Fotografie

Im Studio des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund wird heute spätnachmittags die Ausstellung „In Räumen. Jörg Winde Fotografien 1984–2024“ eröffnet.

Der Fotograf und Fachhochschul-Professor Jörg Winde fotografiert Räume und findet dabei Bilder, die von Menschen erzählen, ohne sie selbst zu zeigen. In der Ausstellung wird eine Auswahl von zwölf Serien aus 40 Jahren seiner Arbeit präsentiert.

 

Jörg Windes Fotografien hinterfragen vom Menschen geschaffene Räume, Bauten und Landschaften. Seine Motive findet der Fotograf sowohl im eigenen Lebensumfeld als auch im In- und Ausland: Es sind private Innenräume von Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, Industrieanlagen, Ruhrgebietslandschaften, aber auch Orte repräsentativer Macht oder Bauten wichtiger Architektinnen und Architekten. Gemeinsam ist diesen Arbeiten der Wunsch, die Welt zu erfassen: im Inneren, im Äußeren, in der Tiefe – mal mit weitem Blick, mal auf das Detail fokussiert.

 

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Wenn Räume Geschichten erzählen

Jörg Winde fotografiert seit mehr als vier Jahrzehnten Räume im Inneren- und Äußeren auf der Suche nach Orten und ihren Geschichten. Sein Themenspektrum umfasst Privaträume, Repräsentationsräume, Landschaften, Industrieanlagen und Architektur. Er befragt die von Menschen geschaffene Räume, Bauten und Orte und findet dabei Bilder, die vom Menschen erzählen, ohne diesen selbst zu zeigen.

 

Das frühe Werk von Winde ist durch kühle Abstraktion gekennzeichnet, später werden Sozialstudien an Orten am Rande unserer Wahrnehmung zentral. Die Neugier am Gebauten und Arrangierten führt ihn an Orte, die für uns im Verborgen liegen: ein Dachboden im polnischen Łódź, eine Lackierkabine im französischen Château Thierry, der Regierungspalast in Belgrad, die Peripherie der Städte im Ruhrgebiet, Bürgermeisterzimmer in der deutschen Mittelprovinz. Befremden und Faszination zugleich halten sich die Waage in der bildnerischen Formulierung seiner Bilder. Gestalterische Werkzeuge sind präzise Kompositionen und das Spiel mit Licht.

 

Jörg Winde arbeitet an freien Themen, die er über Jahre, manchmal Jahrzehnte hinweg, zu Serien verdichtet. Die Auswahl einzelner Bildgruppen für diese Ausstellung sowie ihre Anordnung im Raum unabhängig von der Entstehungszeit erzeugen wirksame „Begegnungen“ mit der Vielzahl von Themen und fotografischen Methoden. Die Retrospektive lädt dazu ein, die vielfältigen Fassetten und Gegensätze im Werk Windes zu entdecken.

 

Jörg Winde, geboren 1956 in Köln, studierte Fotodesign an der FH Dortmund und Kommunikationsdesign an der GH Wuppertal. Seit 1984 ist er als Fotograf in den Arbeitsfeldern Architektur-, Interieur- und Industriefotografie tätig. Neben seiner freiberuflichen Arbeit widmete er sich in zunehmendem Maße freien dokumentarischen Projekten im In- und Ausland. 1999 wurde er an die Fachhochschule Dortmund als Professor für Fotografie berufen, wo er bis 2024 lehrte. Er lebt in Bochum und ist Mitglied im Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF) und in der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Seine Arbeiten sind in zahlreichen Publikationen, Einzel- und Gruppenausstellungen veröffentlicht sowie in Museumssammlungen vertreten.


In Räumen. Jörg Winde. Fotografien 1984-2024.

Vom 5. September 2024 bis 23. Februar 2025, im Studio des Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3, in 44137 Dortmund.

Öffnungszeiten: Di, Fr, Sa, So: 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Mi, Do: 11:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Montags geschlossen

Kuratoren: Dr. Nassrin Sadeghi und Dr. Christian Walda (Stellv. Direktor Museum für Kunst und Kulturgeschichte)

- Weitere Informationen (MKK)

- Weitere Informationen (Jörg Winde)

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