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Der Dreiminüter basiert wie in den vergangenen Jahren auf einem Klassiker: Ähnlich wie in dem erfolgreichen Independent-Film „The Aristocrats“ dreht sich in „The Aristofrogs“ alles um ein und denselben Witz, der u.a. von namhaften Schauspielern wie Bela B, Peter Lohmeyer, Stacy Keach, Ken Russell, Seymour Cassel und Catherine Flemming an so illustren Orten wie auf der 5th Avenue in New York, einem Hotel in Montreal, einer Gartenlaube in Hamburg oder einem Froschteich in Vancouver erzählt wird. Regie führten u.a. John Gallagher, Douglas Buck, Buddy Giovinazzo und Jan Hinrik Drevs. Die glänzende Hauptrolle kommt allerdings niemand geringerem zu, als einem talentierten Frosch, der sich in diesem Jahr in die Herzen der Festivalmacher und damit auch prompt ins Programm geschlichen hat. Der Hintergrund dafür ist leider kein erfreulicher: Erst vor Kurzem wurde die Förderung in Höhe von 52.500 Euro durch das Stadtmarketing Oldenburg gestrichen. Der europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) reduzierte seine Förderung ebenfalls um 10.200 Euro. Insgesamt gab es Kürzungen von über 60.000 Euro. In diesem Sinne wirft der diesjährige Festivaltrailer die Frage auf, welchen Wert wir der Kunst und Kultur in der heutigen Zeit noch beimessen.

Gerade trotz der dramatischen finanziellen Situation gab Festivalleiter Torsten Neumann umso erfreuter die diesjährige Jury-Präsidentin bekannt: Deborah Kara Unger übernimmt in diesem Jahr den Vorsitz der internationalen Jury, die über die Vergabe des „German Independence Award – Bester Deutscher Film“ entscheidet. Der große Durchbruch gelang der kanadischen Schauspielerin mit ihrer unverwechselbar sinnlichen Darstellung in David Cronenbergs „Crash“. Sie spielte zudem an der Seite von Al Pacino in „88 Minuten“, wirkte in Mel Gibsons „Payback“ mit und überzeugte neben Michael Douglas und Sean Penn in David Finchers „The Game“. In Oldenburg wird Deborah Kara Unger nicht nur den Juryvorsitz übernehmen, sondern auch gleichzeitig Raul Inglis´ eindrucksvollen Rachethriller „Takedown“ persönlich vorstellen, der in Oldenburg seine Europapremiere feiert. Ebenfalls erwartet wird Hauptdarsteller Lou Diamond Phillip.

Darüber hinaus gab er weitere Programmhighlights bekannt: Julio Medem unternimmt in seinem neuen Film „Room in Rome“ erneut eine poetisch-erotische Erkundungsreise durch die menschlich unbeständige Seelenlandschaft der Liebe. Mit der herrlich abgedrehten, typisch skandinavischen Scheidungs- und Verwechslungsfarce „The House of Branching Love“ meldet sich der große europäische Satiriker und Romantiker Mika Kaurismäki zurück. Bernard Rose begibt sich in „Mr. Nice“ derweil auf die Spuren eines der legendärsten und wohl gebildetsten Drogenbarone: Howards Marks. Seine britische überaus poppig-knallige Antwort auf „Blow“ ist mit Rhys Ifans und Chloë Sevigny brillant besetzt. Egal ob die Stones, die Sex Pistols oder Depeche Mode – Julien Temples Experimentierfreude, die sich in seinen zahlreichen Musikvideos und Portraits widerspiegelt, hat sich in das kollektive Musikgedächtnis eingegraben. Jetzt begibt sich der britische Regisseur in „Oil City Confidential“ erneut auf eine musikalische Zeitreise in die Siebziger zu der unvergessenen Band Dr. Feelgood. Giada Colagrandes dritter Film „A Woman“ wird nach Venedig direkt in Oldenburg seine internationale Premiere feiern. Ihr Mann Willem Dafoe übernimmt darin die Hauptrolle eines erfolgreichen Schriftstellers. Und zu guter Letzt gibt es da natürlich auch noch den Frosch, der sich ins Programm geschlichen hat: Nach seinem Kultklassiker „Cane Toads – An Unnatural History“ wirft Mark Lewis erneut einen humoristischen Blick auf den Krieg gegen die Kröten. Noch nie konnte man ihnen so nah sein wie in seinem atemberaubenden 3D-Nachfolgewerk „Cane Toads – The Conquest“. Wie ein Monument steht die Kröte für dieses bizarre Phänomen menschlichen Versagens, der nur Gutes tun wollte und durch sein unbedachtes Eingreifen in Mutter Natur schwerwiegende Folgen verursachte, die noch lange nicht gelöst sind.

Seinen krönenden Abschluss feiert das Filmfest Oldenburg in diesem Jahr mit „Pound of Flesh“, der während der Closing Night am Sonntag, den 19. September 2010, seine Weltpremiere feiert. Die 75-jährige Regisseurin Tamar Simon Hoffs wird ihren Film und Anwesenheit des Hauptdarstellers Timothy Bottoms, den das Filmfest Oldenburg in diesem Jahr mit einem Tribute ehrt, persönlich präsentieren.

Quelle: Filmfest Oldenburg

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