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The Adjustment Bureau - Der Plan Matt Damon, Emily Blunt

Ich mag diesen Film, mir hat er gefallen.
Allerdings muss ich warnend hinzufügen, dass er vielen amerikanischen Kritikern offenbar überhaupt nicht gefiel. Sie nörgeln, weil er sie zu sehr an andere Filme erinnert, an ‚Inception’ oder ‚Matrix’ etwa, oder sie quengeln, dass er schwer einzusortieren sei: gehöre er nun bitte in die Science-Fiction- oder in die Love-Storie-Schublade?
Solange ich kein Archivar bin begreife ich nicht die Relevanz dieser speziellen Frage. Manchmal könnte man denken, Kritiker meckern vor allem, um ihr Honorar zu rechtfertigen und weil sie nun mal ‚Kritiker’ und nicht ’Lobende’ heißen.
Unbeschwert von solchen Skrupeln will ich hier also loben.
Dabei ging ich etwas skeptisch ins Kino.

Ich mag Matt Damon nicht besonders, ich bin nicht übertrieben scharf auf Science-Fiction und ich mach mir nichts aus Romanzen. Was daran liegt, dass Romantik ärgerlicherweise meist mit dem Vergeblichkeits-Faktor arbeitet. Das behagt mir nicht. Ich finde, wenn eine Angelegenheit nicht funktioniert, soll man sie bleiben lassen und stattdessen etwas anderes machen.
Andererseits halte ich ziemlich viel von Emily Blunt. Und dann interessierte mich der Stoff, da er ein weiteres Mal (wie schon, unter anderem, ‚Total Recall’ und ‚Minority Report’) auf dem Thema einer Kurzgeschichte des amerikanischen Autors Philip K. Dick beruht.
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Dieser erstaunliche Schriftsteller verfasste sechsunddreißig Romane und mehr als 120 Kurzgeschichten, die sich mit der Zukunft beschäftigen‚ mit dem, was dahinter ist, philosophisch-religiös und fast immer aufs Positivste haarsträubend.
Dick bekam zu Lebzeiten einige Literaturpreise und wurschtelte sich so durch, teilweise sogar finanziell ein Bisschen von erfolgreicheren Kollegen unterstützt. Im Juni 1982 entstand nach seinem Roman ‚Träumen Androiden von elektrischen Schafen?’ der Kultfilm ‚Blade Runner’ mit Harrison Ford, der ganz große Erfolg ging also los. Leider jedoch starb Philip K. Dick ein Vierteljahr, bevor der Film in die Kinos kam, durch einen Schlaganfall. Er wurde 53.
Inzwischen gibt es nahezu ein Dutzend Filme, die sich auf Werke Dicks beziehen und es wird geschätzt, dass sie allesamt bisher weltweit ungefähr eine Billion Dollars eingespielt haben. (Das ist die Zahl mit den zwölf Nullen.)

‚Der Plan’ heißt im Original ‚The Adjustment Bureau’ und bezieht sich auf Dicks Kurzgeschichte ‚Adjustment Team’. Allerdings ist wirklich nur die Grundidee erhalten geblieben: ein Mann merkt, dass sein Dasein von geheimnisvollen, allgegenwärtigen Männern reguliert wird, die ihm zu verstehen geben, falls er einen Piep davon verrät, wird es sich äußerst ungünstig für ihn auswirken.
George Nolfi, bisher nur erfolgreicher Drehbuchautor, schrieb diesmal nicht nur das Buch sondern führte auch gleich – zum ersten Mal und wirklich sauber – Regie. Da er unter anderem die Bücher für ‚Ocean's Twelve’ und ‚Das Bourne Ultimatum’ verfasst hatte, verfiel er unwillkürlich auf Matt Damon als Hauptdarsteller.

Damon spielt David Norris, einen Kongressabgeordneten mit ziemlich viel Charisma, der gerade anstrebt, Senator zu werden. Er hält witzige, originelle Reden, er sammelt mit beiden Händen Sympathie und Begeisterung.
Dauernd wird betont, wie Aufsehen erregend jung David ist. (Was ich für etwas albern halte. Immerhin war der gute Matt schon vierzig bei den Dreharbeiten. Das ist gewiss jung für einen Politiker, aber doch wohl gerade in den USA nicht völlig ungewöhnlich.) Wie auch immer, er verdankt es seiner überschäumenden Jugend, dass er ein bisschen zu weit geht, was sofort von der Presse aufgespießt wird und ihn um den beinah sicheren Wahlsieg bringt.
David zieht sich niedergeschlagen kurz vor seiner letzten Rede in diesem Wahlkampf, in der er die Niederlage zugeben muss, in die elegante und scheinbar leere Herrentoilette des Waldorf Astoria zurück. Hier lässt er ein wenig Dampf ab, indem er leise mit sich selbst redet – als er plötzlich realisiert, dass er durchaus nicht allein ist. Aus einer der Kabinen tritt (barfuß und im Abendkleid) eine bezaubernde junge Frau, Elise (Emily Blunt), die ihn fragt, ob er nicht dieser Typ sei, der in den Senat will.
Matt Damon spielt hier zum ersten Mal in seiner Karriere den romantischen Helden und er macht das wirklich überzeugend. Ich las in einer der abwertenden amerikanischen Kritiken auch, es sei unglaubhaft, dass er und Blunt sich innerhalb weniger Minuten in einander verlieben.
Ich fand im Gegenteil kaum je eine Szene dieser Art glaubhafter.
Es ist absolut verständlich, dass er hingerissen ist von dieser aparten Schönheit, die ihn ermutigt, nicht aufzugeben, sondern weiter zu machen. Es ist durchaus einleuchtend, dass sie sich von diesem selbstsicheren, warmherzigen Kerl angezogen fühlt. Die Chemie zwischen beiden stimmt einfach. Dass sie sich nach kurzem Gespräch bereits spontan küssen, überrascht keineswegs.
Elise entfleucht, David lächelt ihr glücklich hinterher.
Kurze Zeit später begegnen sie sich morgens in einem Linienbus wieder und der Flirt verstärkt sich. Als Elise aussteigt und die Bustür sich vor ihrem schönen Gesicht schließt ist David rettungslos verliebt. Er weiß noch nicht viel über sie, aber er hat eine Karte mit ihrer Telefonnummer und dies ist ja erst der Anfang…

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