NewsPort - Kunst & Kultur aktuell
Kulturmagazin für den deutschsprachigen Raum
The Veils: Asphodels
- Geschrieben von Redaktion -
Asphodels, das siebte Studioalbum von The Veils, wurde fünf Tage lang in den Roundhead Studios in Aotearoa, Neuseeland, live auf Band aufgenommen.
Vor 21 Jahren wurde das Debütalbum der Veils, „The Runaway Found“ veröffentlicht, was den neuseeländischen Sänger und Songwriter Finn Andrews mit einer ihm eigenen Dosis existenzieller Ängste versorgte: „Ich habe das Gefühl, dass das neue Album das Endergebnis einer mittlerweile beunruhigend langen Musikkarriere ist“. „Ich denke, dass man nach dem 7. Album, ähnlich wie wenn man 40 wird, einfach aufhören sollte zu zählen. Ich habe auf meinem Weg viel gelernt, und das ist wohl auch der Sinn der Sache, und ich habe das alles in diese 9 Songs gepackt. Wie immer schreibe ich eigentlich nur über Liebe und Tod – es ist ein Zwang – und das ist auch hier wieder der Fall. Aber ich habe das Gefühl, dass ich diese Dinge, die in meinem Kopf herumschwirren, noch nie so direkt ausdrücken konnte wie jetzt. Ich war selten sehr lange stolz auf etwas, das ich gemacht habe, aber das hier fühlt sich anders an. Es steht auf einem starken Fundament, denke ich.“
Touch Nature
- Geschrieben von Claus Friede -
Die multimediale Ausstellung im Lentos Kunstmuseum in Linz präsentiert internationale Kunstschaffende, die Stellung beziehen zu den verheerenden politischen, ökonomischen, ökologischen und humanitären Auswirkungen des Anthropozäns.
Dabei wird deutlich, dass Künstlern nicht nur Missstände dokumentieren und Widerstand formulieren, sondern auch Utopien für einen achtsamen Umgang mit unserer Umwelt entwerfen.
Lost Places – Archäologie der Gegenwart
- Geschrieben von Redaktion -
Das Archäologische Museum Hamburg entführt seine Besucher in die faszinierende Welt der „Lost Places“ und zeigt – eingefangen in beeindruckenden Fotografien – spannende verlassene Orte in Hamburg, Deutschland und der Welt.
In der Ausstellung können Interessierte in diese vergessenen Orte eintauchen und dabei die verborgene Schönheit hinter den verfallenden Gemäuern entdecken. „Lost Places“ sind überwiegend architektonische Zeugen historischer Ereignisse: stillgelegte Industrieanlagen, ungenutzte U-Bahn-Tunnel, ehemalige Hotels und verfallene Herrenhäuser.
Thomas Rolf: Über die Wahrheit
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Gibt es ein größeres Thema als die Wahrheit? Diesem Problem widmet sich das Buch des Marburger Philosophen Thomas Rolf „Über die Wahrheit“.
Die Frage nach der Wahrheit beschäftigt seit biblischen Zeiten die Menschen – „Spricht Pilatus zu jm / Was ist warheit“, heißt es im Johannes-Evangelium in Übersetzung und Rechtschreibung Martin Luthers –, aber es ist nicht unbedingt ein vorwiegend theologisches oder religiöses Problem, sondern eine, wenn nicht gar die zentrale Frage von Metaphysik und Erkenntnistheorie. Seiner Antwort nähert sich der Autor in insgesamt fünf Kapiteln auf eben diesem Boden, wobei er sich eng an die Überlegungen Nicolai Hartmanns anlehnt.
Elfriede Lohse-Wächtler: „Ich als Irrwisch“
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Ihre Augen verfolgen einen noch, nachdem man die Ausstellung längst verlassen hat: Fragend, forschend, durchdringend – ein bohrender Blick aus grünen Katzenaugen, dessen Intensität man nicht vergisst.
„Ich als Irrwisch“, die großartige Hommage im Barlach Haus zum 125. Geburtstag von Elfriede Lohse-Wächtler versammelt an die 100 Werke aus ihrer Hamburger Zeit (1925–1931), darunter 15 Selbstporträts. Allein diese stilistisch sehr unterschiedlichen Selbstbefragungen lohnen den Weg in den bestechend schlichten von Friedrich Kallmorgen errichteten Bau im Jenisch Park.
