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Zum sechsten Mal verleiht die Stadt Wuppertal den von der Kunststiftung NRW gestifteten Preis der Wuppertaler Literatur Biennale: Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält Orhan Erdem für seine Erzählung „Ein unser Dorf“. Die beiden mit 1.000 Euro dotierten Förderpreise gehen an Lili Aschoff für „Ein Dachboden voller Genies“ und Maria Marggraf für „Invasive Arten“. Für den Preis, mit dem der literarische Nachwuchs gefördert wird, hatten sich 227 Autor*innen unter 35 Jahren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum mit einem Text zum diesjährigen Biennale-Thema „Vom Verschwinden“ beworben.

 

Aus der Begründung der Jury zum Hauptpreis für Orhan Erdems Text „Ein unser Dorf“:
„Erdem entwickelt eine verspielte aber klare Sprache für das kollektive Wir, das erzählt: Von den mittlerweile verlassenen, zwölftausend Jahren alten Kalksteinhöhlen, dem ehemaligen Schulgebäude, der komplizierten Beziehung der Dorfbewohner*innen zum Tigris, einem Fluss, der sie ihr Leben lang begleitet hat, der nun gestaut werden und ihre Häuser, ihr Dorf, ihre Geschichte überfluten wird.


“Ein unser Dorf” zeigt eindrücklich, wie fragil Natur und Kultur, wie Ökologie und menschliche Geschichte miteinander verwoben sind. Orhan Erdem findet poetische Bilder für ein politisches Schicksal, über das andernorts entschieden wird.“
Orhan Erdem (*1989), studiert Literarisches Schreiben am Literaturinstitut in Leipzig und Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. In seinen Texten sucht er nach einer sprachlichen Gestaltung des Spannungsverhältnisses zwischen Kollektiv und Individualität, zwischen Flucht und Heimkommen. Orhan Erdem lebt in Berlin.

 

Die Förderpreisträgerinnen Maria Marggraf und Lili Aschoff:
Maria Marggraf (*1991) lebt in Basel. Produktionsleiterin des Lyrikfestivals Basel und literarische Stadtführerin. Sie arbeitet gerne gattungsübergreifend. U. a. entwickelte sie für die Zentrale für Umweltausstellungen das Insektenorakel und gestaltete einen lyrischen Ausstellungsrundgang im Forum Würth Arlesheim. 2022 erschien ihr Lyrikdebüt “am morgen der schildkrötenpanzer” (bübül Verlag).
Lili Aschoff, (*1990), studierte Visuelle Kommunikation in Budapest. Sie arbeitet als Grafikdesignerin und Autorin, seit 2019 schreibt sie regelmäßig Buchbesprechungen für das Fresko Magazin. 2021 erschien „Das Leben ist hart. Benimmbuch für junge Leute“ – ein ironischer Reiseführer durch die Welt der Jugend – im Klinkhardt & Biermann Verlag.

 

Der Jury gehören 2024 Dr. Luisa Banki (Literaturwissenschaftlerin), Annika Domainko (Schriftstellerin, Preisträgerin 2022), Prof. Gerold Theobalt (Dramaturg), Svenja Reiner (Literaturvermittlerin) und Halim Youssef (Schriftsteller) an.

Die Preisverleihung ist immer einer der Höhepunkte der Wuppertaler Literatur Biennale, die traditionell mit einer Rede zum Biennale-Thema eröffnet wird. Diese wird in diesem Jahr von Lena Gorelik gehalten. Die Preisverleihung findet am Sonntag, 5. Mai 2024, um 11 Uhr im Kronleuchterfoyer des Opernhaus Wuppertal statt, die Veranstaltung wird moderiert von Şeyda Kurt.

 

Quelle: Kulturbüro der Stadt Wuppertal / Wuppertaler Literatur Biennale 2024

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