NewsPort - Kunst & Kultur aktuell
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Jerron Paxton: Things Done Changed
- Geschrieben von Redaktion -
Als Jerron Paxton in Los Angeles aufwuchs, hatte er immer ein Ohr am Radio und saugte die Nuancen und die Geschichte der traditionellen schwarzen Musik auf, die ihn mit den Wurzeln seiner Vorfahren in den Südstaaten verbindet.
Als Songwriter, Erbe der Tradition und wandelnde, sprechende Jukebox nähert sich Paxton seinem Metier mit Humor und Ehrfurcht zugleich und stets mit einem Augenzwinkern. „Things Done Changed“ ist ein Album mit Songs, die wie aus einer Zeit vor fast einem Jahrhundert klingen, als Jazz und Blues ein Mittel zum eigenen, aber auch kulturellen Überleben gespielt wurden.
Philipp Hübl: Moralspektakel. Wie die richtige Haltung zum Statussymbol wurde und warum das die Welt nicht besser macht
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Politische Diskussionen oder gesellschaftliche Streitigkeiten scheinen heute mehr denn je von Moral bestimmt, aber tatsächlich gehe es bei der Empörung gar nicht um Moral, sondern um Selbstdarstellung, lautet die These Philipp Hübls.
Ziel sei die Präsentation seiner selbst als eines moralischen Menschen. Schließlich, weiß der Autor, habe die Evolution „unseren Geist so geformt“, dass uns Anerkennung über alles geht (schon um der Vermehrung willen…), und sie sei leicht zu erreichen über eine „Erotik der Tugenden“. Wokeness oder sprachliche Hypersensibilität gründeten nicht in ehrlicher Empörung, sondern seien von vornherein nach außen gerichtet und damit Teil des Balzverhaltens. Seine These begründet der Autor auf mehr als dreihundert Seiten, für die er bereits einen renommierten und hoch dotierten Preis erhalten hat, den „Tractatus Preis für philosophische Essayistik“ des Philosophicums Lech. Und auch in Besprechungen kann der Autor breite Zustimmung für sein Buch finden.
Nordische Filmtage Lübeck 2024: Neuentdeckungen und filmische Kleinode
- Geschrieben von Marion Hinz -
Das besonders Schöne an den Nordischen Filmtagen Lübeck (NFL) ist: hier gibt es nicht nur wunderbare neue Filme zu entdecken, die größtenteils erstmals im Kino gezeigt werden. Dort werden auch alte Filme gezeigt, Kleinode der nordischen Filmgeschichte.
So auch bei den 66. Nordischen Filmtagen vom 6. bis 10. November 2024.
add art 2024. Ein Besuch bei Hubert Neubacher von Barkassen-Meyer
- Geschrieben von Claus Friede -
Es gilt auch im Jahr 2024 Nachwuchskunst oder Sammlungen in diesmal achtzehn Hamburger Unternehmen zu entdecken. In gleicher Weise können die Besucher auch die Hamburger Wirtschaft kennenlernen sowie Unternehmer.
Es gibt jene Unternehmen, die seit Jahren schon dabei sind und die add-art-Freunde in ihren ausnahmsweise geöffneten Räumen, Kunst entdecken lassen. Es gibt jene, die ab und zu partizipieren und jene, die Neueinsteiger sind. In diesem Jahr sind es gleich sieben Unternehmen, die sich im Rahmen der add art erstmals präsentieren.
Melanie Möller: „Der entmündigte Leser“. Streitschrift für die Freiheit des Wortes
- Geschrieben von Marion Hinz -
Literatur muss frei sein und wild. Sie darf böse sein und muss auch wehtun können, sonst verliert sie ihren Reiz, sagt Melanie Möller.
Die Autorin weiß, wovon sie spricht: Melanie Möller studierte Latinistik, Germanistik, Geschichte und Altgriechische Philologie (Gräzistik) und promovierte über Stilkritik. Heute ist sie Professorin für Klassische Philologie/Latinistik an der Freien Universität Berlin. Und sie kämpft für die Freiheit der Literatur. „Für die Freiheit der Literatur“ ist auch der Untertitel ihres aktuellen Buches „Der* ent_mündigte Lese:r“. In ihrer Streitschrift fordert die Autorin einen Freiraum für ungeschützte Gedanken und scharfe Worte. Uns Lesern und Leserinnen beschert Melanie Möller im Kampf für die Freiheit des Wortes einen wilden Ritt durch mehrere Jahrhunderte Literaturgeschichte.
