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Zehn historische Romane standen auf der Shortlist für den „Goldenen Homer 2024“, der seit 2014 alljährlich in Ingolstadt verliehen wird.

Die aktuelle Preisverleihung fand erstmals in Lübeck statt. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau. Gefeiert wurde der historische Roman in all seiner Vielfältigkeit im ehrwürdigen Audienzsaal des Rathauses.

 

Eine weitere Premiere: erstmals lasen die Nominierten am Abend vor der Preisverleihung aus ihren Werken. So geschehen im Lübecker Scharbausaal. Hier hatten die Zuhörer die Möglichkeit, für den neuen Publikumspreis ihren Roman-Favoriten zu wählen. Das erhöhte die Spannung bei der Preisverleihung, moderiert von Bettina und Christian Aust, musikalisch begleitet von Hanna Szperalski (Sopran) und Jara Elena Egen (Harfe). Bürgermeister Lindenau betonte in seinem Grußwort, die Durchführung der Homer-Literaturpreisverleihung unterstreiche die Bedeutung Lübecks als Literaturstadt. Neben den altbekannten literarischen Größen der Hansestadt wie Thomas Mann und Günter Grass hob Jan Lindenau auch Ida Boy-Ed und Erich Mühsam als bedeutende Literaten Lübecks hervor. Heutigen Schriftsteller, die historisch unterwegs sind, legte er Lübeck als Fundgrube ans Herz: „Einmal durch Lübeck gehen und man hat genug Stoff für historische Geschichten“, warb er für „seine“ Stadt.

 

GH Auerswald Bettina Christian Aust 1

1. Vorsitzende HOMER - Historische Literatur e.V.: Christina Auerswald (links). Moderation: Bettina und Christian Aust. Foto: Marion Hinz.

 

Den Publikumspreis erhielt René Anour für seinen Roman „Die Totenärztin. Schattenwalzer“ (Rowohlt). Hier dreht sich alles es um einen heiklen Fall in Wien im Jahr 1909. Die junge Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann wird mit ihrem Kollegen Franz an die Britische Botschaft gerufen. Ein Diplomat wurde hier tot aufgefunden: nackt, auf seinem Schreibtisch, umgeben von Rosen. Ein kniffliger Fall nimmt seinen Lauf… Mit dem Goldenen Homer ausgezeichnet wurde Michael Römling für „Tankred“, Band 1-3. Erzählt wird die Geschichte eines lothringischen Adligen, der nach einer familiären Intrige ins Kloster gesperrt wird und dort zum Bibliothekar aufsteigt.

 

Den Silbernen Homer erhielt Noah Martin für „Florentina. Im Glanz der Medici“ (Droemer). 1469 feiert ganz Florenz die Hochzeit von Lorenzo de‘ Medici, Sohn der märchenhaft reichen Bankiersfamilie und künftiger Herrscher. Drei Hochzeitsgäste ahnen nicht, wie eng ihr Schicksal mit dem der Stadt verknüpft ist. Ein gefährliches Spiel aus Intrigen, Politik und Verrat beginnt, das tödlich enden wird… Den Bronzenen Homer erhielt Ulrike Fuchs für ihren Roman „Reporterin für eine bessere Welt“ (Piper). In dieser Romanbiografie erzählt Ulrike Fuchs von Nellie Bly und deren 1887 in New York erschienenen Reportage über die schrecklichen Zustände in einer Nervenheilanstalt für Frauen, in die sie sich selbst für die Recherchearbeit unter falschem Namen für zehn Tage einweisen ließ. Ihr Bericht schlug damals hohe Wogen in der Politik, bewegte ein Umdenken in der Gesellschaft und veränderte das Leben vieler Frauen ihrer Zeit.

Lesbarkeit, Figuren, Plot, Atmosphäre, Spannung und Historientreue waren die Kriterien, nach denen die 6-köpfige Jury ihre Auswahl traf und die Preisträger ermittelte. Das alles traf in hoher Qualität auch auf alle anderen Nominierten der Shortlist zu, die hier gerne benannt werden sollen: Andreas J. Schulte: „Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs“ (emons);  Inès Keerl: „Die Löwin vom Tafelberg - Catharina Ustings kühner Weg in die Freiheit“ (emons); Jørn Precht: „Die Heilerin vom Rhein“ (Piper); Erika Weigele: „Der Buchmaler von Zürich“ (Gmeiner); Nadja Raiser: „Die Weltenseglerin“ (Droemer); Ingo Gach: „Das Blutgericht von Köln“ (emons). Die Liste der Nominierten wurde vom Verein Goldener Homer nach dem Zeitalter, in dem das Buch handelt, erstellt und nicht alphabetisch.

 

Die Romane für den Wettbewerb werden jedes Jahr von den Verlagen der D.A:CH-Region eingereicht (Deutschland, Österreich und Schweiz). Die drei Bücher der Shortlist mit der höchsten Gesamtpunktzahl werden mit dem Goldenen, Silbernen und Bronzenen Homer geehrt. Ein Preisgeld gibt es nicht, der Goldene-Homer-Preis besteht aus einer Medaille, einer Urkunde und einem symbolischen Geschenk.


HOMER Literaturpreise 2024

HOMER - Historische Literatur e.V. Wildbuschweg 8, 04319 Leipzig

Weitere Infos unter: https://homer-historische-literatur.de/homer-literaturpreise/

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