Kultur Kolumne
- Geschrieben von Horst Schinzel -
Der Journalist, Lyriker und Feuilletonist Theodor Fontane (1819-1898) ist heute weitgehend vergessen. Gerade einmal seine „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ werden – meist aus touristischen Gründen – noch gelegentlich zitiert.
- Geschrieben von Claus Friede -
„Komponieren im Schatten des Krieges“, lautet die Unterzeile zu der neu erschienenen CD aus dem Hause Sony Classical. Die Schatten waren für beide Komponisten unterschiedlich lang; während Reynaldo Hahn aktiver Weltkriegsteilnehmer war, war Debussy passiver.
- Geschrieben von Mirjam Kappes -
Von Berlin über Rom bis zur Wüste Negev: Die Gedichte von Chaim Noll sind Wegnotizen, die dem Autor auf den verschiedenen Stationen seines Lebens folgen. Der Lyrikband „Kolibri und Kampfflugzeug“ versammelt nun die zwischen 1989 bis 2014 entstandenen Poeme des deutsch-israelischen Schriftstellers.
- Geschrieben von Gino Leineweber -
Wenn wir in Deutschland über Emigranten sprechen, taten wir das bisher in erster Linie in Bezug auf Türken, da sie die größte Gruppe von Bürgern darstellten, die aus dem Ausland zu uns kamen. Aufgrund ihres unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergrunds, scheinen viele Deutsche Probleme mit ihnen aber auch mit anderen Einwanderern zu haben. Auch für unsere multikulturelle Gesellschaft sind einige Verhaltensmuster und das Auftreten einiger Personen aus den Einwanderergruppen manchmal nicht leicht zu verstehen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Hört man die poetisch versponnene Musik, das träumerische Raunen auf dem neuen Album „Pictures“ des litauischen Jazz-Pianisten Egidijus Buožis, dann hat man sofort Bilder vor Augen: baltische Birkenwäldchen im warmen Spätsommerlicht, lange Spaziergänge an der Bernsteinküste, Feste auf dem Land (und das sind ganz andere, herzlichere Feste als eine deutsche Feier!). Musik von einem anderen mentalen Planeten.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Musik aus einer aufregenden Zeit: Die Druckkunst hilft Anfang des 16. Jahrhunderts nicht nur der Literatur und Wissenschaft, sondern auch der Musik zu einem gewaltigen Aufschwung in der Verbreitung. Außerdem nähern Kunst- und Volksmusik nähern sich einander an. Musik aus dieser Zeit hat das Schweizer Alte-Musik-Ensemble Oni Wytars nach dem Album „La follia“ auf seiner großartigen CD „cantar d’amore“ versammelt: Lieder und Tänze aus Italien, von Venedig bis Neapel und noch tiefer in den Süden.
- Geschrieben von Willy Theobald -
Wow! Ein deutscher Jazzer, dem die amerikanische Gitarrenlegende Les Paul den Künstlernamen Goods verliehen hat! Spannend bleibt natürlich die Frage: Meinte Paul damit „the good ones“ (die Guten) oder den englischen Begriff „goods“ für Waren? Wie auch immer: Gute Ware ist auch im Jazz wichtig.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Er war in unzähligen Aufführungen der großen Bach-Oratorien der Evangelist, dessen Erzählung von der Geburt und dem Leiden Jesu die Zuhörer faszinierte, fesselte und tief berührte. Der Tenor Peter Schreier feierte am 29. Juli seinen 80. Geburtstag. Bei Berlin Classics, dem Label, dass das musikalische Klassik-Erbe der DDR übernommen hat, ist aus diesem Anlass eine kleine Box mit 8 CDs erschienen: „Peter Schreier – Die Edition zum 80. Geburtstag.
- Geschrieben von Claus Friede -
Charles Camilleri (1931-2009) gehört zu den wichtigsten Komponisten der Mittelmeerinsel Malta.
