Musik
Klaus Florian Vogt Foto Harald Hoffmann

Klaus Florian Vogt steht als umjubelter Startenor auf den großen Bühnen der Welt im Mittelpunkt. In Hamburg singt er jetzt aus dem Halbdunkel am Bühnenrand – in Mahlers symphonischen Liederzyklus „Das Lied von der Erde“ zur Choreographie von John Neumeier und dem Hamburg Ballett. Ein Gespräch im Opern-Foyer.

Klaus Florian Vogt ist Tenor, genauer: einer der bedeutenden dramatischen Tenöre unserer Zeit und einem vollen Terminkalender auf Jahre hinaus. Mit seinen Rollen steht er im Mittelpunkt großer Opern: Er singt den Lohengrin in Bayreuth und Berlin, den Paul in „Die tote Stadt“ in Wien, den Florestan in „Fidelio“ in New York, ab kommendem Mai den Tannhäuser in München und im Herbst in Japan. Dazwischen, wenn es sich machen lässt, auch mal einen Brahms-Liederabend oder eine „Schöne Müllerin“, eine Operetten- oder eine Wagner-Gala.

 
Film
Safari Film

Das Geschäft mit dem Jagdtourismus boomt. Obsession oder barbarische Eitelkeit? Regisseur Ulrich Seidl will wissen, was treibt Menschen an, in Urlaub zu fahren, um Gnus oder Zebras zu erlegen. Der österreichische Provokateur tritt seinen Protagonisten wieder mit jener radikalen Aufgeschlossenheit gegenüber, die ihn zum viel gepriesenen Ausnahmekünstler machte. Die Kamera konzentriert sich auf die Jäger und nicht die gejagten Tiere. „Safari” ist ein atemberaubender vielschichtiger Dokumentarfilm mit erschreckend verstörenden Bildern, ästhetisch aufreizend komponiert. Ein Meisterwerk stilisierter Wirklichkeit.

 
Theater - Tanz
 john neumeier ballett hamburg

Fünfzig Jahre hat Ballettintendant John Neumeier gewartet, bis er seine Tanzfassung zu Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde“ für das Hamburg Ballett schuf. Es ist ein großartiger, ein anrührender Abend über Gedanken beim Herannahen des Abschieds vom Leben geworden.

 
Film
Marie Curie Film

Mit ihrem Film „Marie Curie” zeigt Regisseurin Marie Noëlle die legendäre Wissenschaftlerin und zweifache Nobelpreisträgerin von einer bislang unbekannten ganz privaten Seite. Entstanden ist nach langen akribischen Recherchen das vielschichtige, emotionale und frappierende Porträt einer leidenschaftlichen starken Frau. Grandios Karolina Gruszka als Marie Curie, die Schicksalsschlägen, Anfeindungen, Selbstzweifeln trotzt, für Liebe und Gerechtigkeit gleichermaßen kämpft. Sie vertritt vehement in der von Männern dominierten Welt die Überzeugung, Forschungsergebnisse müssten der Allgemeinheit zu Gute kommen, durch Patente dürfe sich keiner bereichern. Ein ästhetisch betörendes aber unsentimentales Leinwand-Epos.

 
Bildende Kunst
Nikolai Astrup

„Ich wollte mich in den rohen Farben Westnorwegens waschen, um mich von all dem zu reinigen, was ich von der Kunst anderer aufgenommen haben könnte, um allen Einflüssen zu entgehen und meinen eigenen Stil zu finden."
Seinem Zitat folgend, findet Nikolai Astrup einen eigenen Stil in den farbintensiven Landschaftsbildern seiner Heimat, dem stimmungsvollen Wechsel der Jahreszeiten, den norwegischen Sommernächten, den hoch lodernden Mittsommernachtsfeuern und der traditionellen Lebensweise seiner Einwohner. Die Kunsthalle Emden präsentiert mit Nikolai Astrup einen der bedeutendsten norwegischen Maler und Grafiker, der aber außerhalb seines Heimatlandes kaum bekannt ist.

