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Der Vorverkauf für die 15. Lessingtage – Um alles in der Welt vom 18. Januar bis 4. Februar 2024 ist gestartet. Für die Eröffnungsrede am 21. Januar freuen wir uns eine ganz besondere Stimme gewonnen zu haben: Luisa Neubauer. Als deutsches Gesicht von „Fridays for Future“ schlägt sie das Generalthema an, das uns alle beschäftigt: die Zukunft unseres Planeten. Zum Thema Klima startet auch Kübra Gümuşay ihr neues Gesprächsformat Utopia Talks am 29. Januar im Nachtasyl mit der Transformationswissenschaftlerin Maja Göpel.

 

Gleich zu Beginn der Lessingtage am 20. Januar ist Publikumsliebling Yael Ronen mit Planet B – einer aberwitzigen Castingshow mit hinreißender Musik über den bevorstehenden Weltuntergang – wieder zu Gast am Alstertor. Mit Fragen über Transformation, Natur und Zukunft geht es auch weiter: Milo Rau, neuer Intendant der Wiener Festwochen, hat mit seiner belgischen Kompanie vom NTGent in Brasilien das Projekt Antigone im Amazonas entwickelt: Ist Widerstand gegen Naturvernichtung möglich? Zu sehen am 23. und 24. Januar.


Eine andere Art von Veränderung strebt ein Schaf an, in der poetischen Aufführung The Sheep Song (am 27. und 28. Januar) des belgischen Kollektivs FC Bergman. Weltweit auf allen Festivals unterwegs, aber fast nie in Deutschland, und coronabedingt bei den Lessingtagen 2022 ausgefallen, geht es in dieser bildgewaltigen Ballade ohne Worte tatsächlich um Schafe. Oder doch um Menschen? Ein Schaf möchte gern seine Herde verlassen und etwas anderes werden, dem Schicksal, den Gesetzen, der Physik trotzen… Mit dabei auf der Bühne: zehn echte Schafe!

 

Erstmals in Deutschland präsentieren wir die 30-jährige belgische Regisseurin Lisaboa Houbrechts. Sie blickt in die dunkle Vergangenheit ihrer eigenen Familiengeschichte, der man nur schwer entrinnt, mit dem Ziel, dennoch zukunftsfähig zu werden. In Grandpa Puss; or how God disappeared zeigt sie am 2. und 3. Februar mit ihrem Ensemble und der großartigen niederländischen Schauspielerin Elsie de Brauw emotional bewegendes musikalisches Theater über das Verschwinden von Gott als heilender Instanz, verwoben mit Bachs Johannes-Passion.

 

Aus der Spirale der Gewalt auszubrechen suchen auch die Protagonistinnen von Green Corridors – Vermessung eines Krieges, erzählt mit einer brillanten ukrainisch-deutschen Besetzung von Frauen auf der Flucht nach Europa - zu sehen am 21. und 22. Januar. Eine weitere neue Regiehandschrift ist der cineastisch geprägte polnische Künstler Łukasz Twarkowski mit seinem Science-Fiction Thriller The Employees (26. und 27. Januar) von den Angestellten der Zukunft und den Humanoiden um sie herum. Welche zwischenartlichen Beziehungen entwickelt der Mensch zur KI? Beide Gastspiele sind in der Gaußstraße zu erleben.

 

Erstmals als Regieteam präsentieren sich auch Evgeny Kulagin und Ivan Estegneev mit der Uraufführung von Apocalypse Tomorrow, einer tanzchoreografisch-schauspielerisch geprägten Arbeit aus der im Aufbau befindlichen Truppe „Kirill & Friends“, rund um Thalia Artist-in-residence Kirill Serebrennikov.


Und wie ist eigentlich der biblische Satz „Macht euch die Erde untertan“ zu verstehen? Fing hier das Unheil an? Wie ist unser Verhältnis zur Natur? Dieser zentralen Frage gehen wir in der Langen Nacht der Weltreligionen nach. Als besonders spannende Gäste haben sich Meeresbiologin Antje Boetius und Autor Philipp Blom angekündigt.

 

Das letzte Gastspiel am 3. und. 4. Februar in der Gaußstraße zeigt Hamburg-Star Nino Haratischwili erstmals als Regisseurin. Je drei deutsche und drei georgische Schauspielerinnen aus Tbilisi spielen Aglaia Veteranyis legendären Roman Warum das Kind in der Polenta kocht – ein Abend über das Fremdsein nach der Flucht, über den Versuch einer rumänischen Zirkusfamilie, im westlichen Exil zu überleben…

 

And last but not least stehen noch zwei Eigenproduktionen an: mit Luk Perceval eröffnet ein früher Pionier der europäisch arbeitenden Regiegeneration das Festival. Seine Inszenierung von Falladas Wolf unter Wölfen (Premiere am 18. Januar) knüpft an seine berühmt gewordene Inszenierung „Jeder stirbt für sich allein“ an. Einen Tag später in der Gaußstraße zeigt Mattias Andersson, Autor, Regisseur und Intendant des Stockholmer „Dramaten“, erstmals in Deutschland Ingmar Bergmans berühmten Film Schande(Uraufführung am 19. Januar) als Bühnenfassung. Dort verschanzt sich ein Künstlerpaar vor der Realität eines Krieges und wird von der Wirklichkeit gnadenlos eingeholt…

 

Quelle: Thalia Theater GmbH

 

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