Albert Wiederspiel erhält die Senator-Biermann-Ratjen-Medaille. Der Leiter des Filmfest Hamburg wird vom Hamburger Senat für seine außerordentlichen Leistungen als engagierter Festivalmacher und seine Verdienste um den Film und die Filmstadt Hamburg gewürdigt. Albert Wiederspiel hat das Filmfest Hamburg in den vergangenen 17 Jahren zu einem wichtigen Treffpunkt für Kinobegeisterte sowie zu einem Ort für den lebendigen Austausch rund um Film und Kino weiterentwickelt.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Albert Wiederspiel liebt und lebt Kino. Mit einem ausgezeichneten und kenntnisreich kuratierten Filmfestprogramm zeigt er seit vielen Jahren, welchen Wert das Kino und das kollektive Erleben von Film haben. Ihm ist es auch in diesem Ausnahmejahr gelungen, das Weltkino der Gegenwart nach Hamburg zu holen. Mit seinem Engagement für politisch verfolgte Filmemacherinnen und Filmemacher bezieht er immer wieder deutlich Position und macht das Filmfest Hamburg zu einer international wahrgenommenen wichtigen Stimme im Diskurs um die Freiheit der Kunst. Ich gratuliere Albert Wiederspiel zu dieser hochverdienten Auszeichnung und danke ihm für das große Engagement für den Film. Ohne ihn wäre die Filmstadt Hamburg nicht das, was sie ist.“
Albert Wiederspiel leitet das Filmfest Hamburg seit 2003. Seinem Engagement und seiner Kenntnis ist es zu verdanken, dass es immer größere nationale und internationale Bedeutung erfährt und damit zur Stärkung des Filmstandorts Hamburg beiträgt. Wichtige Ziele des Festivals sind es, junge Filmemacherinnen und Filmemacher zu fördern und dem Publikum mit einem breit gefächerten Programm an Debütfilmen Raum für Entdeckungen zu bieten. Wichtige Impulse und Akzente für die Filmbildung hat Albert Wiederspiel auch mit der Einführung einer eigenen Sektion für Kinderfilme, dem Michel Kinder und Jugend Filmfest, gesetzt.
Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch der politische Anspruch des Filmfest Hamburg und Albert Wiederspiels persönliches Engagement und Wirken als Vermittler zwischen den Kulturen und Welten: Mit dem engagierten Einsatz für politisch verfolgte Filmemacherinnen und Filmemacher wie Jafar Panahi, Mohammad Rassoulof oder Oleg Sentschow setzt das Filmfest Hamburg wichtige Statements gegen Unterdrückung und für die Freiheit der Kunst.
Albert Wiederspiel wurde am 5. November 1960 in Warschau geboren und zog 1969, nach antisemitischen Ausschreitungen, mit seiner Familie nach Kopenhagen. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Filmwissenschaft an der Sorbonne in Paris arbeitete er unter anderem bei der Verleihfirma 20th Century Fox in Brüssel, London, Paris und Frankfurt. Von 1996 bis 2000 war er als Marketingleiter und General Manager/Theatrical bei PolyGram Film Entertainment und Universal Pictures Germany tätig. Seit 2003 leitet Albert Wiederspiel das Filmfest Hamburg. Er ist Mitglied der European Film Academy und wurde 2013 mit dem französischen Orden Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres (Ritter im Orden für Kunst und Literatur) ausgezeichnet.
Wann die Auszeichnung persönlich an Albert Wiederspiel überreicht werden kann, steht aufgrund der aktuellen Situation noch nicht abschließend fest.
Die Senator-Biermann-Ratjen-Medaille wurde 1978 vom Senat zum Gedenken an die Verdienste des Kultursenators Dr. Hans Harder Biermann-Ratjen (1901 – 1969) gestiftet. Mit der Medaille werden Personen, Personengruppen oder Institutionen geehrt, die sich mit ihren künstlerischen und kulturellen Leistungen um Hamburg verdient gemacht haben.
Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg
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