In einem liebevoll gestalteten, großzügig illustrierten Bändchen stellt der bekannte Affenforscher Volker Sommer Affen vor – alle möglichen Arten mit Ausnahme der Menschenaffen. Das kleinformatige Buch ist bereits die 94. Nummer der von Judith Schalansky herausgegebenen „Naturkunden“.
Der Autor ist Professor in London und seit vielen Jahren ein profilierter Primatologe mit zahlreichen Exkursionen in die Wälder Asiens und Afrikas. Und dazu ist er ein umtriebiger und vielseitiger Autor – von Büchern wie von Artikeln für die verschiedensten, keinesfalls nur wissenschaftlichen Zeitschriften.
Insgesamt dürfte er zu den wichtigsten Vertretern des Darwinismus zählen. In seinem Buch „Darwinisch denken“ erzählt er selbst davon, dass er sich bei Grenzkontrollen als „Darwinist“ eintrage, wenn er nach seinem Bekenntnis gefragt werde. Soll man daraus schließen, dass der Darwinismus für ihn eine Religion darstellt? Bei einem Mitglied der Giordano-Bruno-Stiftung liegt dieser Verdacht nahe.
Ein ganz eigenes Thema, von Sommer eingangs seines Buches angesprochen, ist die Kulturgeschichte des Affe-Mensch-Verhältnisses, das vor etlichen Jahren von Hans Werner Ingensiep in seinem Buch „Der kultivierte Affe“ vorbildlich behandelt wurde. Das Buch beschreibt die Stellung des Affen in der Antike und in außereuropäischen Kulturen, in der Bibel und noch dazu in der europäischen Aufklärung. Und schließlich geht der Autor auch auf die Philosophische Anthropologie ein, in deren Hauptwerken immer wieder auf Affen geschaut wird: Meist so, dass eine wirkliche Kluft zwischen Affe und Mensch angenommen wird.
Wie die meisten seiner Kollegen hält Ingensiep das nicht für richtig, und auch Sommer denkt nicht so; und überhaupt argumentieren Zoologen in einer anderen Weise als Helmuth Plessner, Max Scheler oder Arnold Gehlen. Nach einem „Ouvertüre“ überschriebenen Kapitel, in dem Sommer das kulturell und historisch wechselhafte Verhältnis des Menschen zum Affen darstellt, wendet sich der Autor insgesamt sieben Themen zu, in denen er uns das Leben dieser Tiere näherbringt, wobei er immer wieder ihre Nähe zu uns andeutet. Zunächst zeigt er, wie problematisch die übliche Einteilung der Affen ist. Noch unumstritten scheint der Unterschied zwischen den beiden wichtigsten Gruppen der Affen, den „Feuchtnasen“ und den „Trockennasen“. Sommer stellt die generellen Schwierigkeiten einer differenzierteren Arteinteilung dar, über deren Kriterien sich die Fachleute keinesfalls einig sind. In den anschließenden Kapiteln wird das Leben, ja sogar der Alltag der Affen vorgestellt, vom „Wandern und Wohnen“ über Ernährung, Vermehrung und soziales Leben bis hin zu der Frage, ob Affen Tod und Sterben realisieren.
Alle Kapitel sind reich illustriert – es sind geschickt ausgesuchte Abbildungen aus allen Herren Länder und allen möglichen Epochen: ein mittelalterliches Bild, eines von Henri Rousseau, Illustrationen aus Lexika des 19. Jahrhunderts… Den Band schließen zehn Portraits von Affen ab, wobei „Portrait“ zweifach verstanden werden darf: Es meint ebenso den Text Sommers wie auch sehr schöne Illustrationen aus der Hand von Falk Nordmann, einem auf Tierbilder spezialisierten Zeichner und Künstler, dem es gelungen ist, die Haltung und vor allem die Bewegung der Tiere einzufangen.
