NewsPort - Kunst & Kultur aktuell
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Lettische Komponisten für Violine: The Morning Mist
- Geschrieben von Sophia Kirsanova -
Es ist das Debütalbum der lettisch-australischen Geigerin Sophia Kirsanova mit Weltersteinspielungen von Werken für Violine von größtenteils zeitgenössischen, international unbekannten, lettischen Komponisten.
„Die Musikauswahl auf diesem Album ist stilistisch vielfältig, und so wollte ich auch die Dynamik dieser Jahre des Übergangs darstellen. Die neuen Auftragswerke von Leimane und Ešenvalds sowie das kürzlich komponierte Werk von Buravicky repräsentieren die Musik des heutigen Lettlands.
Clemens Wittkowski: Fragile Verhältnisse
- Geschrieben von Claus Friede -
Clemens Wittkowski führt die Besucher der Videokunstausstellung „Fragile Verhältnisse“, die in der Kunsthalle des Kunsthaus Nexus im österreichischen Saalfelden gezeigt wird, gleichnishaft an einen sehr sensitiven Ort: in unser aller Ich.
Die Werke des 54jährigen Videokünstlers berühren unsere Gefühlswelt ambivalent. Trotz starker Einheit fordern sich Bild und Ton immerzu eindringlich heraus. Mit einem Themenkanon von hingebungsvoller Liebe und tiefer Enttäuschung über unbeirrbares Handeln und hoffnungsfrohe Momente hin zu schonungslosen Zerreißproben – und der Erkenntnis, dass nichts von langer Dauer sein kann. Oder gerade doch?
Händel-Oper nach Art eines Oratoriums: „Semele“ im Theater Lübeck
- Geschrieben von Marion und Ernst-Günter Hinz -
So kann es kommen: maßloses Wollen kann zur Auslöschung führen. So geschieht es Semele, der thebanischen Königstochter, die auf Wunsch ihres Vaters den Prinzen Athamas heiraten soll, sich aber stattdessen in Gott Jupiter verliebt.
Letztendlich führt das zu ihrem Untergang. Georg Friedrich Händels Werk „Semele“ beginnt in c-Moll und wir erwarten intuitiv Dunkelheit und den Geruch von Asche auf der Bühne. Signale eines folgenden erschütternden Dramas mit grauem Ende.
Wilhelm Grosz – Piano Music
- Geschrieben von Redaktion -
Wilhelm Grosz (1894–1939) war ein Komponist von bemerkenswerter Vielseitigkeit und weitreichenden Einflüssen.
Der Wiener Pianist Gottlieb Wallisch macht sich seit vielen Jahren verdient, indem er verschollene Klaviermusik des frühen 20. Jahrhunderts aus Archiven, Privatsammlungen und durch die Hilfe vieler Freunde und Musikwissenschaftler ausgräbt, aufnimmt und veröffentlicht.
Jerron Paxton: Things Done Changed
- Geschrieben von Redaktion -
Als Jerron Paxton in Los Angeles aufwuchs, hatte er immer ein Ohr am Radio und saugte die Nuancen und die Geschichte der traditionellen schwarzen Musik auf, die ihn mit den Wurzeln seiner Vorfahren in den Südstaaten verbindet.
Als Songwriter, Erbe der Tradition und wandelnde, sprechende Jukebox nähert sich Paxton seinem Metier mit Humor und Ehrfurcht zugleich und stets mit einem Augenzwinkern. „Things Done Changed“ ist ein Album mit Songs, die wie aus einer Zeit vor fast einem Jahrhundert klingen, als Jazz und Blues ein Mittel zum eigenen, aber auch kulturellen Überleben gespielt wurden.
Philipp Hübl: Moralspektakel. Wie die richtige Haltung zum Statussymbol wurde und warum das die Welt nicht besser macht
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Politische Diskussionen oder gesellschaftliche Streitigkeiten scheinen heute mehr denn je von Moral bestimmt, aber tatsächlich gehe es bei der Empörung gar nicht um Moral, sondern um Selbstdarstellung, lautet die These Philipp Hübls.
