Architektur
Franz Andreas Meyer – Hamburgs vergessener Stadtplaner

Kennen Sie die Heiligengeistbrücke über das Alsterfleet? Die Feenteichbrücke an der Außenalster? Die Brooksbrücke, die vom Katharinenviertel zur Speicherstadt führt? Die Hamburger Speicherstadt? Das ehemalige Wasserwerk auf der Elbinsel Kaltehofe?
Erbauer dieser und anderer Bauwerke war Franz Andreas Meyer (1837-1901), Oberbauingenieur und Leiter des Ingenieurwesens, der von 1872 bis zu seinem Tode das Hamburger Stadtbild prägte.

 
Festivals, Medien & TV
Philippe Quesne: Die Nacht der Maulwürfe – magische Farborigien

Es gibt sie noch, die wundersamen Glücksmomente im Theater, die gestandene Kritiker (und Kritikerinnen) mit großen Augen dasitzen und staunen lassen wie Kinder.
Philippe Quesne, der französische Alleskönner, Autor, Bühnenbildner und Regisseur, hat mit der „Nacht der Maulwürfe“ beim Sommerfestival auf Kampnagel ein unglaublich bizarres, faszinierendes Bildertheater auf die Bühne gebracht, das ganz ohne Sprache auskommt. Begeisterter Beifall für sieben Darsteller, die in ihren schweißtreibenden Kostümen Hochleistungen vollbringen.

 
Theater - Tanz
Loderndes Leuchten Foto - Grupo Mareo

Was für ein ungewöhnliches Stück! Eines? Nein: Was für drei ungewöhnliche Stücke – so intelligent, humorvoll und hintersinnig!
Mariano Pensottis „Loderndes Leuchten in den Wäldern der Nacht“, das am Mittwoch beim Sommertheater auf Kampnagel Premiere feierte, ist so vielschichtig verschachtelt, wie eine russische Matrjoschka: Ein Stück im Stück im Stück – wobei das erste Stück Marionetten-Theater und das letzte Stück ein Film ist, bei dem es körperlich in jeder Hinsicht zur Sache geht.

 
Film
Dalida

Wie viel Tragik verkraftet ein Film in Zeiten von „Wonder Woman” oder „Atomic Blonde”? Tough ist angesagt, und viele Kritiker reagierten eher störrisch auf das melancholische berührende Porträt eines Megastars, dessen Traum von bürgerlicher Idylle sich nie erfüllen sollte.
Dalida beging am 3. Mai 1987 Selbstmord, 54 Jahre war sie alt und eine der berühmtesten Chansonsängerinnen Frankreichs. Über 2.000 Lieder in 15 Sprachen hat sie aufgenommen, produzierte einen Hit nach dem anderen: „Ciao, ciao bambina", „J’attendrai”, „Besame mucho", „Gigi l'amoroso" oder das Duett mit Alain Delon: „Paroles, paroles”.

 
Festivals, Medien & TV
Chilly Gonzales Foto Alexandre Isard

Der Schlafrock war schwarz und nicht rot, wie am Vorabend in der Elbphilharmonie. Entsprechend seriös, ganz leise und melodisch der Einstieg.
Chilly Gonzales ließ es bei seinem Schleswig-Holstein Musik Festival-Konzert (SHMF) in der Lübecker Musik- und Kongresshalle ungewöhnlich ruhig angehen. Entsprechend verhalten reagierten anfangs die Zuhörer. Doch zum Schluss riss der kanadische Entertainer auch sie von den Sitzen! Standing-Ovations für einen Ausnahmekünstler und ein Ausnahmekonzert.

 
Festivals, Medien & TV
Sommerliche Musiktage in Hitzacker 2017

Dass „die Tonkunst eine rührend-kurze Freude (ist), die aus dem Nichts entsteht und ins Nichts vergeht... eine kleine fröhliche Insel... die auf dem dunklen, unergründlichen Ozean schwimmt“ hat der Schriftsteller und Romantiker Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773-1798) von der Musik gesagt.
Wenn auch nicht auf dem Ozean schwimmend, sondern am Ufer der Elbe situiert, sind die Sommerlichen Musiktage Hitzacker eine dieser Musikinseln. Bis zum 6. August präsentierten die rund 30 Konzerte und Veranstaltungen am östlichen Rand der Metropolregion Hamburg, dass und wie Musik Resonanzen auslöst: „Keine Wissenschaft für den Kopf, sondern unmittelbar zu erlebende Realität“, so der Violinist, Musikdenker, Hochschullehrer und Quartett-Mentor Eberhard Feltz.