Also alles gut? Keine Einwände? Doch, und zwar ein ganz genereller. Es geht um das Verhältnis von Affe und Mensch, das von Sommer als ein fast geschwisterliches beschrieben wird – wie schon in den Bestsellern von Desmond Morris („Der nackte Affe“ 1967), von Frans de Waal („Der Affe in uns“, 2005) und vielen anderen Büchern, die weniger unser Bild vom Affen als vielmehr unser Selbstbild geformt haben. Ist es wahr, was Peter Gabriel erst neulich in einem Interview sagte, sind wir tatsächlich „Affen, die vergessen haben, woher wir kommen“? Gibt es also bloß einen graduellen Unterschied zwischen diesen Tieren und uns? Sollte man wirklich von „Menschen und anderen Tieren“ sprechen, wie es sich längst eingebürgert hat? Ist also der Mensch, wie Sommer schreibt, in Wahrheit nicht mehr „als eine besondere Art von Tier“ und entsprechend der „Affe als Denker“ ein „beunruhigender Doppelgänger“ des Menschen? Können wir zustimmen, wenn das „Great Ape Project“ „Menschenrechte für die Großen Menschenaffen“ einfordert? Vor allem sollen die Tiere vor Versuchen bewahrt werden, Aber ist das allein bereits ein Grund, ihnen Menschenrechte zuzubilligen? Es sind doch nur Affen! (Aber quälen sollte man sie trotzdem nicht.)
Christoph Martin Wieland hat eine einfache Frage gestellt, die bis heute von keinem Affenfreund beantwortet werden konnte: Wären die Affen wilde Menschen, so fragt er 1770 mit Recht, „warum sollten sie sich nicht schon längst zu einigem Grade von Humanität und Sittlichkeit entwickelt haben?“ Eben. Sie haben es nicht. Und so werden sie es auch nicht. Allerdings wurde in der Literatur Wielands Gedanke einer (Selbst-) Kultivierung des Affen von E.T.A. Hoffmann („Nachricht von einem gebildeten jungen Mann“, 1814/15), Wilhelm Hauff („Der Affe als Mensch“, 1826) und Franz Kafka („Bericht für eine Akademie“, 1917) durchgespielt. Das Ergebnis waren Satiren. Alles andere wäre sehr merkwürdig gewesen. Denn etwas zu finden, das „beynahe noch wunderbarer ist als die Erhebung eines Affen in den Menschenstand“ (Wieland), ist wohl bis heute noch niemandem gelungen.
Die Behauptung einer „Sonderstellung des Menschen“ (Max Scheler) wird heute mit ungeheuchelter Empörung zurückgewiesen, aber eben diese These hat die Philosophische Anthropologie in ihren Grundlagenwerken bewiesen. Helmuth Plessner („Die Stufen des Organischen“, 1928) oder Arnold Gehlen („Der Mensch“, 1940) und nach ihnen noch andere sachkundige Autoren haben in komplexen Argumentationen die fundamentalen Unterschiede zwischen Mensch und Tier herausgearbeitet. Gehlen hat vom menschlichen Verhalten gesagt, es sei „schlechterdings übertierisch“, und andere Autoren wie Plessner oder der Holländer Frederik Buytendijk bestreiten, dass irgendwelche andere Lebewesen außer dem Menschen über Sprache verfügen. Was Tiere äußern, auch die höchststehenden, ist in ihrer Darstellung vielleicht Kommunikation oder Ausdruck von Gefühlen, aber keinesfalls Sprache, und ihre Äußerungen sind niemals sachorientiert und deshalb unter keinen Umständen von der Position des Lebewesens ablösbar. Plessner zieht daraus den Schluss: „Tierische Vorformen und Ansatzpunkte für die Entwicklungsgeschichte der Sprache gibt es nicht.“ In aller Regel vermeiden Biologen eine sachliche Auseinandersetzung mit diesen Positionen. Eine lobenswerte Ausnahme macht allein Ingensiep in dem oben angesprochenen Buch.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, die mir diese Besprechung bietet, um auf das Werk eines längst vergessenen (zur Seite geschobenen…) Mediziners und Anthropologen hinzuweisen, der seine sehr seriös begründeten Beobachtungen und Überlegungen in eine provozierend-überspitzte These gegossen hat: „Der Affe stammt vom Menschen ab“. Der Virchow-Schüler Max Westenhöfer (1871–1957), ein zu seiner Zeit sehr angesehener, am Ende seines Lebens in Chile lehrender Hochschullehrer und Mediziner, vertrat seine These ein erstes Mal in dem Buch „Der Eigenweg des Menschen“. Aber 1942 herrschte der Nationalsozialismus und mit ihm der Darwinismus; das Buch durfte deshalb nicht erscheinen. Einige Jahre später erschien ein veränderter Auszug dieses Werkes, nach dem ich hier zitiere.
