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Das Publikum ist zu einem legendären Sportereignis geladen: MATA DORA – the finale. Zwei Kühe, Mata und Dora, stehen sich auf dem Tenniscourt gegenüber. Als Schiedsrichter des Spiels agiert ein Vogel – das Chaos nimmt seinen Lauf.

Sowohl die Kühe als auch der Vogel sind Hybridwesen zwischen Mensch, Tier und Ding. El Cuco Projekt arbeitet mit selbstgeschaffenen, naturalistischen Tiermasken, die die menschlichen Körper in Skulpturen, Gemälde und Cartoons verwandeln – in ein organisches Nebeneinander und Überlagern von Tier, Mensch UND Ding. Dieses Maskenspiel entwickelt und perfektioniert El Cuco Projekt seit zehn Jahren – und stellt nun, im Jubiläumsjahr, alles auf den Kopf, erfindet die eigene choreographische Arbeit neu: die Performer*innen nehmen die Masken ab, werden sichtbar! Mensch, Tiere und Dinge werden in neue organische, wandelbare Zusammenhänge gebracht... Es entstehen skurrile Irritationen, die am Selbstverständnis der "menschlichen Natur" kratzen.

 

El Cuco hat die tierischen Bewegungen genau beobachtet und imitiert diese tänzerisch so eindrucksvoll, dass das ausgestorbene europäische Wildrind, der Auerochse, wieder zum Leben erweckt wird. Der Auerochse ist für die moderne Kuh das, was der Wolf für den Hund ist: Der Ursprung, die wilde Variante, noch nicht domestiziert und nutzbar gemacht. Doch hat der Mensch die Welt domestiziert – oder doch vor allem sich selbst? Nun also: Aufschlag für die Urkühe! Im Tennismatch zeigen sie uns, wie absurd es ist, ein nach unseren heutigen Regeln lebender Mensch zu sein. Wir wissen noch nicht, wie die Kühne dies tun oder was sie uns beibringen werden. Aber sie wissen es schon. Die Kühe der Vergangenheit werden die Kühe der Zukunft, und sie sind völlig wild.

 

Über El Cuco Projekt
Unter dem Label El Cuco Projekt produziert die Choreographin Sonia Franken (DEU/UK) seit 2014 gemeinsam mit dem bildenden Künstler Gonzalo Barahona (CHL) und weiteren Gastkünstler*innen transdiziplinäre Tanzperformances. Sie kreieren hyperrealistische Tiermasken und erschaffen so hybride Kreaturen, die in skurrilen Performances aufeinandertreffen. Das Repertoire der Mensch-Tier-Charaktere von El Cuco Projekt umfasst Kühe, Katzen, Vögel, Echsen und Fledermäuse. Sie pendeln jeweils auf artenspezifische Weise zwischen der Absurdität des Alltags und der Gefahr der (un)bekannten Natur. Das Spiel mit den hyperrealistischen Tierköpfen ist Ausgangs- und Mittelpunkt der Performance-Arbeit von El Cuco Projekt. Dabei widersprechen alltägliche Elemente und Aktionen immer wieder den fabelhaften Assoziationen, die die Mensch-Tiere erzeugen (könnten). Denn die Charaktere existieren durch die Kombination als Wesen, denen nicht nur optisch mehrere Zustände innewohnen. Die ambivalente Beziehung des Menschen zu seiner Umgebung ist generations- und kulturübergreifend relevant und bietet für das Kollektiv ein reiches Potential für unheimliche und vor allem absurde Szenarien.
https://choreographie.org/

 

18.04.2024, 20.00 Uhr
Into the fields Festival, Theater im Ballsaal, Frongasse 9, 53121 Bonn

Konzept und Choreographie: Sonia Franken & Gonzalo Barahona; Masken & Bühnenset: Sonia Franken & Gonzalo Barahona
Von und mit: Performance: Margherita Dello Sbarba; Tamora Dinklage; Mohamed Moodimbi; Komposition: Jörg Ritzenhoff; Kostüm: Lena Thelen; Outside Eye: Li Kemme, Carla Jordão; Danke an: Barbara Fuchs, Benedetta Reuter, Marcelo Omine, Dennis Alexander Schmitz; Licht: Christoph Wedi; Presse: neurohr & andrä; Trailer, Fotos und Videodokumentation: Julia Franken; Assistenz: Ruth Spitzlei; Produktion: Sonia Franken

 

Mit Unterstützung von Barnes Crossing e.V. und der Alten Feuerwache Köln.

Gefördert durch: Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste.

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