 
Film
Ich, Daniel Blake Film

Ken Loach ist 80 Jahre alt und sein Kampfgeist ungebrochen. In „Ich, Daniel Blake” prangert der britische Regisseur den heimischen Sozialstaat an. Akribisch schildert er die Ohnmacht eines arbeitslosen kranken Tischlers gefangen zwischen brutaler Bürokratie und unerträglichen Demütigungen. Es ist der erschütterndste, vielleicht beste Film des Altmeisters.
Ein Drama kafkaesker Dimension voll zornigen Humors, es zerreißt einem fast das Herz (falls man denn eines hat, würde jemand wie Loach ironisch ergänzen). Seine BBC Produktion „Cathy Come Home” löste 1967 im Parlament eine Diskussion über Obdachlosigkeit aus, Gesetze wurden geändert. Doch ob das Schicksal des Daniel Blake heutzutage Politiker zu rühren vermag, scheint fraglich. In Cannes zeichnete die Jury unter Vorsitz von Regisseur George Miller („Mad Max”) den Film mit der Goldenen Palme aus.

 
Bildende Kunst
Die Digitalisierung in der Kunst oder die Kunst der Digitalisierung?

Post-Hypermedium
„Wreck It Ralph“ zu Deutsch „Ralph reicht’s“ war der erste Disney-Film, der mit dem Stil der Pixar-Animationsfilme und deren meist sehr kreativer und turbulenter Handlung verglichen werden kann.

Die Protagonisten Ralph und Vanellope erleben ein gemeinsames Abenteuer, obwohl die Ausgangssituation der beiden kaum verschiedener sein könnte. Beide sind die Hauptcharaktere in Videospielen. Doch während Ralph in seinem Spiel mit dem Hammer immer alles zerstören muss und dadurch in die Rolle des Antagonisten gezwungen wird, träumt Vanellope, davon mit ihren Rennwagen im Spiel „Sugar Rush“ den ersten Platz zu ergattern.

 
Kultur, Geschichte & Management
Die „addart“, der Traum einer Strategie und „Jägerlatein“

Zum vierten Mal fand die „addart“ in Hamburg statt, zum vierten Mal öffneten an vier Tagen Hamburger Unternehmen ihre Räume, um ihre Kunstverbundenheit zu demonstrieren. Gezeigt wurden Teile von Sammlungen, Nachwuchskunst, die speziell zu diesem Anlass ausgestellt wurden und Sonderausstellungen, die sich überwiegend einer Künstlerin, einem Künstler widmeten.

 
Bildende Kunst
Venedig – Stadt der Künstler. Foto Ulrich Perrey

Es gibt wohl niemanden, der nicht von ihr schwärmt. Venedig, die Stadt der Dichter, die Stadt des Karnevals, die Stadt der Sehnsucht. Und – natürlich – die „Stadt der Künstler“.
Unter diesem Titel rückt das Bucerius Kunst Forum gegenwärtig zum ersten Mal Venedigs künstlerische Inspirationskraft in den Fokus. Zeigt auf, wie der Zauber der Lagunenstadt Maler, Zeichner und Fotografen seit der Renaissance in den Bann zog – von Vittore Carpaccio, Canaletto und Tiepolo, über William Turner, Claude Monet und Wassily Kandinsky, bis hin zu Gegenwartskünstlern, wie Gerhard Richter, Candida Höfer und Thomas Struth.

 
Kultur, Geschichte & Management
Winston Churchill. Schriften. Reden. Bilder

Er war zweimal britischer Premierminister, berühmt für seine brillante Redekunst, Nobelpreisträger der Literatur, überzeugter Monarchist. Von der Queen wurde er mit dem Ritterschlag in den Adelsstand erhoben, von seinen Landsleuten zum bedeutendsten Briten aller Zeiten gewählt: gemeint ist Sir Winston Churchill. In einer Sonderausstellung präsentiert das Günter Grass-Haus in Lübeck bis zum 12. Februar 2017 die andere Seite des Politikers: den Schriftsteller, Redner und Maler. Ein Mann mit vielen Facetten.

 

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