Alle Menschenaffen sind in einem relativ kleinen Gebiet heimisch. Darin drückt sich ein wesentlicher Unterschied zwischen sämtlichen Tieren und dem Menschen aus: Der Mensch – und er allein unter allen Lebewesen – besiedelt die ganze Erde, nicht etwa einzelne Gebiete. Denn der Mensch ist nicht an eine bestimmte Umgebung angepasst und hat sich niemals spezialisiert, weder an eine bestimmte Nahrung gebunden noch an ein bestimmtes Klima. Er ist primitiv geblieben, das heißt, er hat seine Frühform beibehalten und sich nicht weiterentwickelt, sondern sich seine ursprünglichen, gleichmäßig in die verschiedensten Richtungen weisenden Fähigkeiten bewahrt. Der Mensch stammt also vom Menschen ab: Auch seine Vorfahren waren Menschen. „Rückschauend betrachtet“, schreibt Westenhöfer, „muß das Ziel Mensch in der multipotenten Hirnanlage eines Tieres auf frühester Entwicklungsstufe gesteckt haben, das durch keine körperliche Sonderspezialisierung von diesem Ziel abgelenkt wurde“.
In Westenhöfers Satz steckt das Wort „Ziel“, und dieses Wort macht die Aussage schon sehr problematisch. Denn „Ziel“ (Telos) würde ja bedeuten, dass die Entwicklung des Menschen von vornherein festgelegt war – vielleicht sogar mit Blick auf ein bestimmtes Ergebnis, also auf uns als moderne Menschen. Das wäre Teleologie, von der sich Naturwissenschaft und Naturphilosophie spätestens mit Immanuel Kants „Kritik der Urteilskraft“ (1790) und überhaupt aus sehr guten Gründen verabschiedet haben. Von einem Ziel sollte man keinesfalls sprechen.
Der von Westenhöfer ausgeblendete Beginn der Naturgeschichte ist einer der schwachen Punkte seiner Argumentation. Der Anfang von allem bleibt völlig außer Blick, und es ist nicht leicht zu sehen, wie es zu der unendlichen Vielfalt der Arten gekommen sein soll – im Grunde: wie es schon am Anfang dazu gekommen war. Allerdings gehen auch einige wenige andere bedeutende Autoren davon aus, dass es am Anfang mehr Tierstämme als heute gegeben hat, zum Beispiel Steven Jay Gould. In der traditionellen Theorie steht ein gewaltiger Baum für das irdische Leben, ein Stammbaum, der sich erst in Pflanze und Tiere teilt und später die verschiedenen Tierstämme und -arten in Form von Ästen und Zweigen hervortreibt. Das von Westenhöfer gebrauchte Bild ist ein anderes – es sind Büsche („Stammbüsche“), die nebeneinanderstehen und bei denen nicht ganz klar ist, ob sie einen gemeinsamen Ursprung kennen. „Aus der jeweiligen Wurzelpotenz oder -anlage wachsen die zugehörigen Arten oder Formenkreise, die wir auch die ‚Grundphänotypen‘ nennen könnten, wie die Reiser eines Busches heraus“.
Westenhöfer war nicht der Einzige, der die These vom Menschen als einem sehr alten Lebewesen vertrat. Etwas älter als er und dazu populärer, wahrscheinlich seines mystischen Tones wegen, war Edgar Dacqué (1878–1945), ein sehr renommierter Paläontologe, der aufgrund seiner Thesen die Universität verlassen musste. Auch er glaubte, dass „der Mensch in seiner Eigenschaft als Tier das älteste aller Säugetiere sei und schon in Zeiten spätester Lebensfrühe, vor aller Großhirnentfaltung, in verschiedenen zoologischen Modetrachten, amphibischen und reptilischen, auf Erden sein Wesen getrieben habe“. So fasst Thomas Mann im „Vorspiel“ zu seinen Josephs-Romanen die sehr radikale Grundthese Dacqués zusammen, die sich in seinem Bestseller „Urwelt, Sage und Menschheit“ (1924) und noch in anderen Büchern findet: Für ihn ist der Mensch das älteste der Wirbeltiere und hat bereits zu Saurierzeiten auf der Erde geweilt. Im Vergleich zu Edgar Dacqué argumentiert Westenhöfer sehr nüchtern und als Mediziner auf jeden Fall immer strikt naturalistisch.