1931 in Hamrun, südwestlich von Valletta geboren verschrieb er sich bereits als Kind dem Akkordeon und dem Piano, komponiert mit elf Jahren bereits seine ersten Stücke, die ganz in der Musiktradition des Landes und in der Folklore beheimatet sind. Als Achtzehnjähriger verlässt er – wie so viele – Malta (damals noch britische Kolonie) und emigriert zunächst nach Australien, dann nach London, verdient sein Geld mit dem Arrangieren von Popularmusik, dirigiert und komponiert. Bei einem seiner Aufträge assistierte er Sir Malcom Arnold bei der Filmmusik zum Oscar-gekrönten Spielfilm „Die Brücke am Kwai“.
- Geschrieben von Sabine Meinert -
Zu viel Alkohol, ein Drehwurm nach albernen Spielchen oder umwerfende Veränderungen – und plötzlich heißt es: Alles dreht sich. Stefan Gwildis sieht jede Menge Bewegungen und ist selbst in Bewegung, das will er mit seinem neuen Album zeigen. Dabei will er kleine, alltägliche musikalische Begegnungen anbieten – mit ordentlich Liebe und einer Handvoll Geschichten. Zusammen mit Tobias Neumann (p) und Martin Langer (dr) dreht er sich seinen Fans in den Gehörgang.
- Geschrieben von Harry Popow -
Nein, das glaube ich jetzt nicht. Da wähne ich mich plötzlich im Portugiesen, einem Restaurant, in das ich öfter einkehre. Wegen des guten Geschmacks, essensmäßig, getränkemäßig und auch sonst. An meinem Tisch zwei unbekannte Herren. Vor Hunger kriege ich die Augen nicht so recht auf und glaube in meiner träumerischen Art, Tucholsky und Kästner vor mir zu sehen. Wie denn das? Waren das nicht...? Ja, natürlich, jene, die vor Krieg gewarnt hatten. In ihrer spöttischen Art. Geliebt und verehrt von hauptsächlich Intellektuellen. Aber was haben deren Wortmahnungen gebracht? Gescheitert waren sie, zerbrochen an mancher Dummheit, keiner wollte glauben, wovor sie warnten. Ich schüttele den Kopf. „Gescheitert“, flüstere ich vor mich hin.
- Geschrieben von Claus Friede -
Musik zur Nacht. So könnte der Untertitel des Albums des britischen Kammerorchesters Aurora lauten.
Neben den Übervätern der Neuen Musik, dem rumänisch-österreichischen Komponisten György Ligeti sowie Benjamin Britten, kommen François Couperin, der Australier Brett Dean und der eher unbekannte englische Komponist Ivor Gurney zum Erklingen sowie sogar John Lennons und Paul McCartneys Stück „Blackbird“ u.w.
- Geschrieben von Claus Friede -
Der 1980 auf Kuba geborene Pianist César Orozco gehört seit seinem Karrierestart in Südamerika und seit 2012 in den USA zu den hörenswertesten Musikern des Latin Jazz.
Nach einem Musikstudium der Violine in Havanna zog es Orozco nach Venezuela, wo er im „Orquesta Sinfónica de Carabobo“ fünf Jahre lang spielte – Geige und Piano. Schon zu jener Zeit spielte, komponierte und arrangierte er in und für verschiedene Ensembles, unter anderem stand er auf der Bühne mit Eric Clapton, David Sunborn, Gilberto Santa Rosa, Caetano Velozo und mit Landsmann Chucho Valdez.
Gemeinsam mit Orozcos Band „Kamarata Jazz“, 2001 gegründet, spielen sich die kubanisch-venezolanischen Musiker in die Herzen und Ohren ihres internationalen Publikums.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Auf einer musikalischen Reise durch Süd- und Nordamerika präsentiert der junge spanische Gitarrist Pablo Villegas die unterschiedlichen Spielarten, die das aus Spanien über den Atlantik gebrachte Instrument in verschiedenen Ländern Amerikas entwickelt hat. Hier treffen sich Tango und Volkstanz, Préludes und Musical, Bluegrass und Träumereien, gespielt in höchster Perfektion.