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Am 10. Mai 1933 forderten nationalsozialistische Studierende den Bibliothekar der Berliner Kunsthochschule auf, die Bücher angeblich „kulturbolschewistischer” und jüdischer Autoren herauszugeben. Nach der „Säuberung“ des Bestandes, wurden unter anderem Werke von Bertolt Brecht, Heinrich Mann, Erich Maria Remarque und Lion Feuchtwanger auf dem Berliner Bebelplatz verbrannt.
 
Der Berliner Kunsthochschule in der Hardenbergstraße 33, als bedeutender Ort des kulturellen Lebens in der Reichshauptstadt, wurde von Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft an große Aufmerksamkeit zuteil. Von hier sollte die Nationalisierung der Kunst zu einer rassisch eingegrenzten „deutschen Kunst“ maßgeblich vorangetrieben werden. Schon früh mussten Professoren, wie Karl Hofer, der als politischer Gegner des Nationalsozialismus bekannt war und zudem als „entartet“ galt, sowie der frühere „Bauhäusler“ Oskar Schlemmer ihre Lehrtätigkeit beenden. Im Gegenzug sollten Neuberufungen, von im Sinne des „nationalen Staates“ zuverlässigen Professoren, den Aufbau einer neuen Kunst im Nationalsozialismus sichern.
 
Der Jahrestag gibt den Anstoß, um an die unterschiedlichen Situationen der Künstlerinnen und Künstler während des Nationalsozialismus zu erinnern. Die Veranstaltung stützt sich auf das Buch „Künstler im Nationalsozialismus. Die ‚Deutsche Kunst’, die Kunstpolitik und die Berliner Kunsthochschule“ (HG. Wolfgang Ruppert), erhältlich im Böhlau Verlag.
 
Montag, 9. Mai 2016
18 Uhr, Begrüßung und Vortrag
Prof. Wolfgang Ruppert: Künstler im Nationalsozialismus. Zwischen Karriere,
Kunstbetreib oder Ausgrenzung?
20 Uhr, Diskussion
Nazi-Kunst? Neue Fragen stellen sich!
 
Dienstag, 10. Mai 2016
18 Uhr, Vortrag mit anschließender Diskussion
Otto Karl Werckmeister: Was hat Hitler in „Mein Kampf“ zur Kunst geschrieben?
20 Uhr, Lesung
Schauspielstudierende der UdK Berlin lesen aus verbrannten Büchern der ehemaligen
gemeinsamen Bibliothek der Berliner Kunsthochschule und der Akademie der Künste
 
Das Symposium findet in der Hardenbergstraße 33, Raum 110, in Berlin-Charlottenburg statt. Eintritt frei.
 
Quelle: Universität der Künste Berlin

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