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Im Mittelpunkt des diesjährigen Musikdialog Hamburg 2021 – unmittelbar vor der Eröffnung des Reeperbahn Festivals – standen die Themen Nachhaltigkeit, die Zukunft der Musiknutzung und die Coronafolgen. Auf Einladung des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher diskutierten die Verantwortlichen der deutschen Musikwirtschaft unter anderem mit der Politökonomin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin Prof. Maja Göpel und dem Leiter des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit Jacob Sylvester Bilabel, welchen Beitrag die Branche zum Klimaschutz leisten kann. Außerdem wurden die finalen Ergebnisse der dreijährigen Panelstudie zur Zukunft der Musiknutzung vorgestellt sowie weitere zentrale Anliegen der Musikwirtschaft diskutiert.

 

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit dem Musikdialog heißen wir die Musikbranche in Hamburg willkommen und schaffen einen Raum für den persönlichen Austausch über die Entwicklungschancen der Musikwirtschaft. Es ist eine zentrale Stärke der Musikszene, dass sie sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist und sich den Fragen unserer Zeit stellt. Insofern passt es, dass der diesjährige Musikdialog das Thema Nachhaltigkeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe diskutiert – und dabei auslotet, welchen Beitrag die Branche leisten kann. Der Musikdialog bietet im Vorfeld des Reeperbahn Festivals darüber hinaus ein wichtiges Forum, um die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Branche zu diskutieren und diese als wichtige Säule der Kreativwirtschaft zu stärken. Trotz umfangreicher Hilfen ist die Musikwirtschaft schwer von den Folgen der Coronapandemie getroffen. Wir arbeiten weiter gemeinsam daran, dass die Branche wieder zu ihrer alten Stärke zurückfindet. Der Musikdialog ist genau der richtige Ort, um relevante Themen unser Zeit zu diskutieren und voranzubringen.“

 

Prof. Dr. Maja Göpel, Politökonomin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin: „Krisenmomente sind immer auch ein Fenster der Möglichkeiten: Die Bereitschaft in der Gesellschaft ist in Krisenzeiten sehr viel stärker ausgeprägt, sich mit Fehlentwicklungen auch wirklich auseinanderzusetzen und grundsätzlichere Fragen zu stellen. Daraus entsteht der nötige Druck auf Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger. Konsumentinnen und Konsumenten können Akzente setzen, aber die großen Spielregeln werden in der Politik und in der Wirtschaft gemacht.“

Die Spitzenvertreterinnen und -vertreter der deutschen Musikwirtschaft treffen sich traditionell vor dem Start des Reeperbahn Festivals beim Musikdialog, um mit Hamburgs Ersten Bürgermeister und dem Senator für Kultur und Medien die Belange der Branche zu diskutieren. Aus diesem Kreis ging auch die Initiative für die Studie zur „Zukunft der Musiknutzung“ hervor.

In seinem Grußwort würdigte Bürgermeister Tschentscher die Bedeutung des Musikdialogs, um sich über den Wandel und die unternehmerischen Herausforderungen in der Branche auszutauschen.

 

Diese Studie untersucht seit 2018 Veränderungen im Nutzerverhalten über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt sieben repräsentativen Panel-Befragungswellen. Das Ziel: Erkenntnisse über die Zukunft der Musiknutzung zu gewinnen. Der Studienleiter, Prof. Dr. Michel Clement (Uni Hamburg), stellte die Ergebnisse im Rahmen des Musikdialogs vor und diskutierte mit der Runde darüber, wie sich die Musik auch vor allem wirtschaftlich erfolgreich weiterentwickeln kann. Die aktuelle Befragung offenbarte, dass die Corona-Pandemie nach wie vor große Auswirkungen auf die Ausgaben und die Nutzung von Musik hat – insbesondere der Live-Bereich ist betroffen. Die monatlichen Ausgaben für Musik sind nach wie vor in allen Formaten stark eingebrochen, nur die Ausgaben für Streaming zeigen der Studie zu folge ein Wachstum von 29 Prozent im Vergleich zu der Erhebung im Sommer 2019. Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass obwohl die Menschen während der Pandemie mehr Zeit zu Hause verbringen, die Nutzung von Musik über alle Erhebungswellen konstant rückläufig ist. Eine mögliche Erklärung hierfür sieht Prof. Dr. Michel Clement in der zunehmenden Nutzung von alternativen Unterhaltungsformaten wie beispielsweise Podcasts oder Video-Streaming. Die Studie wird von einem Team der Uni Hamburg, Lehrstuhl für Marketing und Medien, durchgeführt.

 

Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

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