 
Musik

„La parole des anciens est secrée.“ (Das Wort des Ältesten ist heilig)


Das Mandingo-Reich (Manding) wurde im 13. Jahrhundert vom sagenhaften Mali-Kaiser Sunjata (Soundiata Keïta, 1190-1255) gegründet und erstreckte sich vom heutigen Senegal bis Niger. Noch immer wird der Mandingo-Sprachraum in Westafrika über folgende Ländern definiert: Mauretanien, Senegal, Guinea, Gambia, Elfenbeinküste, Ghana, Burkina Faso und Mali. Es ist nur wenig über Sunjata im westlichen Maßstab bewiesen, da es sich bei den Erzählungen und Liedern in erster Linie um rein mündliche Überlieferungen handelt und diese im Laufe der Jahrhunderte immer größerer Veränderung und Idealisierung unterzogen wurden. Jedoch erwähnen auch arabische schriftliche Chroniken den Kaiser und Teile seiner Geschichte und unterstützen somit Teile der Sunjata-Sage. Danach soll er als Kind eher schwächlich, ja sogar behindert gewesen, bevor er ein großer Kaiser wurde und seine erstaunlichen Taten hervorzubringen vermochte.

 
Film
Final Portrait Alberto Giacometti

Hinreißend wie Regisseur Stanley Tucci Kreativität als permanenten Ausnahmezustand inszeniert.
Paris 1964. Zwei Stunden nur, vielleicht drei, allerhöchstens ein Nachmittag, länger werde es auf keinen Fall dauern, ihn zu porträtieren, versichert Alberto Giacometti (Geoffrey Rush) seinem amerikanischen Freund James Lord (Armie Hammer). Der Schriftsteller fühlt sich geschmeichelt, sein Rückflug nach New York geht schon übermorgen, er ahnt nicht, auf welches Abenteuer er sich einlässt. Der damals 63jährige Schweizer Bildhauer, Maler und Grafiker war zu jener Zeit bereits eine Legende, die Werke erzielten Rekordpreise. Doch grade der eigene Erfolg macht den Künstler noch misstrauischer gegenüber der Qualität seiner Arbeit. Nach wenigen Pinselstrichen schreit er die Leinwand an, flucht, bricht abrupt ab und verschiebt alles auf den nächsten Tag.

 
Architektur
Gustav Oelsner – Licht, Luft und eine grüne Lunge für Altona

Als Architekt, Stadtplaner und Bausenator prägte Gustav Oelsner in der Weimarer Republik das Stadtbild von Altona. Seine funktionale, moderne Architektursprache im Stil des „Neuen Bauens“ bewirkte eine Modernisierung der Stadt: Wohnquartiere für den kommunalen Wohnungsbau mit Grünanlagen entstanden, Reihen- und Doppelhäuser. Parkanlagen und der Elbwanderweg dienten als Naherholungsgebiete. Seine städtebauliche Devise mit dem Streben nach „Licht, Luft und Sonne“ verbesserte die Lebensqualität der damaligen Menschen.

 
Kultur, Geschichte & Management
Luebeck vor 100 Jahren bokelberg.com

Sie gilt als „Königin der Hanse“ und süßeste Schatzkiste Norddeutschlands – und das nicht nur wegen des leckeren Marzipans, das ihren Namen in alle Welt trägt.
Lübeck ist so reich an kulturellem Erbe und Lebensqualität wie kaum eine andere Stadt Norddeutschlands. Sieben schmucke Kirchtürme prägen ihre markante Silhouette und mit ihren hunderten von Bauten in Backsteingotik, den verwunschenen Gässchen und dem trutzig-markanten Holstentor bietet sie ein wunderschön geschlossenes Bild, das seit 1987 den Titel UNESCO-Weltkulturerbe trägt.