Film & Kino aktuell
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Als man sich im Februar den Kopf zerbrach, welcher ausländische Film wohl den Oscar gewinnen würde, da galt dieser hier nicht einmal als Geheimtipp. Er erhielt indessen nicht nur den „Academy Award“, sondern auch den „Grand Prix des Amériques“ in Toronto und zehn von dreizehn Preisen der Japanischen Filmakademie.
„Departures“ wird manchmal als Drama und dann wieder als Komödie angekündigt. Beides ist richtig - und stimmt doch nicht. Dieser Film entzieht sich der „Schubladisierung“. Eins jedoch ist mit Bestimmtheit zu sagen: obwohl an Leichen ganz und gar kein Mangel herrscht, handelt es sich hier nicht um Action.
- Geschrieben von Claus Friede -
In diesem Jahr widmet sich der Fokus beim 17. Filmfest Hamburg dem Thema "Pulsierende Metropolen" und nähert sich dabei differenziert der Frage nach der Zukunft der globalisierten Megastädte.
Mit dem Begriff der pulsierenden Metropole unterstreicht Hamburg sein Potential einer Kreativhochburg und Medienhauptstadt. Künstler, Filmschaffende, Modedesigner, Musiker, Fotografen, Medienfachleute und Werber – sie bilden ein inspirierendes und zukunftsträchtiges Zentrum für Hamburg. Die lebendige Kultur- und Subkulturszene der Stadt bietet ein anregendes Umfeld und vielfältige Chancen für Kulturschaffende aller Genres - heißt es sinngemäß im Marketingdeutsch der Hansestadt.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Ein Spielfilm nach einer Romanvorlage ist fast immer eine heikle Sache, vor allem, wenn diese Romanvorlage sehr erfolgreich gewesen ist.
Den Lesern sitzen ihr eigenes Casting und ihre eigenen Kulissen längst im Kopf und sie verübeln normalerweise jede Abweichung, sei es nur eine andere Augenfarbe des Helden. Manchmal muss man sich ja tatsächlich fragen, was das eine Machwerk (außer dem Titel) mit dem anderen noch zu tun haben soll und wieso der Buchautor nicht den Regisseur nach begangener Tat niederstreckt – mildernde Umstände dürften ihm sicher sein.
- Geschrieben von Claus Friede -
Ein großer Film des polnischen Kino- und Theaterregisseurs Andrzej Wajda über lange Verschwiegenes, über Lüge und Unmenschlichkeit, aber auch über Anstand und Haltung.
Wie sich die Bilder gleichen! Morde haben immer eine fiese Fratze und vielleicht sind sie noch perfider, wenn sie so deutlich die Ohnmacht der Opfer und Hinterbliebenen zeigen. Und die Täter der Massenmorde sind gesichtslos - Befehlsempfänger eben. Stalin war für all das verantwortlich: Ein "Meister" aus Sowjetrussland. Jedoch wird an keiner Stelle im Film die Frage beantwortet, warum das alles damals geschah!
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Ein Beitrag zum nicht ganz unkomplizierten Verhältnis von Film und Musik: Im großen Hörsaal des Völkerkundemuseums diskutierten zwei Komponisten, zwei Filmproduzenten (ein Männchen und ein Weibchen) sowie ein Alleskönner (im besten Sinne), nämlich Tom Tykwer, über ‚den Mehrwert von guter Filmmusik’.
- Geschrieben von Claus Friede -
Auf der Suche nach dem Gedächtnis - Ein Film von Petra Seeger über den Hirnforscher und Nobelpreisträger Eric Kandel.
Er war noch ein Kind als er und seine Familie vor den Nationalsozialisten und deren Rassenwahn fliehen mussten. Von Wien nach New York. Soweit ist dies kein Einzelschicksal, es betraf tausende von Familien und all jene, die dem Terror und der Shoah entgehen konnten. Die Familie Kandel schaffte es 1938: Die Großeltern, Eltern und Kinder, alle in die Vereinigten Staaten.
- Geschrieben von Claus Friede -
Volker Schlöndorff wird heute 70 Jahre alt.
Der deutsche Regisseur, Sohn eines Arztes aus dem Rheingau mit Ausbildung in Frankreich und den USA wurde durch seine Günter Grass-Romanverfilmung "Die Blechtrommel" international bekannt. Doch schon zuvor, 1966 bekam er für seinen "Der junge Törless", nach einem Roman von Robert Musil, in Cannes die verdiente Auszeichnung. Er zeigt dezidiert wie ein Außenseiter Opfer sadistischer Quälereien von Mitschülern wird. Immer noch ein aktuelles Thema!
- Geschrieben von Claus Friede -
Mit diesem Dialogzitat wirbt ein Film, der bislang nur beim Filmfest in München gezeigt wurde und nun seit Dezember 2008 in Hamburg im Abaton Kino zu sehen ist.
Sein Titel: „Die Glücklichen“, von Jan Georg Schütte.