Massoud Godemann & Gerd Bauder: Togetherness
- Geschrieben von Christoph Forsthoff -
Hartnäckigkeit. Vielleicht würde mancher auch von Penetranz sprechen, aber es ist einfach die Liebe zur Musik im Allgemeinen und zum Jazz im Besonderen, die Massoud Godemann antreibt. Ganz gleich, ob es nun um Aufmerksamkeit bei Journalisten für sein jüngstes Album geht oder um die Schärfung des Bewusstseins beim Publikum, dass auch eine halbakustische Gitarre weit mehr als nur virtuos zu gniedeln vermag.Nämlich „Seelen anzuzupfen“, wie der Perser diese, seine Kunst selbst nennt, Menschen zu berühren und dafür etwa sangliche Melodien mit zusätzlichen Harmonien auszuschmücken. Nur keine überflüssige Note spielen (und schon gar keine Skalen), scheint sein Konzept zu lauten, in dem sich der Gitarrist mit seinem langjährigen Bassisten Gerd Bauder einig weiß.
Und so bekommen nicht allein seine eigenen Kompositionen etwas Zerbrechliches, sondern auch ausgewählte, scheinbar längst bekannte Standards wie „My funny Valentine“. Godemann mag nicht der ganz große Virtuose sein, doch verfügt der Mann mit der schwarzen Lockenpracht über eine weit größere Begabung: nach innen zu horchen, Emotionen unterschiedlicher Art in einer Intimität wie Intimität mitzuteilen, die andere Seelen öffnet, sowie die Kunst des Zuhörens im unmittelbaren Miteinander mit neuen Klängen zu erfüllen. Dafür lohnt es sich, hartnäckig zu sein.
Produktions-Video “Togetherness”
Label: Nil Records
Foto: PR
JazzMe - In Kooperation mit Christoph Forsthoff, Sabine Meinert, Sven Sorgenfrey und Willy Theobald. Weitere CD-Kritiken, Interviews und Informationen aus der Welt des Jazz unter AboutJazz.
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