erleben. 
St. Katharinen zeigt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Denkmalpflege die Fotoausstellung „Denkmalromanze. Hochzeitsfotografie und Baukultur in Kiew und Odessa“ mit Bildern von Hochzeitspaaren vor Kirchen. Die romantischen Bilder des Glücks werfen die bange Frage nach der Gegenwart der Liebenden, der Kirchen und ihrer Städte in Zeiten des Krieges auf. Das kulturelle Erbe der Ukraine umfasst Denkmäler aus verschiedenen Epochen, von der Antike bis zur Gegenwart. Einige von ihnen sind in der UNESCO-Liste des Welterbes enthalten, wie die Sophienkathedrale und das Kiew-Pechersk-Lavra, die in der Ausstellung zu sehen sind. Die Ausstellungseröffnung findet am Samstagsabend um 21 Uhr statt.
Speziell für Kinder zwischen 6-12 Jahren in Begleitung von maximal einer erwachsenen Person ist die Führung „Durch den Keller – auf den Dachboden“ in der Laeiszhalle, die am Samstag um 11, 12 und 13 Uhr stattfindet. Technisch interessierte Kinder ab 10 Jahren kommen am Samstag um 12, 14 und 16 Uhr bei einer Führung auf der denkmalgeschützten MS STUBNITZ auf ihre Kosten. 
 
Die digitalen Angebote zum Hamburger Denkmaltag werden am Freitag, den 9. September um 11 Uhr unter www.denkmaltag-hamburg.de freigeschaltet. 
 
Organisiert wird der Tag des offenen Denkmals in Hamburg gemeinsam von der Stiftung Denkmalpflege Hamburg und dem Denkmalschutzamt. Bundesweit wird der Denkmaltag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Er steht als Teil der „European Heritage Days“ unter der Schirmherrschaft des Europarats und findet jedes Jahr europaweit im September statt.
 

Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

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