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Seit 1983 vergibt das Museum der Moderne Salzburg alle zwei Jahre einen Preis für Fotokunst. Seit 2007 wird dieser Preis von der Familie Breicha gefördert und als „Otto-Breicha-Preis für Fotokunst – Museum der Moderne Salzburg“ an eine:n österreichische:n oder in Österreich lebende:n Fotokünstler:in verliehen. Der Preis ist nach Otto Breicha, dem Gründungsdirektor der Modernen Galerie und Graphischen Sammlung – Rupertinum, der Vorläuferinstitution des heutigen Museums der Moderne Salzburg, benannt.


Bisherige Preisträger:innen waren u. a. Friedl Kubelka, Seiichi Furuya, Peter Dressler, Margherita Spiluttini, Leo Kandl, Lisl Ponger, Marina Faust und zuletzt Anna Jermolaewa.

Die Trägerin des 19. Otto-Breicha-Preises ist Sophie Thun. Die Jury, bestehend aus Christa und Saskia Breicha, Anna Jermolaewa (Otto-Breicha-Preisträgerin 2021), Johan Nane Simonsen (Fotogalerie Wien), Harald Krejci (Museum der Moderne Salzburg) und Katharina Ehrl (Museum der Moderne Salzburg) begründet ihre einstimmige Entscheidung wie folgt:

Sophie Thun fordert mit ihren Arbeiten die Grenzen des traditionellen fotografischen Prozesses heraus und stellt eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der (Technologie-) Geschichte der analogen Fotografie dar. Zudem sind ihre Bilder und Installationen nicht nur das Ergebnis analogen Fotografierens, sondern reflektieren das Medium auch als lebendigen Prozess. Seitdem Thun 2014 zum ersten Mal die Kamera auf sich gerichtet hat, ist sie zeitgleich Autorin, Model und Produzentin ihrer Fotografien. In diesen exponiert sie sich und ihren Körper und nimmt so Bezug auf den weiblichen Akt in der Kunstgeschichte. Durch ihre Arbeit verschafft sie zudem immer wieder anderen Künstlerinnen und Künstlern Sichtbarkeit. Ihre emanzipatorische Herangehensweise stellt sie in die Tradition wegweisender westlicher Künstlerinnen und trägt zu einer fortlaufenden Diskussion über Selbstbestimmung und die Repräsentation des weiblichen Körpers bei.

Der Preis ist mit 7.500 Euro höher dotiert als bisher und wird alle zwei Jahre vergeben. Die Werke der Künstlerin sind derzeit in ihrer ersten großen musealen Einzelausstellung im Museum der Moderne Salzburg zu sehen. Dort realisierte Sophie Thun eine umfassende Installation mit fotografischen Arbeiten über das gesamte erste Stockwerk.

Über Sophie Thun
Sophie Thun (1985, Frankfurt am Main, DE) ist in Warschau aufgewachsen. Heute lebt und arbeitet sie in Wien und Berlin. Sie studierte Grafik an der Akademie der bildenden Künste in Krakau (2004–2010), danach Malerei und später Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Derzeit ist sie Vertretungsprofessorin für Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf.
Thun ist Mitglied in verschiedenen Kunsträumen und Kollektiven. Seit 2021 ist sie Vorstandsmitglied der Vereinigung bildender Künstler*innen Wiener Secession.

Zu ihren jüngsten Einzel- und Doppelausstellungen gehören I Don’t Remember a Thing: Entering the Elusive Estate of ZDZ, Kim? Contemporary Art Center, Riga, LV, Förderstipendium. Sophie Thun und Sara Cwynar, Art Foyer, Kunststiftung DZ Bank, Frankfurt am Main, DE (beide 2021), Trails and Tributes, Kunstverein Hildesheim, DE (2022), Sophie Thun: Leaking Times, Cukrarna, Ljubljana, SI (2023), The Uncontrolled Aspect of Rushing into Position, SOPHIE TAPPEINER, Wien, AT, Stolberggasse zu Friedrichstraße zu Grabbeplatz, Kunsthalle Düsseldorf, Biennale for Visual and Sonic Media – düsseldorf photo+, DE, What do you do in bed?, mit Joanna Wós, Gdańska Galeria Miejska, Danzig, PL, und Sophie Thun. Zwischen Licht und Wand, Museum der Moderne Salzburg, AT (alle 2024).

 

Quelle: Museum der Moderne Salzburg

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