Charlie English: Wahn und Wunder. Hitlers Krieg gegen die Kunst
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Adolf Hitler bescheinigte sich selbst künstlerisches Talent, aber zu seinem Kummer stand er damit weitgehend allein, und so können wir verstehen, dass der Kampf gegen begabtere Künstler einen zentralen Teil seines Programms bildete. Ein besonders infames Kapitel war die Ermordung der Patienten, die die „Bildnerei der Geisteskranken“ geschaffen hatten.
Die von den Nationalsozialisten gleich zu Beginn ihrer Herrschaft vorgenommene Bücherverbrennung – „Ich übergebe den Flammen…“ – ist bis heute hinreichend bekannt, und auch die entsprechende Veranstaltung aus dem Bereich der bildenden Kunst ist keineswegs vergessen.
Melania G. Mazzucco: Die Villa der Architektin
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Plautilla Bricci ist bereits 47 Jahre alt, als sie 1663 aus einer Kutsche steigt, um an der Zeremonie der Grundsteinlegung für die Villa Benedetti teilzunehmen. Für sie ist es ein großer Moment. In Rom ist sie als Malerin bekannt. Doch hier tritt sie zum ersten Mal öffentlich als Architektin in Erscheinung.
Der Abt Elpidio Benedetti (1610–1690) hat sie mit dem Entwurf und Bau der Villa beauftragt, die auf dem Monte Giano über Rom thronen wird, ein außergewöhnlich hoher, schmaler Palazzo. Auf der Versammlung von Priestern, Arbeitern und dem französischen Botschafter mit seinem Gefolge ahnt niemand, dass den Bauherrn und die Architektin schon seit Jahrzehnten eine heimliche Liebe verbindet.
Yusuf Sahilli: Lost In A Crowd
- Geschrieben von Uta Bretsch -
Yusuf Sahilli ist ein kosmopolitischer Pop-Erfinder. Auf seinem neuen Album „Lost In A Crowd“, hat er den Fundus seiner musikalischen Einflüsse souverän austariert, um zu einer neuen urbanen Klangsprache mit vielen Gesichtern, Facetten und Perspektiven zu finden.
Eine Idee jagt die nächste, Sahillis explosives Farbspektrum und harmonischer Reichtum umarmen den ganzen Planeten.
„Flowers Forever – Blumen in Kunst und Kultur“
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Der Titel klingt harmlos, fast langweilig, die Ausstellung jedoch überrascht nicht nur mit unerhört kritischen Inhalten, sie fasziniert und bezaubert auch wie kaum eine ihrer Art: „Flowers Forever – Blumen in Kunst und Kultur“ im Bucerius Kunst Forum geht tatsächlich bis an die Schmerzgrenze.
Bei dem Thema denkt man sicher zunächst an niederländische Blumenstillleben des 17. Jahrhunderts und die Blumenwiesen Claude Monets. Doch damit ist die Rolle der Blumen längst nicht erschöpft.
Die „Spatriati“: Interview mit Autor Mario Desiati
- Geschrieben von Dagmar Reichardt -
„Expats“, die „Unbestimmten“, „Grenzgänger“, „Ausgestoßenen“, „Unangepassten“ oder „modernen Nomaden“ – randständig, oft alleinstehend, unbehaust und nach Liebe suchend: Das sind die „Spatriaten“ – Italienisch: „Spatriati“ – oder Menschen, die in kein Klischee passen, schwer einzuordnen sind und sich ohne festen emotionalen Wohnsitz auf der Suche nach der eigenen Identität und Sexualität ins Leben eines kosmopolitischen Europas stürzen. Ihre fluiden Seelenlandschaften ergründet der apulisch-römische Autor mit Faible für Berlin Mario Desiati in seinem Roman „Spatriati“ (2021).
Zuletzt live auf der weltweit größten, 76. Buchmesse in Frankfurt – mit Italien als Ehrengast – zu erleben, zu hören und zu sehen, wurde Desiatis Roman 2022 mit dem renommierten italienischen Strega-Preis für dieses soeben auf Deutsch unter dem gleichnamigen Titel „Spatriati“ (2024) erschienene Werk ausgezeichnet. KulturPort.De hat sich diesen Anlass für ein Gespräch nicht entgehen lassen.