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Hamburger Architektur Sommer

 
Mausbach war seit 1995 als oberster Bauchef der Bundesrepublik für den Umbau der Hauptstadt Berlin zum repräsentativen Regierungssitz zuständig. Er hat in dieser Eigenschaft sämtliche großen Bauvorhaben initiiert und durch Wettbewerbe vorbereitet, angefangen vom Reichstag bis zu den neuen Bundesbauten entlang der Spree sowie allen Bundesministerien in Berlin.

Mausbach ist selbst eine Person der Zeitgeschichte: Er war Mitgründer des „Büros für Stadtsanierung und Soziale Arbeit“ in Berlin-Kreuzberg, das zu Beginn der 1970er mit dem Kampf zum Erhalt des Künstlerhauses Bethanien die Wende zum erhaltenden Denkmalschutz in der Bundesrepublik Deutschland einleitete. Mausbach war 1977 in Peking und dort ein Unterstützer des damaligen Dissidenten Deng Xiaoping. Für die deutsche Öffentlichkeit prägte er den Begriff „Viererbande“.
Mausbach beeinflusste als Stadtplaner in den 1980er Jahren maßgeblich den avancierten Hochhausbau in Frankfurt am Main, danach prägte er den Stadtumbau in Bielefeld, das sich dann zur modernen Großstadt wandelte.

Florian Mausbach wurde aufgrund seiner Erfolge und seiner unangepassten Biographie im Jahr 1995 zum wichtigsten Städtebauer der Hauptstadt Berlin im neu gegründeten Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung berufen. Er leitete jüngst den Schlosswettbewerb und vergab den Bauauftrag an Franco Stella.

Als politisch interessierter und prägender Zeitgenosse hat er darüber hinaus in den 2000er Jahren maßgeblich die Initiative zur Errichtung eines Einheits- und Freiheitsdenkmals getragen. 2008 beschloß der Bundestag dann, dieses Denkmal auf der Berliner Schlossfreiheit zu errichten. Florian Mausbach hat sich darüber hinaus um den Denkmalschutz verdient gemacht, indem er den Bonner Regierungsbunker in Ahrweiler als eine Gedenkstätte des Kalten Krieges erhalten lassen konnte. Er erhielt dafür 2009 die Europa Nostra-Medaille zuerkannt.

Im Rahmen der Hamburger Wiederaufbau-Tagung spricht Florian Mausbach zum Thema:
Die Unfähigkeit zu erinnern – zum Streit um den Wiederaufbau bauhistorischer Symbole in den Hauptstadtplanungen von Berlin 1990-2009.

Der Vortrag findet statt im Neubau des Hauptgebäudes der Universität Hamburg, Edmund Siemers-Allee 1 in Rotherbaum (Bhf. Dammtor), Westteil, Raum 221 (2. Stock, über der Haupttreppe im Neubau).
Interessenten aus dem Fachpublikum und der Öffentlichkeit sind als Zuhörer/innen und Mitdiskutant/innen willkommen.

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