Eine von Westenhöfers Thesen, von Carl von Linné und wohl noch dazu von Dacqué inspiriert, behauptet die Konstanz der Arten und stellt damit den größtmöglichen Gegensatz zur Evolutionstheorie dar: „Unsere Untersuchungen führten uns zur Anerkennung der Theorie von der Konstanz der Arten oder Formenkreise und ihrer Weiterbildung – oder Entwicklung in sich selbst“. Auch nach Westenhöfer gibt es den Menschen seit den „Zeiten spätester Lebensfrühe“ – wohl hat er sich gewandelt und weiterentwickelt, ist also mitnichten derselbe, ist aber doch immer Mensch geblieben und stellt im Vergleich zu verschwundenen Varianten wie dem Neandertaler keine neue Art dar.
Wichtig an Westenhöfers Überlegungen ist das Wort „multipotent“, denn darin steckt ja die offen zu Tage liegende Fähigkeit des Menschen, sich gleichmäßig in alle Richtungen zu entwickeln. Wir können überall siedeln, an der Küste und im Hochgebirge, im Eis und in der Wüste, und die Vielfalt unserer Möglichkeiten ist noch leichter an unseren Sinnen zu überprüfen: Wir können vielleicht schlechter riechen, sehen oder hören als viele Tiere, aber wir sind es, die über eine Reihe von gut entwickelten Sinnen verfügen und deren Wahrnehmungen in einer Vorstellung zusammenfügen können, ohne einem einzigen Sinn zu verfallen. Der Hund etwa folgt den Gerüchen, als würde er an einer Leine geführt – einem Menschen kann das kaum passieren.
Der Mensch ist also nicht spezialisiert, sondern noch primitiv, so dass ihm alle Wege offen stünden, wollte er sich in diese oder jene Richtung entwickeln: Das ist der Kern von Westenhöfers Argumentation. Von ihrer Begründung seien zwei Punkte herausgehoben: Das erste ist die These Haeckels, dass die Ontogenese (die Entwicklung eines Individuums) die Phylogenese (die Entwicklung der Art) rekapituliert. Ist es legitim, dass ein Autor, der die Konstanz der Arten lehrt, sich auf ein Gesetz beruft, das von einer fortlaufenden Neubildung der Arten ausgeht? An Föten lässt sich jedenfalls die Naturgeschichte ablesen, an ihnen können wir die verschiedenen Stadien erkennen, die unsere Art (oder ihre Vorgänger…) in den vergangenen Jahrmillionen durchlaufen hat. Auch menschliche Föten besitzen für eine kurze Zeit Kiemen und Anlagen, die auf unsere Herkunft von Fischen oder Reptilien deuten. Aber ein Affenstadium zeigt der Fötus des Menschen niemals – also sollte, sagt Westenhöfer, die Entwicklung des Menschen auch kein solches Stadium durchlaufen haben.
