Jahrhundertealte Basare neben modernen Hochhäusern, Gebetsgesänge vor dem Rauschen einer 16-Millionen-Metropole, Musik von Johann Sebastian Bach neben anatolischer Folklore: Istanbul ist ein pulsierender Ort spannender Kontraste. Im kommenden Festivalsommer widmet das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) der Stadt am Bosporus einen besonderen Schwerpunkt.
Istanbul ist mit seiner reichen Geschichte seit Jahrtausenden ein Schmelztiegel der Kulturen. Die Millionenstadt vereint eine Vielzahl ethnischer Gruppen, Religionen und Traditionen, deren Einflüsse sich in der lebendigen Musikszene der Stadt widerspiegeln.
Nicht nur türkische, armenische, kurdische oder jüdische Klänge prägen das Musikleben Istanbuls – seit Neugründung der Türkischen Republik im 20. Jahrhundert floriert auch eine europäisch geprägte Klassikszene in der Stadt, vorangetrieben durch westlich orientierte Komponisten wie Ahmed Adnan Saygun und Ulvi Cemal Erkin. Umgekehrt verarbeiteten auch Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart oder Ludwig van Beethoven Musik des Osmanischen Reiches in ihren Werken.
Angefangen bei Kassia, der ersten bekannten Komponistin des 9. Jahrhunderts aus dem damaligen Konstantinopel, über türkische Folklore bis hin zu Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts wie Ferit Tüzün oder Fazıl Say beleuchtet das SHMF im Festivalsommer 2025 die musikalische Vielfalt Istanbuls. Dabei erklingen auch typische Instrumente der türkischen Kunstmusik, darunter die Ney, eine Flöte ohne Mundstück, oder das Kanun, eine trapezförmige Kastenzither. Auf dem Programm stehen Sinfoniekonzerte, Kammermusik ebenso wie Lieder- und Klavierabende, die den Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen ins Zentrum rücken.
Quelle: Stiftung Schleswig-Holstein Musik Festival
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