CDs KlassikKompass

2024 feiern unsere östlichen Nachbarn Tschechien und die Slowakei ein „Jahr der Tschechischen Musik“: Gleich mehrere bedeutende Komponisten feiern Jubiläen, darunter Antonín Dvořák, der vor 120 Jahren gestorben ist.

Grund genug für den Geiger Mikhail Pochekin, sich dem Gesamtwerk für Violine und Orchester dieses Komponisten zu widmen.

 

„Mit Dvořáks Musik verbindet mich schon eine lange Geschichte und große Liebe. Sein Violinkonzert spielte ich zum ersten Mal vor ca. 12 Jahre, als ich in München bei meiner lieben Lehrerin Ana Chumachenko studierte, und seitdem nimmt es einen ganz besonderen Platz in meinem Repertoire ein.“ Diese lange Geschichte, die den Geiger Mikhail Pochekin mit Dvořáks Musik verbindet, hat hier reiche Früchte getragen.

 

Dvorak COVERAufgenommen wurden sämtliche Werke für Violine und Orchester des tschechischen Komponisten. Mit der Slowakischen Philharmonie und ihrem seit vier Jahren amtierenden Chefdirigenten Daniel Raiskin hat Pochekin zudem ideale Partner für dieses Projekt gefunden. Im wunderschönem „Reduta“-Konzertsaal in Bratislava produziert, ist eine herausragende Aufnahme entstanden.

 

„Wir hatten während der Aufnahme eine besondere Atmosphäre, es gab viele lebhafte Emotionen und ganz spontane Momente. Und ich denke, dass auf dieser Art eine frische und lebendige Aufnahme entstanden ist. Ich hoffe sehr, dass unser Publikum beim Zuhören die gleiche Energie und Freude spürt, die wir erlebt haben“, so Pochekin.

 

Die Faszination, die Pochekin für diese Musik empfindet, ist in jedem Takt spürbar. „Dvořák war wirklich ein großartiger Komponist, ein Meister der Orchestrierung, er komponierte unglaublich schöne Melodien und seine Harmonien waren absolut magisch. Und wenn wir diese Musik hören, dringt sie tief in unser Herz ein. Ich spüre eine unglaubliche Menschlichkeit und Großzügigkeit in seinen Werken.“

Und das hat sich auch in der Interpretation niedergeschlagen: Dvořáks magische Melodien erklingen in all ihrer Schönheit und vermitteln viel von der besonderen Atmosphäre jener Zeit. „Ich denke, dass es für Interpreten von Dvořáks Musik sehr wichtig ist, die Welt, in der Dvořák gelebt hat und über die er komponierte, zu spüren und zu verstehen. Folklore, Volkstänze, die Atmosphäre Prags, der Charakter der Einheimischen – all das muss man ganz tief spüren. Und unsere Arbeit an der CD war für mich eine große Freude und Inspiration, ich hatte das Gefühl, dass Dvořáks Musik für die Musiker der Slowakischen Philharmonie und Daniel Raiskin wie eine Muttersprache ist.“ Eine Muttersprache, die im Übrigen auch Querverweise zu dem Land beinhaltet, in dem Mikhail Pochekins seit 25 Jahren lebt: Spanien. „Mazurek“ (Track 5 auf der CD) ist dem spanischen Geiger Pablo de Sarasate gewidmet.

 

Mikhail Pochekins große künstlerische Ausstrahlung hat ihm die Bewunderung des Publikums eingebracht, seine Musikalität wurde von internationalen Kritikern und vielen der besten Orchester der Welt gerühmt. In den letzten Jahren hatte er das Privileg, unter anderem mit dem Stuttgarter Kammerorchester, dem Sinfonieorchester Basel, dem Lithuanian National Orchestra, der Neubrandenburger Philharmonie oder dem Orquesta Sinfónica de Navarra aufzutreten.

 

Mikhail Pochekin F Alexander Trizuljak

Mikhail Pochekin; rechts: Daniel Raiskin. Foto: Alexander Trizuljak

 

Mikhail Pochekin ist in zahlreichen Konzertsälen weltweit aufgetreten. Musik ist für ihn eine universelle Sprache, in der er mit sehr unterschiedlichen Menschen kommunizieren kann. Solistische Auftritte führten ihn zu renommierten Festivals und Konzertsälen in aller Welt wie dem Münchner Gasteig, dem Auditorio Nacional de Música in Madrid, dem Tschaikowsky-Konzertsaal in Moskau, der Nationalen Philharmonie der Ukraine in Kiew, dem Kronberg Academy Festival, dem Großen Saal der Stiftung Mozarteum in Salzburg sowie dem nach Sofia Gubaidulina benannten Concordia International Festival of Contemporary Music in Kasan.

 

Seit vielen Jahren arbeitet er mit der Stiftung Live Music Now zusammen. Mikhail Pochekin hat mit Dirigenten wie Vasily Sinaisky, Stanislav Kochanovsky, Heinz Holliger, Daniel Raiskin, Valentin Uryupin, MeiAnn Chen und Sebastian Tewinkel zusammengearbeitet. Im Jahr 2019 veröffentlichte das deutsche Label Solo Musica das Album „6 Sonatas & Partitas BWV 1001-1006“ für Violine solo von J.S. Bach, das von der internationalen Kritik hochgelobt wurde. Besonders hervorzuheben ist Pochekins Duo mit seinem Bruder, dem Geiger und Bratschisten Ivan Pochekin.

 

2021 erschien Mikhails Aufnahme von Mozarts Violinkonzert Nr. 5 und der Sinfonia Concertante für Violine und Viola zusammen mit seinem Bruder Ivan und dem Stuttgarter Kammerorchester beim Label Hänssler Classic. 2022 erschien eine Einspielung mit Mendelssohns Konzert in e-Moll und Bruchs Violinkonzert Nr. 2, begleitet von der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und Sebastian Tewinkel.

 

Mikhail Pochekin wurde 1990 in eine musikalische Familie hineingeboren: Sein Vater ist Geigenbauer, seine Mutter Geigenlehrerin. So begleiteten die Klänge der Geige schon seine frühste Kindheit. Im Alter von fünf Jahren erhielt er seinen ersten Unterricht bei G.S. Turchaninova und setzte seine Studien bei Viktor Tretiakov, Rainer Schmidt und Ana Chumachenco fort, deren Unterricht ihn als Person und als Musiker für immer veränderte. Auch die Meisterkurse und der Unterricht von Christian Tetzlaff hatten großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung. Schon in jungen Jahren gewann Pochekin Preise bei verschiedenen renommierten internationalen Wettbewerben, darunter der Premio Rodolfo Lipizer, der Pablo Sarasate International Violin Competition und der Jascha Heifetz International Violin Competition.

 

Mikhail Pochekin lebt in Landshut und Madrid. Er ist Mitbegründer und Künstlerischer Leiter des Landshuter Kammermusikfestivals in Bayern, das seit August 2023 von den „Freunden der Musik e.V. Landshut“ veranstaltet wird. Im Jahr 2008 wurde er in Spanien mit dem Pablo-Sarasate-Nationalpreis ausgezeichnet, woraufhin er eine Einladung des Königlichen Konservatoriums von Madrid erhielt, ein Konzert auf der Antonio Stradivarius „Ex Boissier“ zu geben, die einst dem berühmten spanischen Geiger gehörte.


Dvorák: Complete works for violin and orchestra

Mikail Pochekin, Violine

Slowakischen Philharmonie. Leitung: Daniel Raiskin

Label: Hänssler Classic

CD, digital. Dauer: 50:03 Min

EAN: 881488230574

Weitere Informationen und Hörproben (Label)

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