Foto: Q.G. Adrian
Schimpansen dagegen zeigen in ihrer Jugendzeit eine größere Ähnlichkeit mit dem Menschen als die erwachsenen Tiere. Sollten sie also von einem Wesen abstammen, das dem Menschen noch nahe oder doch näherstand? Deshalb denkt Westenhöfer, „daß es sich bei den menschenähnlichen Affen um eine Art abwegiger, fast möchte man sagen degenerativer Entwicklung infolge einseitiger Überspezialisation der Hangelkletterei handelt.“ Den Menschenaffen fehle es „nahezu gänzlich an der Harmonie der Körperproportionen und -funktionen“. Er findet diese Tiere missgestaltet, und das ist eine Bemerkung, die einem Zoologen unserer Tage niemals unterlaufen würde. auch wer nicht Mitglied im „Great Ape Project“ ist, zeigt sich mit seiner Grundthese einverstanden: „Die Augen davor zu verschließen, ist sinnlos: In den Affen steckt so viel Mensch wie Affe in uns.“
Das zweite Argument ist das „Dollosche Gesetz“, benannt nach dem belgischen Paläontologen Louis Dollo, das in der Formulierung Westenhöfers einfach lautet: „Eine Rückkehr oder Umkehr zur Ausgangsform ist unmöglich.“ Jede Spezialisierung reduziert die Multipotenz der Ausgangsform. Wenn sich zum Beispiel ein primitiver Fuß zu dem Klammerfuß eines baumbewohnenden Affen ausgebildet hat, kann er nicht wieder zu seiner Ursprungsform zurückfinden. Deshalb, so Westenhöfer, ist der Mensch niemals vom Baum herabgestiegen, er kann sich nicht aus einem Kletterwesen herausgeschält haben, weil er seinen Klammerfuß nicht hätte zurückbilden können. Sein zweites Beispiel einer Spezialisierung sind Gebiss und Schnauze der Menschenaffen. Das menschliche Gebiss ist primitiv und der Ausgangsform noch nahe, und von einer Spezialisierung ist überhaupt nichts zu sehen. Ganz anders die Affen, die eine Schnauze entwickelten. Weil eine Schnauze eine Spezialisierung darstellt, kann sie sich nicht in unser flaches Gesicht zurückentwickelt haben. Deshalb, so Westenhöfer, kann sich unter unseren Vorfahren kein Wesen mit einer Schnauze befunden haben.
Selbstverständlich konnte ein Autor, der 1957 starb, noch nicht die Ergebnisse von Gen-Analysen berücksichtigen, die in manchen Punkten vielleicht für Klarheit sorgen können. Und auch sonst gilt: Westenhöfer mag sich in vielen Punkten geirrt haben. Aber die beiden oben angesprochenen Argumente stehen (neben etlichen anderen!) im Raum, und sie können viele Eigenschaften des Menschen erklären, vor denen die traditionelle Theorie verständnislos steht. Also sollte man sich mit ihnen auseinandersetzen und sie nicht einfach nur verschweigen. Aber während Autoren wie Werner Sombart oder Arnold Gehlen Max Westenhöfer seiner Seriosität und Nüchternheit wegen schätzten, wird er heute übergangen oder wird seine Theorie, wie in dem spanischen Wikipedia-Artikel über ihn, gleich als Pseudowissenschaft („seudociencia“) diffamiert.
Auch, wenn man nicht mit seinen Antworten zufrieden ist: Die Fakten, von denen Westenhöfer ausgeht, die Probleme, die er benennt, die Widersprüche, die er gefunden hat, bleiben trotzdem bestehen und sollten einen denkenden Menschen provozieren. Es scheint doch angesichts dieser Fakten fast ausgeschlossen, was Frans de Waal schreibt: „Der letzte gemeinsame Vorfahr von Menschen und Menschenaffen könnte einem Gorilla, einem Schimpansen, einem Bonobo geähnelt […] haben.“ Dass er das keinesfalls könnte, hat Westenhöfer gezeigt. Er plädiert dafür, dass unser nächster Verwandter unter den Affen eine der primitiven Formen ist – also eines jener Wesen, die Sommer in liebevollen Porträts darstellt und die so überhaupt keine Ähnlichkeit mit uns haben.
Volker Sommer: Affen. Ein Porträt
Matthes & Seitz 2023
143 Seiten
ISBN978-3751840033
Weitere Informationen (Verlag)
YouTube-Video:
Audioteaser zu dem Podcast NATURerKUNDEN | Volker Sommer und die Affen (0:37 Min.)
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Hans Werner Ingensiep: Der kultivierte Affe.
Philosophie, Geschichte und Gegenwart.
Hirzel Verlag 2013
317 Seiten
ISBN 978-3777621494
Max Westenhöfer: Die Grundlagen meiner Theorie vom Eigenweg des Menschen.
Carl Winter Verlag 1948
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