Goldmedaille für „Vegetarisch“ von Paul Ivić
- Geschrieben von Marion Hinz -
Kulinarisches Highlight als Appetitanreger für Hobbyköche: Die besten Kochbücher des Jahres 2024 wurden bei einer feierlichen Gala in Hamburg mit dem „Deutschen Kochbuchpreis“ ausgezeichnet.
Nominiert waren bei der fünften Auflage des jährlichen Wettbewerbs die aktuell besten deutschsprachigen Kochbücher in 26 Rubriken von „Alpen“ über „Italien“ und „Orient“ bis „Wild“. Klar, dass die Creme de la Creme der Profiküche unter den ausgezeichneten Köchen und deren Büchern hier zu finden ist: dabei sind u.a. Ottolenghi und Jamie Oliver. In der Kategorie „Vegetarisch“ zeichnete die Jury das gleichnamige Buch von Paul Ivić mit der Goldmedaille aus.
Sylfide: „Blåt lys“
- Geschrieben von Redaktion -
Die junge dänische Musikerin Sylfide (Helene Dorthea Tungelund) schildert ihren Weg in die reiche Volkstanztradition ihres Landes:
„Vor zehn Jahren betrat ich einen Raum voller tanzender junger Menschen. Sie tanzten nicht wie in den angesagten Clubs. Nein, sie tanzten traditionelle Tänze zu den Klängen von Fiddle-Melodien. Sie bewegten sich in großen Kreisen, in Reihen und Paaren und hielten sich an den Händen.
Nobert Schmelz: Magic Moments
- Geschrieben von Marc Peschke -
Der Moment in der Fotografie. Das ist der besondere Bruchteil einer Sekunde, in der alles passiert. Doch der entscheidende Moment, der kommt nicht von allein.
Manchmal braucht man viel Geduld. Man muss auf ihn warten. Aber dann, ganz plötzlich, passiert es: Der magische Moment ist da.
Winterreise durch den Spessart
- Geschrieben von Marc Peschke -
In den Spessart geht es diesmal – wir haben es gar nicht weit. Von Süden kommend hinein in den großen Wald, ein Wald der Superlative sogar, ist er doch der größte zusammenhängende Laubmischwald Deutschlands.
Unweit von hier, in Hanau, wurden die Brüder Grimm geboren, die Märchensammler – und wie sie haben wir in all den Jahren Erinnerungen gesammelt: Der Spessart, dieser Naturraum zwischen Odenwald, Rhön und Vogelsberg, ist für die Menschen des Rhein-Main-Gebietes bis in den Würzburger Raum immer der Ort kleiner Fluchten gewesen – ein Blättermeer, ein Naturpark mit lieblichen Tälern, Bächen und Flüssen. Saale, Main, Kinzig und Sinn. Wie geht er noch, der alte Reim? Kinzig, Sinn und Main schließen rings den Spessart ein: das Mainviereck.
Wolfgang Welsch: „Wir sind schon immer transkulturell gewesen“
- Geschrieben von Dagmar Reichardt -
Der deutsche Philosoph Wolfgang Welsch wählt für sein neues Buch im Haupttitel eine These – „Wir sind schon immer transkulturell gewesen“ – und für den Untertitel einen bezeichnenden Zusatz: „Das Beispiel der Künste“. Letzteres mit gutem Grund, denn die Kunst war – und ist – Welschs „große Liebe“, wie er seinen KulturPort.De-Lesern bereits vor gut zwei Jahren im Interview über die von ihm in die Philosophie und Kulturwissenschaft eingeführte „Transkulturalität“ verraten hat.
Gleichzeitig ist der Untertitel seiner Neuerscheinung – „Das Beispiel der Künste“ – auch ein Versprechen, und zwar auf die vielfältigen transdisziplinären Verständnis- und Verständigungsmöglichkeiten, die sich eröffnen, wenn man weitere Untersuchungsgegenstände transkulturell ausleuchten wollte. Dabei umfassen „die Künste“ im Plural bei Weitem nicht nur die bildende Kunst, obgleich letztere Welsch seit seiner Münchner und Würzburger Studienzeit bis heute besonders am Herzen liegt.