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Nach der allmählichen Weserhafenversandung und der Werftenkrise begann ein schwerer Weg. Der einst umsatzstärkste Hafen der Welt wurde schlussendlich 1998 zugeschüttet und so manch Bremer Bürger musste eine Träne unterdrücken.
Das Überseehafengebiet oder eben die Überseestadt ist wie ein Phönix das beeindruckende Entwicklungsprojekt, das mit dem Speicher XI den Neuaufbau markiert. Im 400 Meter langen, über hundert Jahre alten Prunkstück der alten restaurierten Hafengebäude befinden sich heute die Kunsthochschule, das mit viel Liebe zum Detail eingerichtete Hafenmuseum, Ateliers und Gastronomie.
Im benachbarten Speicher I bietet das Restaurant „Hansen“ junge deutsche Küche. Bei „Bremer Grünkohl modern“ schaut man auf den neu gestalteten Europahafen, der im Sommer 2009 mit großer Einweihungsfeier dem Publikum bekannt gemacht wurde.
In Schuppen 2, ein paar Räume weiter neben dem „Werder Fan Shop“, zog vor kurzem die traditionsreiche bremische Silbermanufaktur „Koch+Bergfeld Corpus“ ein, die als offene Werkstatt besucht werden kann. Überraschend: die Goldene Kamera, der Champions League und DFB-Pokal stehen hier im Regal – wird alles hier hergestellt.
Gold- und Silberschmiedemeister Florian Blume lebt begeistert seinen Beruf. Der junge Geschäftsführer ist bewusst in das neue Trendviertel gezogen. „Wo Leben ist, ist auch Tradition.“
Das spannende Bremer Neuland kann vom Schlachte-Anleger „Hal över“ angeschippert werden oder ist ganz bequem mit der Straßenbahn 3 erreichbar.
Nicht auslassen sollte man ein weiteres Ziel, das Bremens moderne Zeiten darstellt: das Raumfahrtcenter EADS auf dem Flughafengelände. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen, (Ausweis nicht vergessen!) geht es per Bus durch die Schleuse. Von der begeisterten Touristenführerin Hannelore Hohmann ist alles über den Ariane-5-Bau bis zum Leben im Weltraum zu erfahren. Was für ein Gefühl, einen spektakulären Live-Blick in die Raumstation ISS zu bekommen und den Astronauten beim Arbeiten im All zuzuschauen.
Mit 404 Quadratkilometern ist Bremen das kleinste Bundesland Deutschlands und wird üblicherweise zu den Stadtstaaten gerechnet, obwohl es aus Bremen und Bremerhaven besteht.
Wer sich für die faszinierende Entwicklung interessiert, die das Zwei-Städte-Land gerade macht, darf das 60 Kilometer entfernte Bremerhaven nicht auslassen.
Denn mit den neuen „Havenwelten“, einem umfassenden, authentisch-maritimen Großprojekt mit Museen, Restaurants und Hotels sowie einem Zoo, einer Marina und der Einkaufswelt „Mediterraneo“ hat sich die bedeutsame Forschungs- und Hafenstadt Bremerhaven von der vermeintlich grauen Maus an der Nordsee / Wesermündung zu einem außergewöhnlichen, anregenden Ausflugsziel am Deich gleichsam neu erfunden.
Die Aussichtsplattform des neuen Viersternehotels „Atlantic Sail City“, dessen Bau an ein geblähtes Segel erinnert, ist perfekt, um sich im frischen, allgegenwärtigen Nordseewind einen Überblick über die Stadt, die Überseehäfen, den Fischereihafen und die in unmittelbarer Nähe liegenden Bauten der „Havenwelten“ zu verschaffen.
Der UNESCO-prämierte Publikumsliebling „Klimahaus“ ist eines der auch architektonisch Aufsehen erregenden „Edutainment“-Konzepte.
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