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„Land, Country and Urban Age“ beschäftigt sich mit dem Verhältnis des Menschen zum eigenen Land, den (Arbeits-) Bedingungen des Lebens, die durch das Land bedingt sind und mit Übergangssituationen zwischen Stadt und Land. Stichworte wie Landflucht, Emigration, mangelnde Bildung und Armut auf dem Land sowie ländliches und landwirtschaftliches Leben prägen die Fotoarbeiten, die von 37 Fotografen aus der ganzen Welt stammen. Kulturelle Expansion und Konsumismus prägen die fotografische Debatte. Wie bereits in den vergangenen Jahren, zeichnet sich „Noorderlicht“ dafür aus, dass die Ausstellungsmacher kompromisslos diese Debatte führen und dies tut den Ausstellungen gut, weil sie aufwühlen.
Nadav Kander fokussiert den Langen Fluss, den Yangtze. Er reiste über 6.000 Kilometer und dokumentierte das Leben an der Lebensader Chinas – in all seinen Ausprägungen. Wie sehr und schnell sich dieses am Strom verändert und wie schwierig es für die Menschen ist, mit der Entwicklung Schritt zu halten, zeigen die farbigen Großformate überdeutlich.
Evzen Sobeks Serie „Life in Blue“ hinterfragt in humorvoller Art das Leben an einem tschechischen Wasserreservoir. Seine abgelichteten Protagonisten genießen ihre Erholung in einer Umgebung, die den Charme eines Warenhauskatalogs hat, sauber, kleinbürgerlich und irgedwie komisch.
Die Rumänin Larisa Sitar präsentiert „Home Palace“, eine Reihe von privaten Bauruinen und unfertigen Häusern mitten in der Landschaft. Als schönes Heim gedacht, wirken die Gebäude wie hässliche und künstliche Statements und erzählen entweder vom Ruin oder von sukzessiver Bautätigkeit. Hat man Geld, wird weitergebaut.

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„Warzone“ zeigt Werke von vierzig Fotografen. Kriegsgebiete auf der ganzen Welt stehen im Zentrum der Ausstellung, die in der beklemmenden Atmosphäre des ehemaligen Gefängnisses präsentiert wird. Dazu kommen – formal richtig gedacht – extra eingebaute und in olivgrün gestrichene Wände sowie lapidar, oft mit Pinwand-Nadeln befestigte Fotografien, die sich teilweise überlappen. Das vermittelt dem Besucher den Charakter von zeitlicher Begrenztheit und Improvisation. Beklebt wie die Innenseiten von Spintschränken oder der Fotosammlung von den liebsten Angehörigen von Soldaten, die sie an ihrem Ruhequartier angebracht haben. Oft vermischen sich die Fotografien verschiedener Kriegsschauplätze und Autoren.
Beeindruckend sind die Portraits junger, amerikanischer Marines in Afghanistan des Kanadiers Louie Palu. Den Gesichtern sieht man den Stress und die Erschöpfung der täglichen Gefechte in der Provinz Helmand an, denn Palu fotografierte sie direkt nach Kampfhandlungen und Patrouillenfahrten.
Der in der Schweiz lebende deutsche Fotograf Christoph Bangert zeigt eine Auswahl an Werken, die er zwischen 2005 und 2007 im Irak schoss. Damals war er "embedded" für die New York Times im Kriegsgebiet und dokumentierte diese extrem gewalttätige Zeit mit eindrucksvollen Fotos, denen man die Situation glaubt, in denen sie aufgenommen wurden.

Von Ost-Timor über Bosnien und dem Kosovo, Kongo und Ruanda bis zu dem Trainingscamps der USA für Kriegseinsätze in der Wüste von Nevada, fehlt kaum ein Krisenherd - und irgendwie sind sie alle gleich!

Auch in der "Warzone"-Präsentation spielt der Begriff Landschaft eine Rolle: eine komplexe und psychologische, denn auch die inneren Landschaften der Soldaten und Kriegsparteien werden im Sinne des politischen Daseins thematisiert.

17. Noorderlicht Photofestival, noch bis 31. Oktober 2010:
Fries Museum, Turfmarkt 11, NL - 8911 KS Leeuwarden
Blokhuispoort, Blokhuisplein 40, NL - 8911 LJ Leeuwarden

Fotonachweis:
Header: Jack Nickerson (Detail)
Galerie "Land":
1. Jackie Nickerson (USA/Irland)
2. Nadav Kander (Israel)
3. Evzen Sobek (Tschechien)
4. Laris Sitar (Rumänien)
5. Tessa Bunney (UK)
6. Corinne Silva (UK)
Galerie "Warzone"
1. Louie Palu (Kanada) - Afghanistan
2. Kalpesh Lathigra (UK) - Irak
3. Christoph Bangert (Deutschland) - Irak
Alle Abb. © Noorderlicht Photofestival, www.noorderlicht.com

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