Ziel sei die Präsentation seiner selbst als eines moralischen Menschen. Schließlich, weiß der Autor, habe die Evolution „unseren Geist so geformt“, dass uns Anerkennung über alles geht (schon um der Vermehrung willen…), und sie sei leicht zu erreichen über eine „Erotik der Tugenden“. Wokeness oder sprachliche Hypersensibilität gründeten nicht in ehrlicher Empörung, sondern seien von vornherein nach außen gerichtet und damit Teil des Balzverhaltens. Seine These begründet der Autor auf mehr als dreihundert Seiten, für die er bereits einen renommierten und hoch dotierten Preis erhalten hat, den „Tractatus Preis für philosophische Essayistik“ des Philosophicums Lech. Und auch in Besprechungen kann der Autor breite Zustimmung für sein Buch finden.
Nordische Filmtage Lübeck 2024: Neuentdeckungen und filmische Kleinode
- Geschrieben von Marion Hinz -
Das besonders Schöne an den Nordischen Filmtagen Lübeck (NFL) ist: hier gibt es nicht nur wunderbare neue Filme zu entdecken, die größtenteils erstmals im Kino gezeigt werden. Dort werden auch alte Filme gezeigt, Kleinode der nordischen Filmgeschichte.
So auch bei den 66. Nordischen Filmtagen vom 6. bis 10. November 2024.
add art 2024. Ein Besuch bei Hubert Neubacher von Barkassen-Meyer
- Geschrieben von Claus Friede -
Es gilt auch im Jahr 2024 Nachwuchskunst oder Sammlungen in diesmal achtzehn Hamburger Unternehmen zu entdecken. In gleicher Weise können die Besucher auch die Hamburger Wirtschaft kennenlernen sowie Unternehmer.
Es gibt jene Unternehmen, die seit Jahren schon dabei sind und die add-art-Freunde in ihren ausnahmsweise geöffneten Räumen, Kunst entdecken lassen. Es gibt jene, die ab und zu partizipieren und jene, die Neueinsteiger sind. In diesem Jahr sind es gleich sieben Unternehmen, die sich im Rahmen der add art erstmals präsentieren.
Melanie Möller: „Der entmündigte Leser“. Streitschrift für die Freiheit des Wortes
- Geschrieben von Marion Hinz -
Literatur muss frei sein und wild. Sie darf böse sein und muss auch wehtun können, sonst verliert sie ihren Reiz, sagt Melanie Möller.
Die Autorin weiß, wovon sie spricht: Melanie Möller studierte Latinistik, Germanistik, Geschichte und Altgriechische Philologie (Gräzistik) und promovierte über Stilkritik. Heute ist sie Professorin für Klassische Philologie/Latinistik an der Freien Universität Berlin. Und sie kämpft für die Freiheit der Literatur. „Für die Freiheit der Literatur“ ist auch der Untertitel ihres aktuellen Buches „Der* ent_mündigte Lese:r“. In ihrer Streitschrift fordert die Autorin einen Freiraum für ungeschützte Gedanken und scharfe Worte. Uns Lesern und Leserinnen beschert Melanie Möller im Kampf für die Freiheit des Wortes einen wilden Ritt durch mehrere Jahrhunderte Literaturgeschichte.
Charlie English: Wahn und Wunder. Hitlers Krieg gegen die Kunst
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Adolf Hitler bescheinigte sich selbst künstlerisches Talent, aber zu seinem Kummer stand er damit weitgehend allein, und so können wir verstehen, dass der Kampf gegen begabtere Künstler einen zentralen Teil seines Programms bildete. Ein besonders infames Kapitel war die Ermordung der Patienten, die die „Bildnerei der Geisteskranken“ geschaffen hatten.
Die von den Nationalsozialisten gleich zu Beginn ihrer Herrschaft vorgenommene Bücherverbrennung – „Ich übergebe den Flammen…“ – ist bis heute hinreichend bekannt, und auch die entsprechende Veranstaltung aus dem Bereich der bildenden Kunst ist keineswegs vergessen.