Unter der Leitung von John Storgårds präsentiert die Junge Deutsche Philharmonie Werke von Bartók, Pintscher und Sibelius in Aschaffenburg (13.03.), Friedrichshafen (14.03.), Wien (17.03.), Berlin (19.03.) und Dresden (20.03.). Solistin wird die kanadische Geigerin Leila Josefowicz sein.
Mit den fünf Konzerten dieser Tournee beschließt die Junge Deutsche Philharmonie ihre Composer in Residence-Saison mit Matthias Pintscher: Diesmal steht sein einsätziges Violinkonzert Mar’eh im Mittelpunkt des Konzertprogramms, das die kanadische Geigerin Leila Josefowicz interpretieren wird. „Ich versuchte“, erinnert sich Matthias Pintscher an die Entstehung von Mar’eh, „ein Violinkonzert im 21. Jahrhundert in einem großen Bogen zu zeichnen, ohne den Pinsel abzusetzen, eine große Leinwand zu bemalen. Ähnlich also, wie japanische Künstler dreißig Jahre für eine Kalligrafie studieren und meditieren – und dann in einem Guss eine endgültige Zeichnung erstellen.“
Matthias Pintscher, der mit dem orchestereigenen Programmausschuss alle Konzertprogramme der Saison 2023/24 gemeinsam geplant hat, brachte auch Béla Bartók als weiteren Komponisten für das Frühjahrsprogramm in die Diskussion ein. Zu Beginn der Konzerte wird Der wunderbare Mandarin in der Orchesterfassung zu hören sein. „Ich mache mir schon Gedanken zum Mandarin; es wird eine höllische Musik, wenn sie gelingt. Am Anfang (…) erklingt schrecklicher Lärm, Geklirre, Gepolter und Getute (…)“, so Bartók zu seinem Ballett, das die Zuhörer*innen in die tosenden Dissonanzen der Großstadt entführt. Der Mandarin provozierte nach der Uraufführung 1926 in Köln einen Skandal, und das Ballett wurde zu Bartóks Lebzeiten nicht mehr auf die Bühne gebracht.
Das Konzert in Wien wird mit Johannes Brahms‘ Tragischer Ouvertüre eingeleitet, die der Komponist als „weinendes Gegenstück“ zu seiner Festouvertüre bezeichnete. 1880 im österreichischen Ischl komponiert, dominiert das Werk zu großen Teilen eine dunkle, düstere Klangfarbe, bevor es am Ende mit Schwung in ein starkes Finale überleitet.
In ganz andere Welten führt schließlich Jean Sibelius‘ 2. Sinfonie, die mit einer neuartigen, individuellen Tonsprache ganz von Naturstimmungen und verwunschenen Sagenwelten lebt: Bis heute ist sie Sibelius‘ meistgespielte Sinfonie – nicht zuletzt wegen des überwältigenden letzten Satzes. John Storgårds, mit dem die Junge Deutsche Philharmonie zum ersten Mal zusammen zusammenarbeitet, hat das Werk bereits viele Male in Finnland und weltweit dirigiert und wird versuchen, dieses von Erwartungen an die traditionelle Aufführungspraxis zu befreien.
Dem gemeinsamen Musizieren sehen Orchester und Dirigent gleichermaßen gespannt entgegen: „Wenn wir gleich auf hohem Niveau miteinander arbeiten (…) dann haben wir viel Zeit, um auf Details der Interpretation einzugehen. Dann können wir am Klang arbeiten und uns mit den verschiedenen Stilen der Komponisten wirklich auseinandersetzen“, so Storgårds im Vorgespräch mit dem Orchestervorstand. „Manchmal hat man im Betrieb zu wenig Zeit, um eine tiefere Auseinandersetzung herbeizuführen. Das wird bei uns nicht der Fall sein, und darauf freue ich mich.“
AURA
Quelle: OPHELIAS Culture PR
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